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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0092
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Staustr. 5, 1908, Architekt A. Töbelmann, Entwurf
(Nds. Staatsarchiv Oldenburg, Bauakten)

Staustr. 1, in den Neubau von 1804 integrierter
Fachwerkbau


komplex vereinigt, eine städtebaulich mar-
kante Lage auf dem östlichen Eckgrundstück
ein, dessen Zuschnitt es mit einer Abknik-
kung der Traufseite folgt. Wegen der noch
vorhandenen sorgfältigen Detaillierung he-
ben sich außerdem zwei dreigeschossige
Walmdachbauten heraus. Staustr. 2 (erb.
1884) besitzt im ersten Obergeschoß eine
plastisch vortretende Fensterrahmung aus
flankierenden Pilastern mit Schmuckkapitel-
len und Dreiecksgiebelverdachungen. Wand-
gliedernde Pilaster des zweiten Oberge-
schosses tragen ein Gebälk mit Anthemion-
fries. Die mittlere der drei Fensterachsen tritt
leicht vor die übrige durch horizontalen Fu-
genschnitt belebte Mauerfläche. Auch Frü-
stück entschied sich bei dem 1893 von ihm
konstruierten Haus Nr. 14 für eine axialsym-
metrische Fassadenkomposition, indem er
die beiden mittleren der insgesamt vier Ach-
sen leicht vorzog. Die Beletage zeichnet sich
durch balustergefüllte Brüstungsfelder und
Fensterverdachungen aus, den äußeren drei-
ecksgiebeligen und den mittleren segment-
bogigen mit Muschelfüllung. Eine schlichte
horizontale Verdachung besitzen die Außen-

achsen im zweiten Obergeschoß, während
sich über den mittleren, von ionischen Pila-
stern gerahmten Fenstern ein reliefierter
Fries spannt.
Nur noch schwache Anklänge an historische
Baustile verarbeitete A. Töbelmann bei dem
als Restaurant 1908 errichteten Haus Nr. 5,
dessen Erdgeschoß die originale Segment-
bogenteilung besitzt. Vor die mittlere der drei
Fensterachsen ist in den beiden Oberge-
schossen ein dreiseitiger Erker gelegt, den im
Dach ein geschweifter Knickgiebel überragt.
Zu den verhältnismäßig zierlich wirkenden
Proportionen des Gebäudes tragen vor allem
die kleinteilig versproßten Oberlichter der
Fenster bei.
Die drei westlichen Häuser in der Gruppe
dreigeschossiger Wohn-/Geschäftsbauten
auf der Südseite der Staustraße entsprechen
in ihrer formalen Behandlung dem Durch-
schnitt historistischer Architektur. Dagegen
gewinnen die Nachbargebäude durchaus ge-
stalterische Qualitäten: der nach barockisie-
rendem Entwurf von Spieske 1898 aufge-


Staustr. 1, Hirschapotheke, 1804

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