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Böker, Doris [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0150
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Donnerschweer Str., „Stiftshaus“, aus: Die Klaevemann-Stiftung, 1898



Donnerschweer Str. 138/140, „Stiftshaus“

den, da die Raumhöhen vermindert wurden.
Die Erschließung des durch gequaderte Putz-
lisenen gegliederten Gebäudes erfolgt über
die Giebelseiten. Die rückwärtigen Stallan-
nexe wurden, erreichbar über einen kleinen
Gang, leicht vom Haupthaus abgerückt. Ins-
gesamt waren damit an der Donnerschweer
Straße 16 Häuser entstanden, von denen in-
zwischen drei abgebrochen sind.

DAS GEBIET DES EHE¬
MALIGEN BÜRGERESCHS ZWISCHEN
DONNERSCHWEER UND NADORSTER
STRASSE
Das Gebiet des ehemaligen Bürgereschs
nördlich der Donnerschweer Straße wird in
Ost-West-Richtung durch Linden- und Bür-
gereschstraße erschlossen. Von der Süd-
spitze des Gertrudenfriedhofs nach Osten
abzweigend, führte die Lindenstraße parallel
zur Donnerschweer Straße als öffentlicher
Weg zu einer auf dem Hünerschen Plan von
1804eingezeichneten Mühle, dieals Mühlen-
hof (an der Ecke zur Kortlangstraße) bis etwa
1900 existierte. Eine zweite, herrschaftliche
Mühle, die sich bis 1889 auf dem Grundstück
Nr. 26/28 befand, verzeichnet Vollimhauss im
Jahre 1821. Der westliche Teil des Bürger-
eschs wurde im Verlauf der ersten Hälfte des
19. Jh. in Bauland umgewandelt, eine Ent-
wicklung, die um die Jahrhundertmitte bis zur
Sonnenstraße als östlicher Grenze abge-
schlossen war. Die nördlich der Lindenstraße
von der Nadorster Straße abzweigende Bür-
gereschstraße wurde kurz vor 1849 als Zuwe-
gung zu dem noch verbliebenen Teil des Bür-
gereschs angelegt und mit der Lindenstraße
durch in Nord-Süd-Richtung laufende Sei-
tenstraßen verbunden.

LINDENSTRASSE
Von der frühen, wohl in den dreißiger Jahren
einsetzenden Bebauung der Lindenstraße
hat sich der traufständige, sechsachsige Bau
Nr. 35 (erb. wohl 1843) in der Form des einge-
schossigen Doppelwohnhauses mit Krüppel-
walm und zwei mittigen Eingängen erhalten.
Die Bebauung erstreckte sich 1867 auf der
Nordseite bereits bis zur Sonnenstraße und
hatte sich 1901 bis zu dem nach Süden füh-
renden Abknick ausgedehnt, den die 1851
angelegte Hoyersche Brauerei markierte.
Hinter kleinen Vorgärten, die inzwischen ei-
ner Straßenverbreiterung weichen mußten,
entstanden für Handwerksmeister, kleine Be-
amte usw. vornehmlich einfache Giebelhäu-
ser mit konventioneller Fassadengliederung
durch Gurtgesimse, Fensterverdachungen,
Putzfugenschnitt und bisweilen dekorativer
Ausgestaltung der Obergeschoßfenster in
Neurenaissanceformen. Abgesehen von
dem zweigeschossigen Eckbau Nr. 56an der
östlichen Einmündung der Willersstraße säu-
men eingeschossige Häuser mit Drempel vor
allem die Südseite der Straße in zwei Ab-
schnitten (Nr. 24 -36, erb. zwischen 1877
und 1891; Nr. 56—74, erb. zwischen 1882

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