Zum Thema Orlik.
PROFESSOR EMIL ORLIK.
WANDGEMÄLDE ASIEN.
Exlibris, Tapeten, handgedruckte Stoffe. De-
korationen und Figurinen fürs Theater. Zeich-
nungen, Studien und Karikaturen in unüber-
sehbarer Reihe. Allen Techniken und Metho-
den wird nachgespürt. Orlik war von je ein
rechter Bastler. Schon der Münchener Kunst-
student brachte seinen Lehrer in der Graphik,
den alten Raab, durch kecke Versuche, die
reine Nadel- und Ätzarbeit mit Aquatinte oder
Vernis mou zu verbinden, und ähnliche absei-
tige Experimente zur Verzweiflung. Als ich ihn
vor zwanzig Jahren in seinem Prager Atelier
(in einem alten Turm auf der Smetanka) auf-
suchte, balgte er sich mit Buchbaumstöcken und
Messern herum, um hinter die Geheimnisse des
Holzschnitts zu kommen, die er bald in den
Werkstätten japanischer Xylographen und
Drucker handwerklich bis ins Letzte bezwingen
lernte. In den jüngsten Jahren hat er, um als
Porträtzeichner untrügliche Dokumente zu lie-
fern, das alte (nicht ungefährliche) Hilfsmittel
der Glasscheibe wieder ausgegraben, das schon
Holbein kannte; hat er, nicht zufrieden mit dem
Licht des Tages, sich ein Verfahren erdacht,
auch in mondhellen Nächten zu malen. . . .
„Er kann zuviel", sagen die Jungen, die in
ihrer Sehnsucht nach großem deutendem Aus-
druck dieser frohen, immer neu angeregten
PROFESSOR EMIL ORLIK.
WANDGEMÄLDE ASIEN.
Exlibris, Tapeten, handgedruckte Stoffe. De-
korationen und Figurinen fürs Theater. Zeich-
nungen, Studien und Karikaturen in unüber-
sehbarer Reihe. Allen Techniken und Metho-
den wird nachgespürt. Orlik war von je ein
rechter Bastler. Schon der Münchener Kunst-
student brachte seinen Lehrer in der Graphik,
den alten Raab, durch kecke Versuche, die
reine Nadel- und Ätzarbeit mit Aquatinte oder
Vernis mou zu verbinden, und ähnliche absei-
tige Experimente zur Verzweiflung. Als ich ihn
vor zwanzig Jahren in seinem Prager Atelier
(in einem alten Turm auf der Smetanka) auf-
suchte, balgte er sich mit Buchbaumstöcken und
Messern herum, um hinter die Geheimnisse des
Holzschnitts zu kommen, die er bald in den
Werkstätten japanischer Xylographen und
Drucker handwerklich bis ins Letzte bezwingen
lernte. In den jüngsten Jahren hat er, um als
Porträtzeichner untrügliche Dokumente zu lie-
fern, das alte (nicht ungefährliche) Hilfsmittel
der Glasscheibe wieder ausgegraben, das schon
Holbein kannte; hat er, nicht zufrieden mit dem
Licht des Tages, sich ein Verfahren erdacht,
auch in mondhellen Nächten zu malen. . . .
„Er kann zuviel", sagen die Jungen, die in
ihrer Sehnsucht nach großem deutendem Aus-
druck dieser frohen, immer neu angeregten