Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (49.1921-1922)

Professor /an Stur:

professor jan stursa.

HOLZPLASTIK »SPIELERc

ander einer Silhouette und nicht in dem Sein
einer geschlossenen Masse erfaßt werden kann.

Stursa geht bei seinen Skulpturen zumeist
von einem Augeneindruck aus, den er in einer
anspruchlosen, fast linkisch wirkenden Zeich-
nung sich notiert. Dann erst setzt die künst-
lerische Arbeit ein. Es folgen Kompositions-
skizzen und Modellstudien, große, wundervoll
freie Blätter, in denen die zufällige Impres-
sion zur allgemeinen Gültigkeit durchreift. Und
immer fühlt man in diesen großzügigen Akten

und abgestimmten Gruppen den Bildhauer durch,
der ein inneres Gleichgewicht der Massen selbst
und nicht nur ihre Verteilung im Bildfeld an-
strebt. Diese überlegte und gewissenhafte Vor-
arbeit ist abgetan, wenn dann die Skulptur
begonnen wird. Wie ein glücklicher Wurf
steht sie da, unzerquält, frisch und unumstöß-
lich. Als ob der Natureindruck nur der zu-
fällige Anlaß wär, der ein Gebilde, das von
jeher schon in einer anderen Welt gelebt hat,
zur Erscheinung lösen konnte..........t.