Die Gebäude der Süd- und Ostseite sowie die
Häuser Nr. 2/3 und 4 der Nordseite wurden
kurz vor bzw. nach der Jahrhundertwende
errichtet. Diese Häufung von Massivbauten
ist in der Alten Heinrichstadt einzigartig.
Das Gebäude Nr. 9 an der Ecke zum Harz-
torplatz war den Entwurfsplänen von 1898
zufolge als eingeschossiges Kaffeehaus ge-
dacht mit einer laternenbekrönten Kuppel.
Eine Aufstockung von 1905 bezog diesen
Teil mit ein. Jüngere Um- und Ausbauten des
Erdgeschosses haben das Gebäude heute
stark verändert.
Von den 1911/12 anstelle eines massiven
Schulbaus errichteten repräsentativen Häu-
sern Nr. 9a, b blieb nach jüngsten Umbauten
nur noch ein barockisierender Dachaufbau
sowie ein Erker erhalten.
Schließlich sind die sich gegenüberliegenden
Doppelwohnhäuser Nr. 11/12 (von 1897)
und Nr. 2/3 (von 1990) mit ihren reich ge-
gliederten verklinkerten Straßenfronten mit
historisierenden Zierformen wichtige Bei-
spiele aus gleicher Zeit, wenn auch kleinere
Ladenausbauten die Erdgeschoßzone z.T.
verändert haben.
Kommißstraße in Richtung Harztorplatz
Harzstraße TI, Hofbeamtenhaus, 1582
HARZTORPLATZ
Dieser polygonale Platzraum im 'Südwesten
der Alten Heinrichstadt entsteht aus dem
Zusammentreffen von Harzstraße, Kommiß-
straße und Großer Zimmerhof sowie der von
Süden kommenden Bahnhofstraße. Der Platz
entstand wohl mit der Errichtung des Harz-
tores 1603. Seine Funktion als Verteiler-
platz mit hohem Verkehrsaufkommen ist bis
heute geblieben, obwohl er nicht mehr wie
früher den einzigen Zugang zur Heinrichstadt
von Süden her darstellt.
Bis ins 18. Jh. regelte die Kommißschleuse
südlich von der Kommißstraße Nr. 8 den
Wasserstand der innerstädtischen Okerka-
näle; heute noch sind im Bereich des Oker-
überganges die Kaimauern des Kanals erhal-
ten. Die zur Grünfläche umgestalteten Wall-
anlagen im Südosten jenseits des Kanals las-
sen Durchblicke zum Schloßbereich frei.
Das Erscheinungsbild des Platzes setzt sich
aufgrund der oben beschriebenen Situation
aus den Einblicken in die verschiedenen Stra-
ßen zusammen. Der Komplex des Hotels
,,Kronprinz" (siehe Bahnhofstraße 12) be-
grenzt den Platz im Süden.
Die Häuser Nr. 2/3 und 4 bilden die östliche
Platzwand. Ersteres ist ein barocker dreige-
schossiger Fachwerkbau der 1. Hälfte des 18.
Jh., der platzseitig massiv ersetzt bzw. ver-
kleidet ist. Nr. 4, im Kern aus dem 18./19.
Jh., erscheint als blechverkleideter Gründer-
zeitbau von 1896 mit Eckturmausbildung.
HARZSTRASSE
Sie ist die südlichste der drei Hauptachsen
in der Alten Heinrichstadt und erschließt
den Altstadtbereich mit den Nebenstraßen
Lustgarten, Kleine und Große Kirchstraße,
Maurenstraße und Krumme Straße.
Obwohl bereits von Herzog Julius geplant,
wurde diese Achse jedoch erst 1590 nach
der Beseitigung von Vorgängerbauten unter
seinem Nachfolger Herzog Heinrich Julius
realisiert. Sie erschloß u.a. den nördlich ge-
legenen Herzoglichen Lustgarten, der wohl
bei der damaligen Marienkapelle lag, wäh-
rend der südliche Bereich um die heutige
Krumme Straße, „Im Bruche" genannt, zu
der Zeit wohl noch sumpfiges Gelände war
(siehe Siedlungsgeschichte; Krumme Straße).
Harztorplatz, Nordseite
Harztorplatz 2/3 mit Bahnhofstraße 12 (rechts)
Harzstraße 27, Eingangsbereich
Harzstraße 20—27/Ecke Harztorplatz, Nordseite
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Häuser Nr. 2/3 und 4 der Nordseite wurden
kurz vor bzw. nach der Jahrhundertwende
errichtet. Diese Häufung von Massivbauten
ist in der Alten Heinrichstadt einzigartig.
Das Gebäude Nr. 9 an der Ecke zum Harz-
torplatz war den Entwurfsplänen von 1898
zufolge als eingeschossiges Kaffeehaus ge-
dacht mit einer laternenbekrönten Kuppel.
Eine Aufstockung von 1905 bezog diesen
Teil mit ein. Jüngere Um- und Ausbauten des
Erdgeschosses haben das Gebäude heute
stark verändert.
Von den 1911/12 anstelle eines massiven
Schulbaus errichteten repräsentativen Häu-
sern Nr. 9a, b blieb nach jüngsten Umbauten
nur noch ein barockisierender Dachaufbau
sowie ein Erker erhalten.
Schließlich sind die sich gegenüberliegenden
Doppelwohnhäuser Nr. 11/12 (von 1897)
und Nr. 2/3 (von 1990) mit ihren reich ge-
gliederten verklinkerten Straßenfronten mit
historisierenden Zierformen wichtige Bei-
spiele aus gleicher Zeit, wenn auch kleinere
Ladenausbauten die Erdgeschoßzone z.T.
verändert haben.
Kommißstraße in Richtung Harztorplatz
Harzstraße TI, Hofbeamtenhaus, 1582
HARZTORPLATZ
Dieser polygonale Platzraum im 'Südwesten
der Alten Heinrichstadt entsteht aus dem
Zusammentreffen von Harzstraße, Kommiß-
straße und Großer Zimmerhof sowie der von
Süden kommenden Bahnhofstraße. Der Platz
entstand wohl mit der Errichtung des Harz-
tores 1603. Seine Funktion als Verteiler-
platz mit hohem Verkehrsaufkommen ist bis
heute geblieben, obwohl er nicht mehr wie
früher den einzigen Zugang zur Heinrichstadt
von Süden her darstellt.
Bis ins 18. Jh. regelte die Kommißschleuse
südlich von der Kommißstraße Nr. 8 den
Wasserstand der innerstädtischen Okerka-
näle; heute noch sind im Bereich des Oker-
überganges die Kaimauern des Kanals erhal-
ten. Die zur Grünfläche umgestalteten Wall-
anlagen im Südosten jenseits des Kanals las-
sen Durchblicke zum Schloßbereich frei.
Das Erscheinungsbild des Platzes setzt sich
aufgrund der oben beschriebenen Situation
aus den Einblicken in die verschiedenen Stra-
ßen zusammen. Der Komplex des Hotels
,,Kronprinz" (siehe Bahnhofstraße 12) be-
grenzt den Platz im Süden.
Die Häuser Nr. 2/3 und 4 bilden die östliche
Platzwand. Ersteres ist ein barocker dreige-
schossiger Fachwerkbau der 1. Hälfte des 18.
Jh., der platzseitig massiv ersetzt bzw. ver-
kleidet ist. Nr. 4, im Kern aus dem 18./19.
Jh., erscheint als blechverkleideter Gründer-
zeitbau von 1896 mit Eckturmausbildung.
HARZSTRASSE
Sie ist die südlichste der drei Hauptachsen
in der Alten Heinrichstadt und erschließt
den Altstadtbereich mit den Nebenstraßen
Lustgarten, Kleine und Große Kirchstraße,
Maurenstraße und Krumme Straße.
Obwohl bereits von Herzog Julius geplant,
wurde diese Achse jedoch erst 1590 nach
der Beseitigung von Vorgängerbauten unter
seinem Nachfolger Herzog Heinrich Julius
realisiert. Sie erschloß u.a. den nördlich ge-
legenen Herzoglichen Lustgarten, der wohl
bei der damaligen Marienkapelle lag, wäh-
rend der südliche Bereich um die heutige
Krumme Straße, „Im Bruche" genannt, zu
der Zeit wohl noch sumpfiges Gelände war
(siehe Siedlungsgeschichte; Krumme Straße).
Harztorplatz, Nordseite
Harztorplatz 2/3 mit Bahnhofstraße 12 (rechts)
Harzstraße 27, Eingangsbereich
Harzstraße 20—27/Ecke Harztorplatz, Nordseite
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