Die östliche Platzwand wurde wohl zuerst
bebaut, denn das Haus Nr. 17, das seit
1888/89 durch einen verputzten Massivbau
mit Renaissancecharakter ersetzt ist, wird
1592 als Neubau erwähnt. Das Haus Nr. 16
daneben, das ebenfalls . nicht erhalten ist,
trug ursprünglich den für diese Zeit typi-
schen Rosettenzierrat.
Die gleichen Merkmale zeigt heute noch die
Rückfront von Haus Nr. 8 in der südlichen
Häuserzeile. Damit ist jedoch kein Hinweis
auf die Entstehungszeit dieses Gebäudes ge-
geben, da das Gebälk vom Ende des 16. Jh.
wohl beim Bau des Hauses am Anfang des
17. Jh. wiederverwendet wurde. Heute zeigt
es eine nach dem Umbau von 1740 ty-
pisch barocke Straßenfront mit zahlreichen
Schmuckelementen. Dies sind das mit Fuß-
voluten geprägte Zwerchhaus, korbbogige
Gauben sowie feine Profilierungen der Ge-
simse und ein auskragendes Traufgesims.
Das Rathausgebäude (Nr. 2/3) besteht aus
zwei winkelförmig zusammengefügten Ge-
bäudeteilen. Diese bildeten den Anfang der
Bebauung der nördlichen und westlichen
Platzwand. 1603 entstand der rechte Rats-
flügel mit Ratskeller im Kreuztonnengewöl-
Stadtmarkt 8, 9, Südseite
be (heute hier Restaurant) durch Umbau
eines bereits 1599 errichteten Bürgerwohn-
hauses. 1609 wurde er wohl gleichzeitig mit
der Errichtung des linken (Rats-)Waageflügels
um 4 Achsen nach Osten erweitert. Im
oberen Teil der Torständer und im Sturzbal-
ken dieses linken Flügels sind Sinnspruch
und Datierung enthalten sowie das Stadt-
wappen zwischen zwei Engeln.
Die zweigeschossigen Fachwerkbauten sind
im Laufe der Zeit im Inneren stark verän-
dert worden. Die platzwärtigen Schauseiten
werden durch Zwerchhäuser in der Dach-
zone gegliedert. Das Obergeschoß kragt auf
profilierten Knaggen weit aus und wird von
nachträglich eingestellten Ständern unter-
stützt. Unter den Dachbalken sowie den
Zwerchhäusern setzen Volutenknaggen an.
Im Gefüge des ersten Oberstocks wechseln
kräftige Fußdreieckspaare mit gemusterten
Ziegelausfachungen ab.
Im Anschluß an das Rathaus entstand die
gesamte westliche Platzwand mit Fleisch-
scharren und Gerichtshaus, an deren Stelle
wenig später die Wohnhäuser Nr. 5 und 6
errichtet wurden. Im 20. Jh. haben diese
Häuser Rathausfunktionen aufgenommen
und weisen heute starke innere und z.T.
äußere Veränderungen auf, so insbesondere
Haus Nr. 6.
Diese insgesamt mit kräftigen Fußdreiecks-
paaren (ehemals z.T. mit Beschlagwerkor-
namentik geschmückt) ausgestatteten Re-
naissancebauten mit den auf Knaggen aus-
kragenden Obergeschossen prägen durch ihre
Reihung das einheitliche Bild des Platzes.
Dieser Eindruck wird verstärkt durch das
Eckgebäude der gegenüberliegenden Kanzlei-
straße, Nr. 20, und das Hofbeamtenhaus
Stadtmarkt 14 am Durchgang zum Korn-
markt. Letzteres Gebäude ist ein Fachwerk-
haus, das im 1. Viertel des 17. Jh. entstand.
Die Apotheke im Erdgeschoß befindet sich
schon seit 1821 dort.Ihr klassizistisches Ein-
gangsportal an der Westseite wird von einer
weiblichen Figur mit Heilkundesymbolen ge-
schmückt. Das Erdgeschoß, ursprünglich
Hochparterre mit rückseitigem Zwischenge-
schoß wurde im 18./19. Jh. verändert. Der
etwas später hinzugekommene Seitenflügel
am Kornmarkt ist im Stil dem Haupthaus
angepaßt und fügt sich so in das einheitliche
Straßenbild von Reichsstraße/Kornmarkt
(siehe dort). Das mit gleichen Stilmitteln
Stadtmarkt 5—9, Südwestecke
Stadtmarkt 14, Hofbeamtenhaus,
1. Viertel 17. Jh., Apotheke seit 1821
Stadtmarkt, Südostseiten
Stadtmarkt, Blick in die Kanzleistraße
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bebaut, denn das Haus Nr. 17, das seit
1888/89 durch einen verputzten Massivbau
mit Renaissancecharakter ersetzt ist, wird
1592 als Neubau erwähnt. Das Haus Nr. 16
daneben, das ebenfalls . nicht erhalten ist,
trug ursprünglich den für diese Zeit typi-
schen Rosettenzierrat.
Die gleichen Merkmale zeigt heute noch die
Rückfront von Haus Nr. 8 in der südlichen
Häuserzeile. Damit ist jedoch kein Hinweis
auf die Entstehungszeit dieses Gebäudes ge-
geben, da das Gebälk vom Ende des 16. Jh.
wohl beim Bau des Hauses am Anfang des
17. Jh. wiederverwendet wurde. Heute zeigt
es eine nach dem Umbau von 1740 ty-
pisch barocke Straßenfront mit zahlreichen
Schmuckelementen. Dies sind das mit Fuß-
voluten geprägte Zwerchhaus, korbbogige
Gauben sowie feine Profilierungen der Ge-
simse und ein auskragendes Traufgesims.
Das Rathausgebäude (Nr. 2/3) besteht aus
zwei winkelförmig zusammengefügten Ge-
bäudeteilen. Diese bildeten den Anfang der
Bebauung der nördlichen und westlichen
Platzwand. 1603 entstand der rechte Rats-
flügel mit Ratskeller im Kreuztonnengewöl-
Stadtmarkt 8, 9, Südseite
be (heute hier Restaurant) durch Umbau
eines bereits 1599 errichteten Bürgerwohn-
hauses. 1609 wurde er wohl gleichzeitig mit
der Errichtung des linken (Rats-)Waageflügels
um 4 Achsen nach Osten erweitert. Im
oberen Teil der Torständer und im Sturzbal-
ken dieses linken Flügels sind Sinnspruch
und Datierung enthalten sowie das Stadt-
wappen zwischen zwei Engeln.
Die zweigeschossigen Fachwerkbauten sind
im Laufe der Zeit im Inneren stark verän-
dert worden. Die platzwärtigen Schauseiten
werden durch Zwerchhäuser in der Dach-
zone gegliedert. Das Obergeschoß kragt auf
profilierten Knaggen weit aus und wird von
nachträglich eingestellten Ständern unter-
stützt. Unter den Dachbalken sowie den
Zwerchhäusern setzen Volutenknaggen an.
Im Gefüge des ersten Oberstocks wechseln
kräftige Fußdreieckspaare mit gemusterten
Ziegelausfachungen ab.
Im Anschluß an das Rathaus entstand die
gesamte westliche Platzwand mit Fleisch-
scharren und Gerichtshaus, an deren Stelle
wenig später die Wohnhäuser Nr. 5 und 6
errichtet wurden. Im 20. Jh. haben diese
Häuser Rathausfunktionen aufgenommen
und weisen heute starke innere und z.T.
äußere Veränderungen auf, so insbesondere
Haus Nr. 6.
Diese insgesamt mit kräftigen Fußdreiecks-
paaren (ehemals z.T. mit Beschlagwerkor-
namentik geschmückt) ausgestatteten Re-
naissancebauten mit den auf Knaggen aus-
kragenden Obergeschossen prägen durch ihre
Reihung das einheitliche Bild des Platzes.
Dieser Eindruck wird verstärkt durch das
Eckgebäude der gegenüberliegenden Kanzlei-
straße, Nr. 20, und das Hofbeamtenhaus
Stadtmarkt 14 am Durchgang zum Korn-
markt. Letzteres Gebäude ist ein Fachwerk-
haus, das im 1. Viertel des 17. Jh. entstand.
Die Apotheke im Erdgeschoß befindet sich
schon seit 1821 dort.Ihr klassizistisches Ein-
gangsportal an der Westseite wird von einer
weiblichen Figur mit Heilkundesymbolen ge-
schmückt. Das Erdgeschoß, ursprünglich
Hochparterre mit rückseitigem Zwischenge-
schoß wurde im 18./19. Jh. verändert. Der
etwas später hinzugekommene Seitenflügel
am Kornmarkt ist im Stil dem Haupthaus
angepaßt und fügt sich so in das einheitliche
Straßenbild von Reichsstraße/Kornmarkt
(siehe dort). Das mit gleichen Stilmitteln
Stadtmarkt 5—9, Südwestecke
Stadtmarkt 14, Hofbeamtenhaus,
1. Viertel 17. Jh., Apotheke seit 1821
Stadtmarkt, Südostseiten
Stadtmarkt, Blick in die Kanzleistraße
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