Verdeutschung fremdsprachlicher Fachausdrucke in der
MAX HCRI t BRIENZ
STILLEBEN > R) ISEN« 1»H.
Anklang an die Handwerker-Werkstatt stört
um so weniger, als es der Künstler heutigen
Tages gewiß nicht mehr nötig hat, sich gegen
gesellschaftliche Verkennung, gegen eine Ein-
ordnung ins Zünftlerisch-Banausische zur Wehr
zu setzen. —
Unter dem Handwerkszeug des Malers finden
wir die Palette, um deren Beseitigung es
wegen der Anwendung des Wortes in über-
tragener Bedeutung schon nicht so einfach be-
stellt ist. Jenes von schön geschwungenen
Kurvenbegrenzte, zuweilenauch einfach eirunde
oder viereckige Brett, auf dem der Maler die
Farbe mischt, bevor er sie auf die Leinwand
aufträgt, wäre ja schließlich als Mischbrett,
Farbenteller und dergl. ganz annehmbar zu
verdeutschen, aber höchst peinlich wäre es, einer
so ausgesprochen sächlichen Benennung auch
dort zu begegnen, wo mit „Palette" im über-
tragenen Sinne etwas gemeint ist, von dem die
deutschen Wendungen, die man allenfalls vor-
schlagen könnte, immer nur einen Teil wieder-
zugeben vermöchten. Die Palette, beispiels-
weise desRubens, bedeutet im Sprachgebrauche
der Kunstkenner recht vielerlei zumal. Da kann
zunächst die dem Rubens und keinem anderen
eigentümliche Auswahl unter den verfügbaren
oder für die besondere Aufgabe besonders in
Betracht kommenden Farbstoffen gemeint sein.
Die Bedeutung von Lieblingsfarben des Ru-
MAX HCRI t BRIENZ
STILLEBEN > R) ISEN« 1»H.
Anklang an die Handwerker-Werkstatt stört
um so weniger, als es der Künstler heutigen
Tages gewiß nicht mehr nötig hat, sich gegen
gesellschaftliche Verkennung, gegen eine Ein-
ordnung ins Zünftlerisch-Banausische zur Wehr
zu setzen. —
Unter dem Handwerkszeug des Malers finden
wir die Palette, um deren Beseitigung es
wegen der Anwendung des Wortes in über-
tragener Bedeutung schon nicht so einfach be-
stellt ist. Jenes von schön geschwungenen
Kurvenbegrenzte, zuweilenauch einfach eirunde
oder viereckige Brett, auf dem der Maler die
Farbe mischt, bevor er sie auf die Leinwand
aufträgt, wäre ja schließlich als Mischbrett,
Farbenteller und dergl. ganz annehmbar zu
verdeutschen, aber höchst peinlich wäre es, einer
so ausgesprochen sächlichen Benennung auch
dort zu begegnen, wo mit „Palette" im über-
tragenen Sinne etwas gemeint ist, von dem die
deutschen Wendungen, die man allenfalls vor-
schlagen könnte, immer nur einen Teil wieder-
zugeben vermöchten. Die Palette, beispiels-
weise desRubens, bedeutet im Sprachgebrauche
der Kunstkenner recht vielerlei zumal. Da kann
zunächst die dem Rubens und keinem anderen
eigentümliche Auswahl unter den verfügbaren
oder für die besondere Aufgabe besonders in
Betracht kommenden Farbstoffen gemeint sein.
Die Bedeutung von Lieblingsfarben des Ru-