tet wurden. Ein östlicher Appendix war für
Lehrerwohnungen vorgesehen. In Anklang
an klassizistische Gestaltungsweisen wurde
das Gebäude durch einen zentralen Eingang
und ein breitlagerndes Zwerchhaus mit Drei-
ecksgiebel symmetrisch gegliedert. Breite, li-
senenähnliche Putzstreifen ergeben alternie-
rend mit den Fensterachsen eine gleichför-
mige Reihung.
Östlich der Bahnlinie Oldenburg/Osnabrück
ließ die Gemeinnützige Siedlungsgesell-
schaft Oldenburg ab 1923-1935 zwischen
Sand- und Herrenweg, an der parallel zu bei-
den angelegten Breslauer Straße eine Sied-
lung aus 21 Häusern mit vier bis sechs Wohn-
einheiten anlegen (Breslauer Straße 17-55,
18—72). Sie zeichnet sich durch ihre städte-
bauliche Disposition aus: Die Gebäude sind
zur Straße in einem Winkel von 45 Grad ange-
ordnet, wobei die zwölf mittleren aus der
Fluchtlinie der übrigen zurückweichen und
damit einen erweiterten Straßenraum ausbil-
den. Die nach einem Entwurf von T. Tantzen
aufgeführten Klinkerbauten besitzen jeweils
an ihrer Nordwest- und Südostecke einen
kleinen Waschküchentrakt, deren Übereck-
setzung zur räumlichen Strukturierung der
Umgebung ebenso beiträgt wie die Vorgärten
mit den dazwischenliegenden Erschlie-
ßungswegen. Charakteristisch für die Gestal-
tung dieser Nachkriegssiedlung ist die Ver-
bindung von Aspekten regionaler Bautradi-
tion (Materialwahl, Walmdach mit breiten
Gauben) mit einer im Detail sachlichen und
äußerst sparsamen Formensprache (z. B. die
1982 entfernten, ursprünglich dreifeldrigen
Fenster).
STEDINGER STRASSE
Als dritte große Ausfallstraße, die wie die bei-
den anderen vor allem seit den fünfziger Jah-
ren unseres Jahrhunderts einem großen Ver-
änderungsdruck unterlag, durchzieht die Ste-
dinger Straße in leichtem Bogen am südli-
chen Rand der Hunteniederung das Ostern-
burger Gebiet in Ost-West-Richtung. Die Be-
bauung setzte zunächst auf der südöstlichen
Straßenseite in den vierziger Jahren des 19.
Jh. mit traufständigen Wohnhäusern ein,
wurde ab den sechziger Jahren nach Osten
vorwiegend mit einfachen giebelständigen
Gebäuden und traufständigen Doppelwohn-
häusern weitergeführt und war bis um die
Jahrhundertwende bis zur Einmündung der
Voßstraße vorgerückt. Eine gut erhaltene
Gruppe von vier Wohnhäusern auf der Nord-
westseite spiegelt die unterschiedlichen,
ehemals die Straße prägenden Wohnhausty-
pen wider (Nr. 23, 25, 27, 29). Während die
beiden giebelständigen Häuser mit Drempel
Nr. 25 und Nr. 27 sowie das traufständige
Doppelwohnhaus Nr. 29 mit ihrem spätklassi-
zistischen Dekor wohl um 1880 entstanden
sind, dürfte Nr. 23, wohl in den vierziger Jah-
ren des 19. Jh. erbaut, zur ältesten überliefer-
ten Bausubstanz des Straßenzugs gehören.
Der kleine traufständige, fünfachsige Bau un-
ter Krüppelwalmdach wird von einem wuchti-
gen, dreiachsigen Zwerchhaus mit abschlie-
Erdgeschoß
Dachgeschoß
V
ir
Kammer
Küche
Küche
Kammer
Stube
=4
Kammer
Bodenraum
Bodenraum
Kammer
Behrensstr., Grundrißzeichnung eines Arbeiterwohnhauses, aus: Moderne Zeiten, 1989
(J-
Kammer
=
Kammer
Kammer
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Lehrerwohnungen vorgesehen. In Anklang
an klassizistische Gestaltungsweisen wurde
das Gebäude durch einen zentralen Eingang
und ein breitlagerndes Zwerchhaus mit Drei-
ecksgiebel symmetrisch gegliedert. Breite, li-
senenähnliche Putzstreifen ergeben alternie-
rend mit den Fensterachsen eine gleichför-
mige Reihung.
Östlich der Bahnlinie Oldenburg/Osnabrück
ließ die Gemeinnützige Siedlungsgesell-
schaft Oldenburg ab 1923-1935 zwischen
Sand- und Herrenweg, an der parallel zu bei-
den angelegten Breslauer Straße eine Sied-
lung aus 21 Häusern mit vier bis sechs Wohn-
einheiten anlegen (Breslauer Straße 17-55,
18—72). Sie zeichnet sich durch ihre städte-
bauliche Disposition aus: Die Gebäude sind
zur Straße in einem Winkel von 45 Grad ange-
ordnet, wobei die zwölf mittleren aus der
Fluchtlinie der übrigen zurückweichen und
damit einen erweiterten Straßenraum ausbil-
den. Die nach einem Entwurf von T. Tantzen
aufgeführten Klinkerbauten besitzen jeweils
an ihrer Nordwest- und Südostecke einen
kleinen Waschküchentrakt, deren Übereck-
setzung zur räumlichen Strukturierung der
Umgebung ebenso beiträgt wie die Vorgärten
mit den dazwischenliegenden Erschlie-
ßungswegen. Charakteristisch für die Gestal-
tung dieser Nachkriegssiedlung ist die Ver-
bindung von Aspekten regionaler Bautradi-
tion (Materialwahl, Walmdach mit breiten
Gauben) mit einer im Detail sachlichen und
äußerst sparsamen Formensprache (z. B. die
1982 entfernten, ursprünglich dreifeldrigen
Fenster).
STEDINGER STRASSE
Als dritte große Ausfallstraße, die wie die bei-
den anderen vor allem seit den fünfziger Jah-
ren unseres Jahrhunderts einem großen Ver-
änderungsdruck unterlag, durchzieht die Ste-
dinger Straße in leichtem Bogen am südli-
chen Rand der Hunteniederung das Ostern-
burger Gebiet in Ost-West-Richtung. Die Be-
bauung setzte zunächst auf der südöstlichen
Straßenseite in den vierziger Jahren des 19.
Jh. mit traufständigen Wohnhäusern ein,
wurde ab den sechziger Jahren nach Osten
vorwiegend mit einfachen giebelständigen
Gebäuden und traufständigen Doppelwohn-
häusern weitergeführt und war bis um die
Jahrhundertwende bis zur Einmündung der
Voßstraße vorgerückt. Eine gut erhaltene
Gruppe von vier Wohnhäusern auf der Nord-
westseite spiegelt die unterschiedlichen,
ehemals die Straße prägenden Wohnhausty-
pen wider (Nr. 23, 25, 27, 29). Während die
beiden giebelständigen Häuser mit Drempel
Nr. 25 und Nr. 27 sowie das traufständige
Doppelwohnhaus Nr. 29 mit ihrem spätklassi-
zistischen Dekor wohl um 1880 entstanden
sind, dürfte Nr. 23, wohl in den vierziger Jah-
ren des 19. Jh. erbaut, zur ältesten überliefer-
ten Bausubstanz des Straßenzugs gehören.
Der kleine traufständige, fünfachsige Bau un-
ter Krüppelwalmdach wird von einem wuchti-
gen, dreiachsigen Zwerchhaus mit abschlie-
Erdgeschoß
Dachgeschoß
V
ir
Kammer
Küche
Küche
Kammer
Stube
=4
Kammer
Bodenraum
Bodenraum
Kammer
Behrensstr., Grundrißzeichnung eines Arbeiterwohnhauses, aus: Moderne Zeiten, 1989
(J-
Kammer
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Kammer
Kammer
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