Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Böker, Doris [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0115
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
spiel von Flußlauf, nördlicher Baumreihe und
säumender Architektur ein eindrucksvolles
Bild klassizistischer Stadtbaukunst, dessen
Gesamtwirkung heute durch die Beseitigung
der Baumreihe in den sechziger Jahren unse-
res Jahrhunderts zugunsten einer Straßen-
verbreiterung beeinträchtigt ist. Das Ensem-
ble der sechs erhaltenen Ziegel- bzw. Putz-
bauten (Nr. 2-7) wird durch annähernd glei-
che, ausgewogene Proportionen und die
sparsame Verwendung ähnlicher Gestal-
tungselemente charakterisiert, die sich vor-
rangig auf eine Profilrahmung der Fenster und
die Betonung des mittigen Eingangs (mit den
originalen Türen), zum Beispiel durch Pila-
ster, beschränken.
Bis auf Nr. 2, das ein Vollwalm deckt, besitzen
die zweigeschossigen traufständigen Ge-
bäude zu fünf bzw. sieben Achsen Krüppel-
walmdächer. Als Blickpunkt der Gruppe
wurde der am Knick der Huntestraße gele-
gene siebenachsige Putzbau Nr. 4 durch ei-
nen die gesamte lisenengegliederte Trauf-
seite überspannenden flachgeneigten Drei-
ecksgiebel akzentuiert. In seinem frühklassi-
zistischen Erscheinungsbild spiegelt der
Rohziegelbau Nr. 6 am deutlichsten Wincks
architektonische Herkunft aus dem Umkreis
des Münsteraner Baumeisters W. F. Lipper
wider.
Der das Ensemble westlich abschließende
Putzbau, 1886 zweigeschossig unter einem
Walmdach aufgeführt, paßt sich den älteren
Gebäuden in seiner schlichten Gliederung
durch Gurt- und Sohlbankgesims sowie hori-
zontale Fensterverdachung im Obergeschoß
an (Huntestraße 1).
Den Auftakt zur Verlängerung der Hunte-
straße 1847 markiert nördlich des Hochhaus-
komplexes der Landesversicherungsanstalt,
der den mittleren Straßenabschnitt dominiert,
das im folgenden Jahr an der südlichen Ein-
mündung der Amalienstraße erbaute Haus
Amalienstraße 2. Die zur Huntestraße ausge-
richtete Fassade des von einem Vollwalm ge-
deckten Gebäudes wird in beiden Geschos-
sen durch vier, innerhalb einer Putzrahmung
zu Paaren zusammengeschlossenen Fen-
sterachsen geordnet. Der südliche Veran-
daanbau ist eine klassizistisches Formengut
verarbeitende Zutat des Historismus.
Dieser zweiten Bebauungsphase mit dem
klassizistischen Typ des zweigeschossigen
Walmdachhauses über Souterraingeschoß
gehören außerdem Huntestraße 12 (erb. um
1850), charakterisiert durch die im Erdge-
schoß von einem Quaderputz strukturierte,
stattliche sechsachsige Fassade sowie Haus
Nr. 14 an (erb. 1849/50). Es zeigt giebelseitig
an der Huntestraße vier gleichmäßig verteilte,
in geputzten Rechteckrahmen sitzende
Stichbogenfenster, während die Traufseite
durch drei mittig zusammengerückte Fenster
und je ein Fenster in der Außenachse rhyth-
misiert wird.
Die Bebauung des neuen Straßenabschnitts,
insbesondere der in Ost-West-Richtung süd-
lich des Staus verlaufenden Teilstrecke,

Damm, Cäcilienbrücke, 1927, Architekt A. Rauchheld


Huntestr. 7, 6, 5, 4, 3


Huntestr. 1,2, 3, 4


113
 
Annotationen