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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 37.1915-1916

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Esswein, Hermann: Verdeutschung Fremdsprachlicher Fachausdrücke in der Malerei, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8533#0342

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Verdeutschung fremdsprachlicher Fachausdrücke in der Malerei.

EINGANG
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KURFÜRSTEN I).

guration, Kontrapost und vielen anderen
verbinden, niemals durch an sich noch so be-
rechtigte und lobenswerte Sprachreinigungs-
bestrebungen gefährden lassen dürfen. Sie wird
immer die Forderung erheben müssen, daß zu-
erst und vor allem der fachlich genauen Kenn-
zeichnung genüge geschehe, daß dem geistes-
geschichtlich entwickelten und begründeten
Sprachgebrauch, sei er nun fremden Stammes
oder nicht, sein Recht werde.

Lassen sich zum Beispiel Karnation und
Inkarnat recht wohl als Fleischton über-
setzen, so stehen wir beim Motiv schon wieder

in arger Verlegenheit. Dem bloßen Naturaus-
schnitt gegenüber, an dem sich der wirklich-
keitsnahe (realistische) Landschaftsmaler ge-
nügenläßt, besagt es so viel wie aufgefaßter,
komponierter Ausschnitt, was wieder auf
nichts weniger als ausgeschnittene Komposi-
tionsmotive, denen Gestalten oder Zierformen
als Gegenstand zu grund liegen, unanwendbar
ist. Die Übersetzung als Gegenstand schlecht-
hin gäbe nur zu unliebsamen Verwechslungen
mit dem Begriffe Thema Anlaß.

Die neuzeitliche Kunstform des Impressio-
nismus schlechthin Eindruckskunst zu be-
 
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