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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 37.1915-1916

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Esswein, Hermann: Verdeutschung Fremdsprachlicher Fachausdrücke in der Malerei, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8533#0343

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AUS DEM
BUCHLADEN
KUREÜRSTEN-
DAMM.

nennen, wäre ebenso töricht, wie Verblasen von
Ausdruckskunst zu reden, wo es sich um
den Expressionismus als um eine ganz be-
stimmte Stilrichtung jüngerer Künstler handelt.
Eher könnten wir die allgemeineren Bestre-
bungen, die man als Naturalismus und Rea-
lismus anzusprechen und fast immer durch-
einander zu mengen pflegt, als wirklichkeits-
nachahmende und als wirklichkeitsnahe
Kunst zu unterscheiden lernen.

Gerade die neuzeitliche Entwicklung der
Malerei, die aus Frankreich zu uns herüber
kam, hat denn auch eine Anzahl von fremd-

sprachlichen Fachausdrücken in Umlauf gesetzt,
die durchaus nicht allesamt unersetzlich sind.
Das Pleinair, das man in jedem Kunstberichte
der neunziger Jahre sein Wesen treiben sah,
heißt heute schon längst Freilicht, und die
Ponderationist zur gut deutschen Auswägung
geworden, nicht anders wie sich der früheren
Kunstepochen so wichtige Kontur als Umriß
zu bescheiden gelernt hat.

Anders liegt die Sache bei den Valeurs,
die weder Farbwerte noch Tonwerte, sondern
beides bedeuten und also mit farbige Tonab-
stufungen zu übersetzen wären. (Schluß folgt.)

X'X. Jtnu»r 1916. 7
 
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