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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 56.1925

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Siemsen, Hans: Marie Laurencin
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https://doi.org/10.11588/diglit.9179#0367

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MARIE LAURENCIN.

'i J m

SELBSTBILDNIS DER KÜNSTLERIN.

Man kann nicht sagen, daß wir die Entwicklung der
französischen Malerei seit dem Unglücksjahre 1914
aus den Augen verloren hätten. Man kann es schon des-
halb nicht sagen, — weil es solch eine Entwicklung garnicht
gibt. Drüben noch weniger als bei uns in Deutschland.

Es hat sich wirklich auf dem Gebiet der Malerei im
letzten Jahrzehnt, bei uns in Deutschland sowohl, wie
drüben in Frankreich sehr wenig Neues ereignet.

Die (manchmal herrliche, manchmal enttäuschende) Ent-
wicklung einzelner Künstlerpersönlichkeiten in den letzten
zehn Jahren (bei uns: Corinth, Kokoschka, Fiori, Albiker,
Renee Sintenis. Drüben: Picasso, Derain), das Auftauchen
einiger neuer Namen (bei uns: George Grosz, Dix, Cham-
pion. Drüben: Rouault, Utrillo) erlaubt noch nicht, von
einer „Entwicklung" im allgemeinen zu sprechen.

Wir halten im großen und ganzen auch heute noch da,
wo wir schon 1914 hielten, — aber nicht halten wollten,
Ich kann das nicht bedauern. Denn wohin hätte es
führen sollen, wenn weiterhin, wie in den Jahren vor dem
Krieg, jedes Jahr eine neue „Richtung", ein neuer „ismus"
aufgetaucht wäre? Wir haben genug von diesen Schlag-
worten und Rubriken. Sie haben das Verständnis der

IIVLU. September 1923. 3
 
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