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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0093
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führte ziegelverblendete Bau Nr. 17 insbe-
sondere durch den rechteckigen Turmerker
der östlichen Achse. Über dem Erdgeschoß
dreigeschossig auskragend, nimmt er pila-
stergerahmte Rundbogenfenster auf und wird
von einer laternenbekrönten Haube bedeckt.
Ein geschweifter Giebel mit Kartusche
schmückt das Turmfenster der Vorderfront.
Gotisierende Tendenzen greift das anschlie-
ßende Haus Nr. 18 (erb. 1866) mit den poly-
gonalen Eckerkern und dem von Spitzbögen
überfangenen Weinrankenfries auf. Auch die
Brüstungsfelder füllen vegetabile Reliefs. Der
Ansatz des flachgeneigten Walmdachs ver-
schwindet hinter dem weit auskragenden,
holzkassettierten Traufgesims.

Die Hirschapotheke
Die städtebaulich bedeutsame Position an der
Kreuzung zur Schüttingstraße nimmt an der
nördlichen Staustraße die Hirschapotheke
ein (Staustr. 1). Als dritte Apotheke Olden-
burgs 1637 gegründet, hat sie an dieserStelle
seit 1674 ihren Sitz. Das heutige, 1804 unter

einem Walmdach errichtete klassizistische
Gebäude schließt mit der fünfachsigen Gie-
belfassade den älteren Abschnitt der Ach-
ternstraße räumlich ab, während die langge-
zogene Traufseite mit den zweigeschossig in
regelmäßigem Abstand angeordneten sieben
Rechteckfenstern ihren neustädtischen Be-
ginn auf der Westseite begleitet. Die expo-
nierte Ecklage gab 1907 den Anliegern der
nördlichen Achternstraße Veranlassung, den
Abbruch der einer Straßenverbreiterung im
Wege stehenden Apotheke zu fordern, die
den Grund für die schlechte Zuwegung und
damit die wirtschaftliche Rezession der an-
sässigen Geschäfte darstelle.
Eine künstlerisch sehr qualitätvolle Arbeit
zeigt das mittige Sandsteinportal auf der Gie-
belseite mitderfrühklassizistisch detaillierten
zweiflügeligen Holztür, das möglicherweise
von F. A. Högl stammt. Während den geohr-
ten Rahmen ein Eierstabornament besetzt, ist
die Laibung mit Perlstäben verziert. Den hori-
zontalen Abschluß bildet ein Akanthusfries.
Der darüber auf einer Verdachung liegende
Hirsch ist eine Zutat des späteren 19.Jh.

Staustr. 1, Traufseite


Burgstr. 13, 12


Staustr. 1, Haustür, aus: Sandeck, Alte Baukunst in
der Stadt Oldenburg, 1980



Burgstr. 31, 1894, Architekt P. Zimmer

Haarenstr. 28' 29, 30, 1891/92, Architekt C.
Spieske


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