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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0091
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er einen gestuften Volutengiebel schuf, den
ein gesprengter Segmentbogen bekrönt.
Nicht immer wurde wie in den genannten Bei-
spielen ein Neubau errichtet, sondern biswei-
len begnügten sich die Bauherren mit Um-
bauten bzw. vorgeblendeten Fassaden. In
diesem Zusammenhang bestand offenbar
der Wunsch, sich vom Nachbarn durch eine
individuelle Gestaltung zu unterscheiden, der
in der Schüttingstraße zu recht eigenwilligen
Fassadenlösungen führte. Der Vorliebe G.
Schnitgers für palladianische Architektur ver-
dankt die Fassade (1890) des Hauses Nr. 14
(im Kern 1790) ihre Pilastergliederung mit
fünf Rundbogenachsen im Obergeschoß,
wobei die seitlichen zu Zwillingsfenstern mit
einer Teilung durch Halbsäulen zusammen-
gefaßt sind. Anstelle des Spitzgiebels hatte
Schnitger ursprünglich einen horizontalen
Abschluß mit vasenbesetzter Brüstung vor-
gesehen. Das ebenfalls fünfachsige Putzge-
bäude Nr. 9 (erb. 1802) besaß, bevor L. Sie-
vers ihm 1908 den geschweiften Knickgiebel
aufsetzte, ein Krüppelwalmdach. Er war es
auch,, der das schlichte Giebeldreieck unter

Staustr. 2,1884; 3/4, 1878


einem Satteldach des Hauses Nr. 12 (erb.
1862) 1905 durch eine geschweifte Form mit
akroterbekröntem Dreiecksgiebel ersetzte.
Ornamental weniger aufwendige Umbauten
haben auch die beiden Putzgebäude Nr. 2
(erb. 1825) und Nr. 10, ein zweigeschossiges
Haus mit Drempelgeschoß von 1856, mehr-
fach verändert.

STAUSTRASSE
Während die nördliche Begrenzung der Stau-
straßetrotz der Einflechtung mehrerer Ersatz-
bauten im wesentlichen noch das Bild der
vorrangig im Historismus entstandenen Fas-
sadentradiert (Nr. 1-15und Staulinie21), gilt
dies auf der Südseite nur für den östlichen
Abschnitt (Nr. 17-21).
Von den meist verputzten zwei- oder dreige-
schossigen Wohn-/Geschäftshäusern der
Nordseite mit dem geläufigen Formenapparat
der Neurenaissance nimmt Staustr. 15 (erb.
1899), mit Staulinie 21 1901 zu einem Bau-

Staustr. 15, 1899; 14,1893, Architekt H. Früstück


Staustr. 17,1898, Architekt C. Spieske


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