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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 56.1925

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Niebelchütz, Ernst/ von: Zur Psychologie der Reklamekunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.9179#0213

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Zur Psychologie der Reklamekunst.

»KÜCHE IM
LANDHAUS
IM ISARTAL«
K. BERTSCH.

ein Narr. Und das könnte er sich nie vergeben,
— So ist die Lage heute. Ob sie in zehn Jahren
noch dieselbe sein wird, muß dahingestellt blei-
ben. Wir sagten es ja schon: das Einvernehmen
von Kunst und Reklame ist keine aus dem
innersten Wesen beider Kontrahenten mitNatur-
notwendigkeit hervorgegangene Verbindung. Es
ist eine reine Vernunftehe, mit Vorbehalt
und auf Widerruf geschlossen. Ist die künst-
lerische Reklame erst einmal Gemeingut ge-
worden — ein Ziel, von dem sie bekanntlich
noch weit entfernt ist — so möchte leicht der
Fall eintreten, daß der schlimmste Kitsch wieder
die Oberhand gewinnt — aus den eingangs
dargelegten Gründen. Und so weiter mit mehr
oder weniger Grazie ad infinitum.....e. v. n.

Wer Geschäfte mit der Welt machen will,
der muß anbieten, ständig anbieten, je
öfter, um so besser, je deutlicher, um so wir-
kungsvoller. Er darf sich nicht entmutigen
lassen, wenn im Anfang der Erfolg nicht ganz
seinen Erwartungen entsprechen sollte. Das
kann an Umständen liegen, die weder mit seiner
Person, noch mit seiner Ware etwas zu tun
haben. Hauptsache ist, daß alle Welt erfährt,
daß er etwas zu verkaufen hat, und was. Dies
sage er der Welt in eindringlicher, doch kurzer
und knapper Form. Ein Satz ist besser als ein
Aufsatz, ein Wortbesser als ein Satz. Ein Schlag-
wort kann mehr als eine Million wert sein. Gute
Bilder sind wirkungsvoller als viele schlecht-
gewählte und unpassende Worte. . h. tiaden.
 
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