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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 43.1918-1919

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Zuckerkandl, B.: Heinrich Schröder, Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9119#0353

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Heinrich Schröder- Wien.

Wahrheit übersetzen) einen glücklich kontra-
stierenden Zug von sanfter Erhobenheit. Ohne
den Konturen ihre Größe zu nehmen, ohne die
Gliederung der mächtigen Erdwellen zu schwä-
chen, weiß der Künstler die Atmosphäre seiner
Seele dem Atem der Landschaft zu vermählen.
Er hüllt allzu Hartes in leisen Duft. Ohne jedoch
auch nur einen Tautropfen jener Frische und
Feuchte zu verwirken, die von den Tälern seiner
Landschaftsträume aufsteigend, die Bildfläche
wie ein kräftig strömender Atem durchzieht.

Die beigegebenen Abbildungen werden diese
Charakteristik des vornehmen Künstlers noch
deutlicher machen. Kommenden Arbeiten, die
jetzt im Reifen sind, seien diese Zeilen Ein-
führung und Vorbereitung. .

b. zuckerkandl.

Wir leben in einer Zeit, wo so viele Kultur ver-
breitet ist, ddQ sie sich gleichsam der Atmo-
sphäre mitgeteilt hat, worin ein junger Mensch atmet.
Poetische und philosophische Gedanken leben und
regen sich in ihm, mit der Luft seiner Umgebung hat
er sie eingesogen, aber er denkt, sie wären sein Eigen-
tum, und so spricht er sie als das Seinige aus. Nach-
dem er aber der Zeit wiedergegeben hat, was er von
ihr empfangen, ist er arm. Er gleicht einer Quelle, die
von zugetragenem Wasser eine Weile gesprudelt hat,
und die aufhört zu rieseln, sobald der verborgte

Vorrat erschöpft ist...... goethe (eckermann).

[an muß das Wahre immer wiederholen, weil auch
der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt
wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der
Masse. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm
wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die
auf seiner Seite ist.......goethe (eckermann).

ELSE WINTERFELD-MÜNCHEN. »MÄDCHEN MIT ZITRONEN«
 
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