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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0155
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wirkenden Baukörperwerden lediglich durch
je vier Fensterachsen strukturiert und besit-
zen bisweilen einen kleinen Vorbau.

BÜRGERESCHSTRASSE
Bis ins späte 19. Jh. war das Gesicht der Bür-
gereschstraße nur von traufständigen Dop-
pelwohnhäusern beherrscht; erst um die
Jahrhundertwende wurden auch giebelstän-
dige Häuser errichtet. Der Straßenabschnitt
auf der Nordseite zwischen den Häusern Nr.
23 und Nr. 41 überliefert sowohl die frühe-
sten, z.T. veränderten Beispiele des trauf-
ständigen Typs als auch eine interessante
straßenräumliche Gestaltung in der bauge-
schichtlichen Entwicklung dieses Straßenab-
schnitts. Gemeinsam ist den eingeschossi-
gen sechsachsigen Traufenhäuser, die sich
unmittelbar entlang des schmalen Gehwegs
aufreihen, die Form des Krüppelwalmdachs.
Drei der Gebäude (Nr. 23, erb. 1851; Nr. 35,
erb. 1853; Nr. 39) besitzen zwei mittige Ein-
gänge, während bei Nr. 27(erb. 1852) und Nr.

31 (erb. 1851, als einziges Haus mit einem
Putzfugenschnitt an der Fassade versehen)
die Türen in den Außenachsen liegen.
Im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts
wurden die drei giebelständigen Häuser mit
Drempel Nr. 33 (erb. 1902), Nr. 37 (erb.
1909), beide zu vier Achsen und Nr. 41 (erb.
1902) hinter einem kleinen Vorgarten so zwi-
schen die vorhandenen Gebäude gesetzt,
daß in bezug auf Dachhöhen und Tiefenstaf-
felung eine gleichmäßige Rhythmisierung
des Straßenraums erfolgt, die lediglich durch
die variierte Fassadengestaltung mit Renais-
sance- bzw. Jugendstilelementen der Gie-
belhäuser aufgelockert wirkt. Auffallend ist
dabei die asymmetrische Fassadenausbil-
dung des dreiachsigen Hauses Nr. 33, das
über die westliche Außenachse erschlossen
wird.

NORDERSTRASSE
Von der Bürgereschstraße im rechten Winkel
nach Norden abzweigend, wurde 1856 die

Bürgereschstr. 31,33, 35 Bürgereschstr. 41,1902


Bürgereschstr. 33, 1902; 35, 1853


Norderstraße, zuvor ein schmaler Pfad, als öf-
fentlicher Weg hergerichtet, der bis 1933 die
Grenze zur Gemeinde Ohmstede markierte.
Er führte zu vier auf der Ostseite stehenden
krüppelwalmgedeckten Hallenhäusern in
Zweiständerbauweise mit Ziegelaußenwän-
den, von denen Haus Nr. 2 am wenigsten ver-
ändert ist. Die verbliebenen Baulücken auf
dieser Seite und die Westseite wurden ab
1880 mit einfachen traufständigen Doppel-
wohnhäusern und giebelständigen Gebäu-
den mit Drempel bebaut, zwei Gattungen, die
eine Gruppe von sechs Häusern am Nord-
ende der Straße gut dokumentiert (Nr. 15, 17,
19, 18, 20, 24). Von den beiden älteren Dop-
pelwohnhäusern des geläufigen Typs mit
Drempel und zwei mittigen Eingängen auf der
Traufseite (Nr. 17, erb. 1880; Nr. 19, erb.
1882) unterscheidet sich das 1895 errichtete
Haus Nr. 15 durch die Erschließung über
beide Giebelseiten, einen höheren Drempel
und die aufwendigere Gestaltung durch den
zweigeschossigen Mittelrisalit. Die vierachsi-
gen Giebelhäuser Nr. 18, 20, 24 wurden erst
nach der Jahrhundertwende errichtet.

Bürgereschstr. 33, 1902


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