schosses zeigen die übliche Hervorhebung,
hier mit Pilasterrahmung und Girlanden in den
Brüstungsfeldern. In der Osterstraße folgt
dem Eckgebäude ein von Schnitgerfür Kon-
sul Mahlstedt entworfenes, zweigeschossi-
ges Gebäude mit gleich hohem, zurückge-
setzten Erschließungstrakt, dem seinerseits
ein Windfang vorgelegt ist (Osterstraße 13).
Vom Baukörper her ist das dreiachsige Haus
über Souterraingeschoß durchaus der ent-
sprechenden Variante des spätklassizisti-
schen Walmdachhauses vergleichbar, erhält
aber durch seine für Schnitger ungewöhnli-
chen Anklänge an den „castle-style“ ein voll-
kommen anderes Erscheinungsbild, das vor
allem von der den Dachansatz verdeckenden
Abschlußbrüstung mitder Fischblasenfüllung
und den sie ehemals überragenden Echau-
guetten bestimmt wird.
GOTTORPSTRASSE
Die aus dem südlichen Abschnitt des Neu-
en Weges hervorgegangene Gottorpstraße
Gottorpstr. 10, 1859/60
Gottorpstr. 1, 1876/77; Architekt H. Früstück
wurde nach Abholzung der Alleebäume ab
1856 gepflastert und entwickelte sich durch
die Bebauung mit stattlichen Wohnhäusern in
den sechziger und siebziger Jahren des 19.
Jh. zu einer der repräsentativsten Straßen
des westlichen Bahnhofsviertels. Am ge-
schlossensten hat sie diesen Charakter in ih-
rem nördlich der Bahnhofstraße liegenden
Abschnitt bewahrt, doch ist das Erschei-
nungsbild insgesamt, da sich die Bautätigkeit
bis über die Jahrhundertwende hinaus er-
streckte, auch durch jüngere Bausubstanz
und zahlreiche Veränderungen an Gebäuden
geprägt. Ein Beispiel dafür bietet das auf der
Westseite der Straße 1876/77 von H.Frü-
stück zweigeschossig errichtete Wohnhaus
zu sechs Achsen (Gottorpstr. 1). Als spätklas-
sizistisches Walmdachhaus mit Hervorhe-
bung der beiden Mittelachsen durch eine Pila-
sterrahmung entworfen, erhielt es 1897 ein
Mansarddach mit mittigem Zwerchhaus; au-
ßerdem wurde der südliche Eingangsbereich
aufgestockt.
Den nördlichen Straßenbereich prägen vor-
rangig die über einem Keller zweigeschossig
erbauten Häuser aus den sechziger und sieb-
ziger Jahren des 19. Jh. mit dem typischen
kubischen Baukörper unter Walmdach, das
bei Haus Nr. 13 (erb. 1875) um die Jahrhun-
dertwende ein Mansarddach ersetzte (Nr. 9a,
10, 11, 12, 13, 15, 15a, 16, 18, 19,20). Ent-
sprechend ihrer Erbauungszeit zeigen die
seitlich erschlossenen Bauten der frühen
sechziger Jahre (A/r. 18, erb. 1861/62; Nr. 16,
erb. 1863, seitliche Erweiterung von 1937)
eine schlichte, strenge Fassadengestaltung,
die abweichend vom klassizistischen For-
menkanon bei dem dreiachsigen Haus Nr. 20
(erb. 1860, Dachhauseinbau der Jahrhun-
dertwende) mit den Begleitprofilen der Ober-
geschoßfenster gotisierende Anklänge zeigt.
Von ihnen unterscheiden sich z. B. die beiden
jüngeren, durch spätere An- und Umbauten
ebenfalls veränderten, vierachsigen Ge-
bäude Nr. 12 {erb. 1874/75, Arch. G. Schnit-
ger) und Nr. 15 (erb. 1873) nicht nur durch ei-
nen auf der Nordseite zurückgesetzten Er-
schließungstrakt, sondern auch durch eine
aufwendigere Fassadendekoration in Formen
des Spätklassizismus. Traditionsgemäß wird
Gottorpstr. 15-9a
130
hier mit Pilasterrahmung und Girlanden in den
Brüstungsfeldern. In der Osterstraße folgt
dem Eckgebäude ein von Schnitgerfür Kon-
sul Mahlstedt entworfenes, zweigeschossi-
ges Gebäude mit gleich hohem, zurückge-
setzten Erschließungstrakt, dem seinerseits
ein Windfang vorgelegt ist (Osterstraße 13).
Vom Baukörper her ist das dreiachsige Haus
über Souterraingeschoß durchaus der ent-
sprechenden Variante des spätklassizisti-
schen Walmdachhauses vergleichbar, erhält
aber durch seine für Schnitger ungewöhnli-
chen Anklänge an den „castle-style“ ein voll-
kommen anderes Erscheinungsbild, das vor
allem von der den Dachansatz verdeckenden
Abschlußbrüstung mitder Fischblasenfüllung
und den sie ehemals überragenden Echau-
guetten bestimmt wird.
GOTTORPSTRASSE
Die aus dem südlichen Abschnitt des Neu-
en Weges hervorgegangene Gottorpstraße
Gottorpstr. 10, 1859/60
Gottorpstr. 1, 1876/77; Architekt H. Früstück
wurde nach Abholzung der Alleebäume ab
1856 gepflastert und entwickelte sich durch
die Bebauung mit stattlichen Wohnhäusern in
den sechziger und siebziger Jahren des 19.
Jh. zu einer der repräsentativsten Straßen
des westlichen Bahnhofsviertels. Am ge-
schlossensten hat sie diesen Charakter in ih-
rem nördlich der Bahnhofstraße liegenden
Abschnitt bewahrt, doch ist das Erschei-
nungsbild insgesamt, da sich die Bautätigkeit
bis über die Jahrhundertwende hinaus er-
streckte, auch durch jüngere Bausubstanz
und zahlreiche Veränderungen an Gebäuden
geprägt. Ein Beispiel dafür bietet das auf der
Westseite der Straße 1876/77 von H.Frü-
stück zweigeschossig errichtete Wohnhaus
zu sechs Achsen (Gottorpstr. 1). Als spätklas-
sizistisches Walmdachhaus mit Hervorhe-
bung der beiden Mittelachsen durch eine Pila-
sterrahmung entworfen, erhielt es 1897 ein
Mansarddach mit mittigem Zwerchhaus; au-
ßerdem wurde der südliche Eingangsbereich
aufgestockt.
Den nördlichen Straßenbereich prägen vor-
rangig die über einem Keller zweigeschossig
erbauten Häuser aus den sechziger und sieb-
ziger Jahren des 19. Jh. mit dem typischen
kubischen Baukörper unter Walmdach, das
bei Haus Nr. 13 (erb. 1875) um die Jahrhun-
dertwende ein Mansarddach ersetzte (Nr. 9a,
10, 11, 12, 13, 15, 15a, 16, 18, 19,20). Ent-
sprechend ihrer Erbauungszeit zeigen die
seitlich erschlossenen Bauten der frühen
sechziger Jahre (A/r. 18, erb. 1861/62; Nr. 16,
erb. 1863, seitliche Erweiterung von 1937)
eine schlichte, strenge Fassadengestaltung,
die abweichend vom klassizistischen For-
menkanon bei dem dreiachsigen Haus Nr. 20
(erb. 1860, Dachhauseinbau der Jahrhun-
dertwende) mit den Begleitprofilen der Ober-
geschoßfenster gotisierende Anklänge zeigt.
Von ihnen unterscheiden sich z. B. die beiden
jüngeren, durch spätere An- und Umbauten
ebenfalls veränderten, vierachsigen Ge-
bäude Nr. 12 {erb. 1874/75, Arch. G. Schnit-
ger) und Nr. 15 (erb. 1873) nicht nur durch ei-
nen auf der Nordseite zurückgesetzten Er-
schließungstrakt, sondern auch durch eine
aufwendigere Fassadendekoration in Formen
des Spätklassizismus. Traditionsgemäß wird
Gottorpstr. 15-9a
130