Ein Ausfuhrgesetz für deutsche Kunst.
ENTWURF UND AUSFÜHRUNG: MARIA KRAUSS - WIEN. »MÄRCHENBUCH, HOLZSCHNITT« (SCHULE ZWEYBRÜCK -WIEN).
gehen, wie der italieni-
sche Staat gegenüber
dem Senator Crespi.der
ihm die drei besten Bil-
der seiner Sammlung
schenken mußte, um den
Rest verkaufen zu dür-
fen. Und das wäre noch
nicht die schlechteste
Art für den Staat, Bil-
der zu erwerben. Aber
sehr vielesUnersetzliche
ginge dennoch verloren,
und die Museen sollten
sparen, jetzt nichts kau-
fen, um gerüstet zu sein,
wenn Besitz an altmodi-
schen Bildern frei wird.
Und wenn sie nichts ha-
ben, wovon sie sparen
können, sollen sie auf
Mittel sinnen, zu Geld zu
kommen.DieHauptsache
istzunächst: Hermitdem
Gesetz gegen die Aus-
fuhr von wertvollen Bil-
dern deu tscherM e is t er!"
brennendere Frage, ob
wir das, was uns bisher
sozusagen gehörte, auch
behalten können. Des-
halb ist es nötig, sobald
wie irgend möglich ein
solches Ausfuhrgesetz
zum Schutze nationaler
Kunst zu erlassen, um
wenigstens einenTeilder
etwa bedrohten Schätze
zu retten. Denn, so nötig
dies Gesetz heute auch
ist: in dem Augenblicke,
wo man es erläßt, muß
man sich klar darüber
sein, daß es keine voll-
kommene Wirkung ha-
ben kann. Die Ausfuhr
verbieten genügt allein
nicht, man muß auch die
Mittel haben, für ent-
gangenen Gewinn zu
entschädigen. Kann der
Staat das in jedem Fal-
le? Wahrscheinlich nicht.
Er könnte ja nun so vor-
HELENE DORR • WERKSTATTE EMMV ZWEYBRUCK—WIEN.
»EX LIBRIS« ORIGINALRADIERUNG.
ENTWURF UND AUSFÜHRUNG: MARIA KRAUSS - WIEN. »MÄRCHENBUCH, HOLZSCHNITT« (SCHULE ZWEYBRÜCK -WIEN).
gehen, wie der italieni-
sche Staat gegenüber
dem Senator Crespi.der
ihm die drei besten Bil-
der seiner Sammlung
schenken mußte, um den
Rest verkaufen zu dür-
fen. Und das wäre noch
nicht die schlechteste
Art für den Staat, Bil-
der zu erwerben. Aber
sehr vielesUnersetzliche
ginge dennoch verloren,
und die Museen sollten
sparen, jetzt nichts kau-
fen, um gerüstet zu sein,
wenn Besitz an altmodi-
schen Bildern frei wird.
Und wenn sie nichts ha-
ben, wovon sie sparen
können, sollen sie auf
Mittel sinnen, zu Geld zu
kommen.DieHauptsache
istzunächst: Hermitdem
Gesetz gegen die Aus-
fuhr von wertvollen Bil-
dern deu tscherM e is t er!"
brennendere Frage, ob
wir das, was uns bisher
sozusagen gehörte, auch
behalten können. Des-
halb ist es nötig, sobald
wie irgend möglich ein
solches Ausfuhrgesetz
zum Schutze nationaler
Kunst zu erlassen, um
wenigstens einenTeilder
etwa bedrohten Schätze
zu retten. Denn, so nötig
dies Gesetz heute auch
ist: in dem Augenblicke,
wo man es erläßt, muß
man sich klar darüber
sein, daß es keine voll-
kommene Wirkung ha-
ben kann. Die Ausfuhr
verbieten genügt allein
nicht, man muß auch die
Mittel haben, für ent-
gangenen Gewinn zu
entschädigen. Kann der
Staat das in jedem Fal-
le? Wahrscheinlich nicht.
Er könnte ja nun so vor-
HELENE DORR • WERKSTATTE EMMV ZWEYBRUCK—WIEN.
»EX LIBRIS« ORIGINALRADIERUNG.