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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 45.1919-1920

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Lützel, Otto: Zu den Werken von Willy Jaeckel
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https://doi.org/10.11588/diglit.9121#0278

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Zu den Werken von Willy Jaeckel.

graphischen Werken, die sich zum Teil an große
Dichtung illustrativ anschließen („Hiob", „Walt
Whitman" u. a.). Die hauptsächlichen Lebens-
daten: am 10. Februar 1888 geboren als Sohn
eines kleinen Beamten in Breslau; Kunstschule
daselbst, Akademie in Dresden unter Otto
Gußmann; verhältnismäßig frühe Erfolge bis
zur Berufung an die Berliner Akademie 1919.

Aufgaben liegen noch vor ihm, die er wird
lösen müssen, um an die Stelle zu kommen, die
sein bedeutendes Können ihm zuweist. Es ist
die beste Gewähr für seine echte künstlerische
Berufung, daß er frei und entwicklungswillig
blieb unter Erfolgen, die manchen anderen in
die Erstarrung geführt hätten. . . . otto Lützel.

Das Höchste und Letzte, was vom Genie
gefordert wird, ist Wahrheit", in dem
Streben nach Wahrheit treffen in der Tat die
Meisterwerke aller Zeiten undVölker zusammen.

Was aber kann die künstlerische Wahrheit
anders sein als die formgewordene Persönlich-
keit des Künstlers? Daher ist sie die höchste
Qualität des Kunstwerks. Natürlich beruht
sie nicht in der mehr oder weniger getreuen
Wiedergabe der Natur, sie ist nicht Sache der
Beobachtung, sondern höchster Intuition. Ja,
ich möchte sogar behaupten, daß die künst-
lerische Wahrheit gerade darin beruht, worin
der Künstler von der Natur abweicht, im Um-
dichten der Wirklichkeit. . . . max liebermann.
 
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