Gedanken über den Stil.
max
krüger-
berlin.
»leuchter-
krone«
es wird wohl niemanden einfallen, das Vorkom-
men der Spitzbogen bei gotischen Bauten für
schablonenhafte, schematische Anwendung eines
Formmotives zu halten, anstatt eines organi-
schen, gewachsenen Formwesens mittelbaren
Ausdruck darin zu sehen. Jeder Stil unterliegt
als Ausdruck gern der Gefahr der Vetformelung
und verliert so Bedeutung und Gültigkeit.
Der bewußte und tathafte Wille zum Stil ist
eines der größten Zeichen unserer Zeit, mehr
als ein gutes Omen scheint er uns hoffnungs-
verheißend. Vielleicht sind wir heute mit der
klaren Tendenz zur Zweckform, zur absoluten
zeitgeistigen Sachlichkeit näher beim Stil als es
die europäische Entwicklung seit einem Jahr-
hundert war. Es wird darum nicht wertlos sein,
zur Sache die drei Postulate dieser kleinen Er-
örterung festzuhalten: die notgebundene Be-
dingtheit des Stils als Wesen, die normative,
vom Typus getragene Bestimmtheit des Stils
als Ausdruck einer Kulturgemeinschaft, und
nicht zuletzt auch die organische Formhaftig-
keit im Gegensatz zur schematischen Formel
im Stil als Gesetz....... hans schiebelhuth.
max
krüger-
berlin.
»leuchter-
krone«
es wird wohl niemanden einfallen, das Vorkom-
men der Spitzbogen bei gotischen Bauten für
schablonenhafte, schematische Anwendung eines
Formmotives zu halten, anstatt eines organi-
schen, gewachsenen Formwesens mittelbaren
Ausdruck darin zu sehen. Jeder Stil unterliegt
als Ausdruck gern der Gefahr der Vetformelung
und verliert so Bedeutung und Gültigkeit.
Der bewußte und tathafte Wille zum Stil ist
eines der größten Zeichen unserer Zeit, mehr
als ein gutes Omen scheint er uns hoffnungs-
verheißend. Vielleicht sind wir heute mit der
klaren Tendenz zur Zweckform, zur absoluten
zeitgeistigen Sachlichkeit näher beim Stil als es
die europäische Entwicklung seit einem Jahr-
hundert war. Es wird darum nicht wertlos sein,
zur Sache die drei Postulate dieser kleinen Er-
örterung festzuhalten: die notgebundene Be-
dingtheit des Stils als Wesen, die normative,
vom Typus getragene Bestimmtheit des Stils
als Ausdruck einer Kulturgemeinschaft, und
nicht zuletzt auch die organische Formhaftig-
keit im Gegensatz zur schematischen Formel
im Stil als Gesetz....... hans schiebelhuth.