Hausmodelle von Prof. Emanuel v. Seidl.
PROFESSOR EMANUEL V. SEIDL.
»MODELL EINES KLEINEN WOHNHAUSES«
kreise dienen sollen. Symmetrisch greifen An-
bauten für Hauswirtschaft und Fremdenzimmer
wie Fühler in die Außenwelt. Beide sind ein-
geschossig ; außen mit der Eingangsseite zu einer
wirkungsvollen Gruppe zusammengeschlossen,
fließen sie innen mit dem Hauptbau in einen har-
monischen Dreiklang zusammen, der eine Fülle
von Reizen umschließt. Das trauliche Damen-
zimmer und das mit dem Garten verbundene
Speisezimmer er-
öffnen mit den
fein durchdachten
Ecklösungen die
schönsten Mög-
lichkeiten für die
innere Durchbil-
dung. — Kein Zu-
fall ist es,daßSeidl
gerade bei solchen
kleineren Anlagen
einer symmetri-
schen Geschlos-
senheit gern folgt.
Das grenzt sein
malerisches Emp-
finden scharf von
dem nur aufs bild-
mäßiggestellte ab,
läßt eine dem Schaffen der deutschen Barock-
meister verwandte Saite erklingen. Hinter dem
Lebenden und den Vergangenen taucht hier das
Problem der Goetheschen inneren Form auf,
das im bescheidensten Wohnhaus^ebilde leben-
dig ist, um von der Meisterhand herausgehoben,
vom Unkundigen verschleiert oder zerdrückt zu
werden. Die Beherrschung aller neuzeitlichen
Errungenschaften komfortablen Wohnens än-
dert daran nichts.
Daß Seidl in vol-
lendeter Form
über diese ver-
fügt, zeichnet ihn
nicht vor anderen
aus. Das gestei-
gerte kulturelle
Empfinden ist es,
das seine Werke
aus derMasse her-
aus hebt. Es ver-
leiht ihnen jenen
Reiz, der unbe-
rührt vom Alltags-
lärm so oft aus dem
Schaffen der Ver-
gangenheit spricht.
DR. LEONH. KRAFT.
PROFESSOR EMANUEL V. SEIDL.
»MODELL EINES KLEINEN WOHNHAUSES«
kreise dienen sollen. Symmetrisch greifen An-
bauten für Hauswirtschaft und Fremdenzimmer
wie Fühler in die Außenwelt. Beide sind ein-
geschossig ; außen mit der Eingangsseite zu einer
wirkungsvollen Gruppe zusammengeschlossen,
fließen sie innen mit dem Hauptbau in einen har-
monischen Dreiklang zusammen, der eine Fülle
von Reizen umschließt. Das trauliche Damen-
zimmer und das mit dem Garten verbundene
Speisezimmer er-
öffnen mit den
fein durchdachten
Ecklösungen die
schönsten Mög-
lichkeiten für die
innere Durchbil-
dung. — Kein Zu-
fall ist es,daßSeidl
gerade bei solchen
kleineren Anlagen
einer symmetri-
schen Geschlos-
senheit gern folgt.
Das grenzt sein
malerisches Emp-
finden scharf von
dem nur aufs bild-
mäßiggestellte ab,
läßt eine dem Schaffen der deutschen Barock-
meister verwandte Saite erklingen. Hinter dem
Lebenden und den Vergangenen taucht hier das
Problem der Goetheschen inneren Form auf,
das im bescheidensten Wohnhaus^ebilde leben-
dig ist, um von der Meisterhand herausgehoben,
vom Unkundigen verschleiert oder zerdrückt zu
werden. Die Beherrschung aller neuzeitlichen
Errungenschaften komfortablen Wohnens än-
dert daran nichts.
Daß Seidl in vol-
lendeter Form
über diese ver-
fügt, zeichnet ihn
nicht vor anderen
aus. Das gestei-
gerte kulturelle
Empfinden ist es,
das seine Werke
aus derMasse her-
aus hebt. Es ver-
leiht ihnen jenen
Reiz, der unbe-
rührt vom Alltags-
lärm so oft aus dem
Schaffen der Ver-
gangenheit spricht.
DR. LEONH. KRAFT.