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Böker, Doris [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0090
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Nr. 11 ein Beispiel des ins 18. Jh. zurückrei-
chenden, dreiachsigen Typs des giebelstän-
digen Hauses unter Sattel- bzw. Krüppel-
walmdach.
Das ebenfalls zweigeschossige, in seinen
Proportionen jedoch größer angelegte Haus
Nr. 12 (erb. 1853) repräsentiert dagegen das
typische, hier vierachsige Giebelhaus mit
Drempel und Satteldach aus der Mitte des 19.
Jh. An dem wohl in den siebziger Jahren des
19. Jh. erbauten Haus Nr. 14 ließ der Bauherr
unterhalb des Gurtgesimses wahrscheinlich
anläßlich der Eheschließung von Herzog
Friedrich August mit Elisabeth von Mecklen-
burg am 28.8.1895 die Wappenschilde beider
Häuser unter einer Herzogskrone anbringen
(links das oldenburgische Wappen).
Die nördliche Gruppe von Baudenkmalen (Nr.
20-23) besteht mit Ausnahme des Hauses
Nr. 20a (erb. 1921) aus zwei- bzw. drei-
geschossigen historistischen Wohn-/Ge-
schäftshäusern, die ebenso wie Nr. 26 (erb.
1898, Arch. C. F. Spieske) und Nr. 28 in Neu-
renaissanceformen gestaltet sind (Nr. 28\

Schüttingstr. 18/19,16


1886 durchgreifender Umbau eines 1844 erb.
Hauses, das in der 2. Hälfte des 19. Jh. mehr-
fach verändert wurde). Außer den beiden
Häusern Nr. 22 (erb. 1884) und Nr. 23 (erb.
1900) an der Einmündung zur Burgstraße, die
ihre Lage durch abgeschrägte Gebäudeek-
ken betonen, ist die Fassade des zweige-
schossigen Hauses Nr. 20 (erb. 1878) durch
ihren plastischen spätklassizistischen Dekor
bemerkenswert. Im Obergeschoß begleiten
jeweils zwei mit Dreiecksgiebeln auf Konso-
len überdachte Fenster, deren Brüstungsfel-
der reliefiert sind, die wie eine Ädikula ge-
rahmte Mittelachse. Flankiert wird sie von ko-
rinthischen Säulen, deren kannelierten
Schäfte im unteren Bereich Arabesken zie-
ren. Ein über dem Gebälk liegender Seg-
mentbogengiebel schließtdieseZoneab. Un-
terhalb des über Volutenkonsolen vorkragen-
den Kranzgesimses umzieht ein Fries mit fi-
gürlichen und floralen Motiven das Gebäude.

SCHÜTTINGSTRASSE
Den geschlossensten Eindruck der drei Stra-

Schüttingstr. 6, 5, 4, 3, 2,1


Schüttingstr. 15, 14


ßen vermittelt die Schüttingstraße, da sie fast
vollständig von Fassaden des späten 19. und
beginnenden 20. Jh. gesäumt wird (Nr. 1-9;
Nr. 10—20). Eine Ausnahme als seltenes Bei-
spiel eines klassizistischen Giebelhauses
stellt der vierachsige Bau Nr. 2 (erb. 1825)
dar. Eine relativ einheitliche Gruppe bilden die
dreigeschossigen Wohn-/Geschäftshäuser
mitZiegelverblendung in Neurenaissancefor-
men, deren geputzte oder vorgefertigte Glie-
derungs- und Schmuckelemente plastisch
hervortreten, wie z. B. bei Nr. 3 und Nr. 4 die
Brüstungsfelder der Fenster im zweiten
Stockwerk oder bei Nr. 6 der breite Feston-
fries unter dem ausladenden Kranzgesims
(Nr. 3, 1896; Nr. 4, 1895; Nr. 6,1890; Nr. 13,
1903/04; Nr. 16, 1896/97; Nr. 18/19, 1897/
98). Haus Nr. 6 besitzt ein Hinterhaus, das als
zweigeschossiger Fachwerkbau in Geschoß-
bauweise mit Ziegelausfachung auf die Wie-
deraufbauphase nach 1676 zurückgehen
dürfte.
Einen eindrucksvollen Abschluß der pilaster-
gegliederten Putzfassade wählte der Archi-
tekt des 1898 erbauten Hauses Nr. 5, indem

Staustr. 5; 6, 1879; 7, Fassade 1883


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