charakteristischen, räumlich gestaffelten Bau-
körperformation, die bei den mansardge-
deckten Häusern Nr. 102 und Nr. 104 (beide
1895 erb.) identisch ist. Eine Differenzierung
besteht nur in der Fassadenausstattung. Eine
aufwendigere Gestaltung erfährt der einge-
schossig über hohem Souterrain aufgeführte,
durch Vor- und Rücksprünge sowie unter-
schiedliche Dachformen eine großvolumige
Wirkung erzielende Eckbau in Formen der
deutschen Renaissance an der Straßburger
Straße (erb. 1898, Arch. J. D. Schelling)
(Donnerschweer Straße 100). Die ziegelver-
blendete Fassade an der Donnerschweer
Straße dominiert ein asymmetrisch angeord-
neter Risalit mit abschließendem Staffelgie-
bel. Ihm ist ein Altan vorgelegt, dessen Dril-
lingsfenster um die Verdachung ein reiches
Putzrelief hervorhebt. Die Ecksituation betont
ein zweigeschossiger Turm, den ursprüng-
lich ein Zwiebelhelm bekrönte.
Die Klävemann-Stiftung an der Donner-
schweer Straße
Die erste Sozialsiedlung Oldenburgs ent-
stand 1873/74 außerhalb des Stadtgebiets an
der Donnerschweer Straße (eingemeindet
1877 Nr. 126/128, 130/132, 134/136, 138/
140, 142/144, 146/148, 150/152, 154/156;
Unterstr. 134a/136a, 138a/140a, 142a/144a,
146a/148a, 150a/152a). Ihre Anlage geht auf
die testamentarische Verfügung des Kauf-
manns und Ratsherrn Carl H. Klävemann
(1816-1872) zurück, der das Grundstück in
Donnerschwee und 50.000 Taler stiftete. Um
eine kasernenähnliche Siedlung zu vermei-
den, hatte er vorgeschlagen, daß zwei Fami-
lien in einem Haus mit separaten Eingängen
untergebracht werden sollten, zu dem ein
Stück Gartenland gehörte.
Mit der Ausführung des Projektes wurde ein
hochrangiger Architekt, der spätere Hofbau-
meister G. Schnitger, beauftragt, dessen
Wahl für die in der Regel weniger anspruchs-
volle Bauaufgabe die Intentionen des Magi-
strats andeutet, dem Stifter durch eine quali-
tätvolle Gestaltung der Siedlung ein würdiges
Andenken zu schaffen. Südlich der Donner-
schweer Straße entstand ein symmetrisch
angeordnetes Ensemble aus traufständigen
Doppelwohnhäusern in Backstein unter-
schiedlicher Varianten, dessen flankierende
Bauten risalitartig hervortreten. Im Zentrum
steht platzbildend zurückgesetzt als einziger
zweigeschossiger Bau das ursprünglich als
Verwalterhaus vorgesehene sogenannte
Stiftshaus, das vier Wohnungen aufnimmt.
Seiner beherrschenden Stellung entspre-
chend ist es durch gliedernde Ziegelzierset-
zungen, einen Mittelrisalit mit Treppengiebel
und den über ihm im Dach aufsteigenden
Uhrturm ausgezeichnet.
Die beiden den Mittelbau rahmenden sowie
die flankierenden Häuser (Nr. 134/136, Nr.
142/144, Nr. 754/156, das westliche Pendant
1860 abgebrochen), sechsachsige einge-
schossige Bauten mit Drempel, besitzen
durch die Gliederung mit zweiachsigem Mit-
telrisalit, in dessen Obergeschoß sich ein
Fenster in Form des Palladiomotivs öffnet,
eine relativ aufwendige Gestaltung. Erschlos-
Donnerschweer Str. 90,1906, Architekt Wempe
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körperformation, die bei den mansardge-
deckten Häusern Nr. 102 und Nr. 104 (beide
1895 erb.) identisch ist. Eine Differenzierung
besteht nur in der Fassadenausstattung. Eine
aufwendigere Gestaltung erfährt der einge-
schossig über hohem Souterrain aufgeführte,
durch Vor- und Rücksprünge sowie unter-
schiedliche Dachformen eine großvolumige
Wirkung erzielende Eckbau in Formen der
deutschen Renaissance an der Straßburger
Straße (erb. 1898, Arch. J. D. Schelling)
(Donnerschweer Straße 100). Die ziegelver-
blendete Fassade an der Donnerschweer
Straße dominiert ein asymmetrisch angeord-
neter Risalit mit abschließendem Staffelgie-
bel. Ihm ist ein Altan vorgelegt, dessen Dril-
lingsfenster um die Verdachung ein reiches
Putzrelief hervorhebt. Die Ecksituation betont
ein zweigeschossiger Turm, den ursprüng-
lich ein Zwiebelhelm bekrönte.
Die Klävemann-Stiftung an der Donner-
schweer Straße
Die erste Sozialsiedlung Oldenburgs ent-
stand 1873/74 außerhalb des Stadtgebiets an
der Donnerschweer Straße (eingemeindet
1877 Nr. 126/128, 130/132, 134/136, 138/
140, 142/144, 146/148, 150/152, 154/156;
Unterstr. 134a/136a, 138a/140a, 142a/144a,
146a/148a, 150a/152a). Ihre Anlage geht auf
die testamentarische Verfügung des Kauf-
manns und Ratsherrn Carl H. Klävemann
(1816-1872) zurück, der das Grundstück in
Donnerschwee und 50.000 Taler stiftete. Um
eine kasernenähnliche Siedlung zu vermei-
den, hatte er vorgeschlagen, daß zwei Fami-
lien in einem Haus mit separaten Eingängen
untergebracht werden sollten, zu dem ein
Stück Gartenland gehörte.
Mit der Ausführung des Projektes wurde ein
hochrangiger Architekt, der spätere Hofbau-
meister G. Schnitger, beauftragt, dessen
Wahl für die in der Regel weniger anspruchs-
volle Bauaufgabe die Intentionen des Magi-
strats andeutet, dem Stifter durch eine quali-
tätvolle Gestaltung der Siedlung ein würdiges
Andenken zu schaffen. Südlich der Donner-
schweer Straße entstand ein symmetrisch
angeordnetes Ensemble aus traufständigen
Doppelwohnhäusern in Backstein unter-
schiedlicher Varianten, dessen flankierende
Bauten risalitartig hervortreten. Im Zentrum
steht platzbildend zurückgesetzt als einziger
zweigeschossiger Bau das ursprünglich als
Verwalterhaus vorgesehene sogenannte
Stiftshaus, das vier Wohnungen aufnimmt.
Seiner beherrschenden Stellung entspre-
chend ist es durch gliedernde Ziegelzierset-
zungen, einen Mittelrisalit mit Treppengiebel
und den über ihm im Dach aufsteigenden
Uhrturm ausgezeichnet.
Die beiden den Mittelbau rahmenden sowie
die flankierenden Häuser (Nr. 134/136, Nr.
142/144, Nr. 754/156, das westliche Pendant
1860 abgebrochen), sechsachsige einge-
schossige Bauten mit Drempel, besitzen
durch die Gliederung mit zweiachsigem Mit-
telrisalit, in dessen Obergeschoß sich ein
Fenster in Form des Palladiomotivs öffnet,
eine relativ aufwendige Gestaltung. Erschlos-
Donnerschweer Str. 90,1906, Architekt Wempe
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