Das 1605 errichtete Harztor am Westende
war Grund für die Straßenbenennung, die
sich von „Hartz Straß" (1679) über „Breite
Haartz Straße" (1754) zur Harzstraße ent-
wickelte.
Der Übergang in das Weichbild der Neuen
Heinrichstadt erfolgte wie üblich über eine
Brücke, hier an dem Okerübergang zwischen
Harzstraße und ehemaliger Karrenführer-
straße, jetzt auch Harzstraße genannt, bis zu
deren Abbruch 1907.
Die Harzstraße zeigt in starkem Maße das
für Wolfenbüttel typische homogene Erschei-
nungsbild von 2- bis 3-geschossigen, trauf-
ständig aneinandergebauten Fachwerkhäu-
sern des 17. und 18. Jh. Im westlichen Stra-
ßenabschnitt dominieren einige stattliche
Hofbeamtenhäuser sowie Bürgerhäuser, wäh-
rend die Bebauung des östlichen Teils von
vielen „Buden", d.h. einfachen Häusern,
durchsetzt ist. Besonders in diesem Bereich
entstanden seit dem Ende des 19. Jh. zuneh-
mend Veränderungen durch Geschäftsaus-
bauten sowie anstelle der traditionellen Holz-
und Schieferverkleidungen (wie bei Nr. 19)
Fassadenbehänge mit modernen Materialien.
Mit Ausnahme des westlichen Abschnitts,
der ehemaligen Karrenführerstraße sind die
Neubauten wie Nr. 22, 23, 26 dem histori-
schen Straßenbild angepaßt.
Insgesamt gesehen sind die verschiedenen,
im Laufe der Zeit entstandenen Gebäude-
typen in dieser Straße noch deutlich abzu-
lesen, weil hier nicht, wie beispielsweise in
der Langen Herzogstraße, die Erdgeschoß-
zone durch Geschäftseinbauten weitgehend
zerstört wurde.
Vom Harztorplatz aus fällt linkerhand das
mächtige, ausdrucksvoll gegliederte Hofbe-
amtenhaus Nr. TI auf. Es ist besonders breit
gelagert und wirkt durch seinen symmetri-
schen Aufbau mit jeweils vierachsigen
zwerchhausbekrönten Ausluchten beidseitig
der mittigen Durchfahrtsdiele sehr repräsen-
tativ.
Die Grundstücksverschreibung sowie der Bau
des Gebäudes wird auf 1592 datiert; Umbau-
ten auf das 18. (Fassade) und 19. Jh. (Die-
lendurchfahrt). Nach Plandarstellungen von
H. C. Hesse von 1793 war das mittige Die-
lentor anstelle des heute korbbogigen Rah-
mens mit einer barocken Pilasterrahmung
Harzstraße 26—17, Nordseite Harzstraße 6/Ecke Lustgarten, 1660, Rückseite
Harzstraße 1—3, Südseite
und Verdachung durch einen gesprengten
Dreiecksgiebel versehen. Die heutige voll-
kommen symmetrische Fassade war zu-
nächst durch die rechte, nicht auf den
Boden geführte Auslucht verwischt. Der da-
mals an der östlichen Giebelseite gelegene
Ziergarten mit barocker hoher Einfriedigung
ist heute Erschließungshof für die 1879/
1906 rückseitig errichtete im Laufe der Zeit
veränderte Möbelfabrik mit modernem Aus-
stellungsgebäude an der Straße.
Auf der südlichen Straßenseite bilden die
ersten drei Häuser eine stattliche Gruppe. Zu
Beginn liegt das Fachwerkhaus Nr. 1 hinter
einem breiten Vorgarten zurück. Der Vor-
gängerbau wurde vermutlich bewohnt von
den Renaissance-Baumeistern Francesco Chi-
aramella und Paul Francke, denen die Pla-
nung der Heinrichstadt und Bauten im
Schloßbereich zuzuschreiben sind (siehe
dort).
Der heutige Baukörper wurde in zwei Bau-
stufen im frühen und späten 17. Jh. errich-
tet. Der linke, auf 1662 datierte Hausteil,
wurde wohl im Laufe des 17./18. Jh. ge-
kürzt, so daß sich heute ein symmetrisches
Harzstraße 3, Hofbeamtenhaus, Anfang 17. Jh.,
heute Realschule
Harzstraße 12, Fassadenausschnitt
68
war Grund für die Straßenbenennung, die
sich von „Hartz Straß" (1679) über „Breite
Haartz Straße" (1754) zur Harzstraße ent-
wickelte.
Der Übergang in das Weichbild der Neuen
Heinrichstadt erfolgte wie üblich über eine
Brücke, hier an dem Okerübergang zwischen
Harzstraße und ehemaliger Karrenführer-
straße, jetzt auch Harzstraße genannt, bis zu
deren Abbruch 1907.
Die Harzstraße zeigt in starkem Maße das
für Wolfenbüttel typische homogene Erschei-
nungsbild von 2- bis 3-geschossigen, trauf-
ständig aneinandergebauten Fachwerkhäu-
sern des 17. und 18. Jh. Im westlichen Stra-
ßenabschnitt dominieren einige stattliche
Hofbeamtenhäuser sowie Bürgerhäuser, wäh-
rend die Bebauung des östlichen Teils von
vielen „Buden", d.h. einfachen Häusern,
durchsetzt ist. Besonders in diesem Bereich
entstanden seit dem Ende des 19. Jh. zuneh-
mend Veränderungen durch Geschäftsaus-
bauten sowie anstelle der traditionellen Holz-
und Schieferverkleidungen (wie bei Nr. 19)
Fassadenbehänge mit modernen Materialien.
Mit Ausnahme des westlichen Abschnitts,
der ehemaligen Karrenführerstraße sind die
Neubauten wie Nr. 22, 23, 26 dem histori-
schen Straßenbild angepaßt.
Insgesamt gesehen sind die verschiedenen,
im Laufe der Zeit entstandenen Gebäude-
typen in dieser Straße noch deutlich abzu-
lesen, weil hier nicht, wie beispielsweise in
der Langen Herzogstraße, die Erdgeschoß-
zone durch Geschäftseinbauten weitgehend
zerstört wurde.
Vom Harztorplatz aus fällt linkerhand das
mächtige, ausdrucksvoll gegliederte Hofbe-
amtenhaus Nr. TI auf. Es ist besonders breit
gelagert und wirkt durch seinen symmetri-
schen Aufbau mit jeweils vierachsigen
zwerchhausbekrönten Ausluchten beidseitig
der mittigen Durchfahrtsdiele sehr repräsen-
tativ.
Die Grundstücksverschreibung sowie der Bau
des Gebäudes wird auf 1592 datiert; Umbau-
ten auf das 18. (Fassade) und 19. Jh. (Die-
lendurchfahrt). Nach Plandarstellungen von
H. C. Hesse von 1793 war das mittige Die-
lentor anstelle des heute korbbogigen Rah-
mens mit einer barocken Pilasterrahmung
Harzstraße 26—17, Nordseite Harzstraße 6/Ecke Lustgarten, 1660, Rückseite
Harzstraße 1—3, Südseite
und Verdachung durch einen gesprengten
Dreiecksgiebel versehen. Die heutige voll-
kommen symmetrische Fassade war zu-
nächst durch die rechte, nicht auf den
Boden geführte Auslucht verwischt. Der da-
mals an der östlichen Giebelseite gelegene
Ziergarten mit barocker hoher Einfriedigung
ist heute Erschließungshof für die 1879/
1906 rückseitig errichtete im Laufe der Zeit
veränderte Möbelfabrik mit modernem Aus-
stellungsgebäude an der Straße.
Auf der südlichen Straßenseite bilden die
ersten drei Häuser eine stattliche Gruppe. Zu
Beginn liegt das Fachwerkhaus Nr. 1 hinter
einem breiten Vorgarten zurück. Der Vor-
gängerbau wurde vermutlich bewohnt von
den Renaissance-Baumeistern Francesco Chi-
aramella und Paul Francke, denen die Pla-
nung der Heinrichstadt und Bauten im
Schloßbereich zuzuschreiben sind (siehe
dort).
Der heutige Baukörper wurde in zwei Bau-
stufen im frühen und späten 17. Jh. errich-
tet. Der linke, auf 1662 datierte Hausteil,
wurde wohl im Laufe des 17./18. Jh. ge-
kürzt, so daß sich heute ein symmetrisches
Harzstraße 3, Hofbeamtenhaus, Anfang 17. Jh.,
heute Realschule
Harzstraße 12, Fassadenausschnitt
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