ist durch einen in den Hof reichenden mo-
dernen Ladenausbau im Erdgeschoß in seiner
Gestalt stark beeinträchtigt.
Die aneinandergebauten Gebäude Nr. 9 und
10 wurden um 1660 errichtet und berei-
chern das Straßenbild trotz ihres einfachen
zweigeschossigen Aufbaus durch das gut er-
haltene und durch zahlreiche Zierformen ge-
schmückte Fachwerkgefüge. Der Ladenein-
bau im Haus Nr. 10 vom Ende des 19. Jh.
zeigt eine für diese Zeit typische Gestaltung.
Die zweigeschossigen Eckhäuser Nr. 14 und
15 aus der 2. Hälfte des 17. Jh. sind als typi-
sche, in ihrer Art erhaltene „Buden" zu be-
zeichnen. Die quaderimitierende Holzverklei-
dung von Nr. 15 deutet auf Umbauten im
18. Jh. hin. Hieran schließt sich das „Bu-
dengemenge" Nr. 16 an, das als Beispiel
stetiger Veränderung alter Kernsubstanz im
18. und 19. Jh. gelten kann.
Das schmale Eckhaus Nr. 7 wurde in typi-
scher Fachwerkkonstruktion um 1700 er-
richtet, während das anschließende Gebäu-
de Nr. 8, wohl von 1840, ein unverändertes
spätklassizistisches Erscheinungsbild zeigt.
KLEINE KIRCHSTRASSE
Diese nord-südgerichtete Verbindungsstraße
zwischen Reichsstraße/Kornmarkt und Harz-
straße ist die gradlinige Verlängerung der
Klosterstraße nach Süden. Hier trifft sie im
schrägen Winkel auf die Harzstraße. Nach
Nordosten öffnet sich die Straße zum Kirch-
hof der St. Marien Kirche und gibt den Blick
auf den mächtigen Baukörper der Kirche
frei.
Die Straße wurde womöglich im Zusammen-
hang mit dem Kirchbau erst nach 1601 an-
gelegt. 1679 wurde sie „Am Kirchhofe"
genannt oder „Nach dem Lustgarten", der
sich in diesem Gebiet befand; seit 1840 trägt
sie die heutige Bezeichnung.
Die westliche Straßenseite hat mit den Flü-
gelbauten und dem anschließenden Garten-
gelände von dem Eckhaus Kornmarkt 14
und den südlich anschließenden Fachwerk-
Bürgerhäusern des 17.—19. Jh. ihr originäres
Erscheinungsbild gut bewahrt.
Das älteste Fachwerkhaus dieser Straße ist
wohl Nr. 1 vom Ende des 16./Anfang des
17. Jh. Es hat im Erdgeschoß einen kleinen
modernen Ladenausbau. Die straßenseitig
starken Auskragungen von Obergeschoß,
Dachbalken und Zwerchgiebel fallen durch
kräftige profilierte Knaggen sowie doppelte
wulstige Schiffskehlen auf. Das Haus Nr. 3
ist in der 1. Hälfte des 18. Jh. aus 2 älteren
Gebäudeteilen der Zeit um 1679 baulich zu-
sammengefaßt worden. Mit dem Nachbar-
haus Nr. 4 wohl vom Ende des 17. Jh. wird
es rückseitig von einer Bruchsteinmauer be-
grenzt, die möglicherweise ein Rest des ehe-
maligen Lustgartens ist. Der straßenseitige
Ladeneinbau aus dem 19. Jh. ist von einer
feinen Holzrahmung umgeben und durch
Holzklappläden verschließbar.
Das Haus Nr. 2 ist ein kaum veränderter
Rokkokobau von um 1740 mit einem ty-
pischen Mansarddach und breiten Zwerch-
häusern jeweils an den Längsseiten. Die
Holzrahmung der mittigen Eingangstür mit
segmentbogiger Verdachung ist reich ver-
ziert. Die hohen Fenster daneben haben
ebenfalls einen segmentbogigen Abschluß.
Schließlich ist das Fachwerkhaus Nr. 5 vom
Anfang des 19. Jh. mit klassizistischer
Haustüre in seinem ursprünglichen Erschei-
Harzstraße, Nordseite ab Kleine Kirchstraße
Große Kirchstraße 6—1, Westseite
Große Kirchstraße 2—6, Westseite
Kleine Kirchstraße, Blick in Richtung Norden
auf die Hauptkirche St. Marien
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dernen Ladenausbau im Erdgeschoß in seiner
Gestalt stark beeinträchtigt.
Die aneinandergebauten Gebäude Nr. 9 und
10 wurden um 1660 errichtet und berei-
chern das Straßenbild trotz ihres einfachen
zweigeschossigen Aufbaus durch das gut er-
haltene und durch zahlreiche Zierformen ge-
schmückte Fachwerkgefüge. Der Ladenein-
bau im Haus Nr. 10 vom Ende des 19. Jh.
zeigt eine für diese Zeit typische Gestaltung.
Die zweigeschossigen Eckhäuser Nr. 14 und
15 aus der 2. Hälfte des 17. Jh. sind als typi-
sche, in ihrer Art erhaltene „Buden" zu be-
zeichnen. Die quaderimitierende Holzverklei-
dung von Nr. 15 deutet auf Umbauten im
18. Jh. hin. Hieran schließt sich das „Bu-
dengemenge" Nr. 16 an, das als Beispiel
stetiger Veränderung alter Kernsubstanz im
18. und 19. Jh. gelten kann.
Das schmale Eckhaus Nr. 7 wurde in typi-
scher Fachwerkkonstruktion um 1700 er-
richtet, während das anschließende Gebäu-
de Nr. 8, wohl von 1840, ein unverändertes
spätklassizistisches Erscheinungsbild zeigt.
KLEINE KIRCHSTRASSE
Diese nord-südgerichtete Verbindungsstraße
zwischen Reichsstraße/Kornmarkt und Harz-
straße ist die gradlinige Verlängerung der
Klosterstraße nach Süden. Hier trifft sie im
schrägen Winkel auf die Harzstraße. Nach
Nordosten öffnet sich die Straße zum Kirch-
hof der St. Marien Kirche und gibt den Blick
auf den mächtigen Baukörper der Kirche
frei.
Die Straße wurde womöglich im Zusammen-
hang mit dem Kirchbau erst nach 1601 an-
gelegt. 1679 wurde sie „Am Kirchhofe"
genannt oder „Nach dem Lustgarten", der
sich in diesem Gebiet befand; seit 1840 trägt
sie die heutige Bezeichnung.
Die westliche Straßenseite hat mit den Flü-
gelbauten und dem anschließenden Garten-
gelände von dem Eckhaus Kornmarkt 14
und den südlich anschließenden Fachwerk-
Bürgerhäusern des 17.—19. Jh. ihr originäres
Erscheinungsbild gut bewahrt.
Das älteste Fachwerkhaus dieser Straße ist
wohl Nr. 1 vom Ende des 16./Anfang des
17. Jh. Es hat im Erdgeschoß einen kleinen
modernen Ladenausbau. Die straßenseitig
starken Auskragungen von Obergeschoß,
Dachbalken und Zwerchgiebel fallen durch
kräftige profilierte Knaggen sowie doppelte
wulstige Schiffskehlen auf. Das Haus Nr. 3
ist in der 1. Hälfte des 18. Jh. aus 2 älteren
Gebäudeteilen der Zeit um 1679 baulich zu-
sammengefaßt worden. Mit dem Nachbar-
haus Nr. 4 wohl vom Ende des 17. Jh. wird
es rückseitig von einer Bruchsteinmauer be-
grenzt, die möglicherweise ein Rest des ehe-
maligen Lustgartens ist. Der straßenseitige
Ladeneinbau aus dem 19. Jh. ist von einer
feinen Holzrahmung umgeben und durch
Holzklappläden verschließbar.
Das Haus Nr. 2 ist ein kaum veränderter
Rokkokobau von um 1740 mit einem ty-
pischen Mansarddach und breiten Zwerch-
häusern jeweils an den Längsseiten. Die
Holzrahmung der mittigen Eingangstür mit
segmentbogiger Verdachung ist reich ver-
ziert. Die hohen Fenster daneben haben
ebenfalls einen segmentbogigen Abschluß.
Schließlich ist das Fachwerkhaus Nr. 5 vom
Anfang des 19. Jh. mit klassizistischer
Haustüre in seinem ursprünglichen Erschei-
Harzstraße, Nordseite ab Kleine Kirchstraße
Große Kirchstraße 6—1, Westseite
Große Kirchstraße 2—6, Westseite
Kleine Kirchstraße, Blick in Richtung Norden
auf die Hauptkirche St. Marien
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