Kreuzstraße, Nr. 26, mit Frontispiz an
der Schmalseite.
Von den Barockbauten in der Straße ist das
verputzte Wohn- und Geschäftshaus Nr. 15
aus der Mitte des 18. Jh. (wohl mit älterem
Kern) gut erhalten. Der zwerchhausbekrönte
Mittelrisalit sowie die großen korbbogigen
Öffnungen im Erdgeschoß sind die besonde-
ren Merkmale der straßenseitigen Front. Die
klar gegliederte Fachwerkfassade des etwa
gleichzeitig errichteten Hauses Nr. 24 wird
durch einen seitlichen Ladeneinbau empfind-
lich gestört.
HOLZMARKT
Der große, langgestreckte Platz wird von der
Nord-Süd-Achse der Neuen Heinrichstadt,
der Breiten Herzogstraße/Lange Straße, mit-
tig durchschnitten. Im Westen bindet der
Platz an die mittlere Hauptachse der Alten
Heinrichstadt, die Reichsstraße/Kornmarkt,
an. Er ist jedoch durch den modernen, der
übrigen Bebauung wenig angepaßten Kopf-
bau der Landesbank, Haus Nr. 20, räumlich
gefangen, der dort anstelle von früheren, in
der Geschossigkeit gestaffelten Gebäuden er-
richtet wurde. Der Holzmarkt wird im We-
sten von dem Straßenzug Oker-Fischer-
straße und im Osten von dem der Engen-
und Karlstraße tangiert. Er ist heute noch
der wichtigste Knotenpunkt des nord-süd-
fließenden Durchgangsverkehrs der B 4 mit
dem innerstädtischen Querverkehr.
Der Holzmarkt, der noch 1679 „Kayserstra-
ße" und 1754 ,,Kayser Platz" genannt wur-
de, war ein wichtiger Bestandteil der seit
1571 unter Herzog Julius konzipierten
Neuen Heinrichstadt.
Er übernahm die Aufgabe eines Foyers, das
nach dem Eintritt in die Heinrichstadt durch
das ehemalige „Kaysertor" betreten wurde.
Das 1589/90 errichtete Tor war der einzige
Zugang in die damalige Stadt. Seit 1607
hatte es mit dem Bau des Harztores und
1660 mit dem des Herzogtores zunehmend
an Bedeutung verloren und nach seiner
Schließung wurde es 1716 zur St. Trinitatis
Kirche umgebaut.
Ev. Kirche St. Trinitatis
Der heutige barocke Baukörper dieser Kir-
che bildet den monumentalen Abschluß des
Holzmarktes nach Osten. Die korbbogigen
Tordurchfahrten in den Außentürmen erin-
nern noch an die ehemalige Torfunktion.
Nachdem die ursprüngliche, 1588/89 errich-
tete Dreifaltigkeitskirche (Trinitatiskirche)
im östlichen Gotteslager 1655 abgebrochen
worden war (siehe Juliusstadt), hatte man
der zugehörigen Gemeinde zunächst einen
Raum über dem Kaisertor zugewiesen. Für
eine gegen Ende des 17. Jh. von J. B. Lauter-
bach und Hermann Korb entworfene Kirche
an dieser Stelle ist lediglich das oberen Ge-
schoß des ehemaligen Tores abgebrochen
worden. 1705 brannte die Kirche ab. Von
ihrem Baukörper blieben die Außenmauern
und Türme erhalten und wurden in den
neuen Baukörper übernommen. Die heutige
St. Trinitatis Kirche wurde 1716 bis 1722
durch den Architekten Hermann Korb er-
richtet. In die Umfassungsmauern mit recht-
eckigem Grundriß ist ein gestrecktes Säulen-
oktogon eingestellt. Die Fassade ist in der
(aus: P. J. Meier, 1904)
1 Jill
II»
Holzmarkt mit St. Trinitatis Kirche
St. Trinitatis-Kirche, 1716-1722
77
der Schmalseite.
Von den Barockbauten in der Straße ist das
verputzte Wohn- und Geschäftshaus Nr. 15
aus der Mitte des 18. Jh. (wohl mit älterem
Kern) gut erhalten. Der zwerchhausbekrönte
Mittelrisalit sowie die großen korbbogigen
Öffnungen im Erdgeschoß sind die besonde-
ren Merkmale der straßenseitigen Front. Die
klar gegliederte Fachwerkfassade des etwa
gleichzeitig errichteten Hauses Nr. 24 wird
durch einen seitlichen Ladeneinbau empfind-
lich gestört.
HOLZMARKT
Der große, langgestreckte Platz wird von der
Nord-Süd-Achse der Neuen Heinrichstadt,
der Breiten Herzogstraße/Lange Straße, mit-
tig durchschnitten. Im Westen bindet der
Platz an die mittlere Hauptachse der Alten
Heinrichstadt, die Reichsstraße/Kornmarkt,
an. Er ist jedoch durch den modernen, der
übrigen Bebauung wenig angepaßten Kopf-
bau der Landesbank, Haus Nr. 20, räumlich
gefangen, der dort anstelle von früheren, in
der Geschossigkeit gestaffelten Gebäuden er-
richtet wurde. Der Holzmarkt wird im We-
sten von dem Straßenzug Oker-Fischer-
straße und im Osten von dem der Engen-
und Karlstraße tangiert. Er ist heute noch
der wichtigste Knotenpunkt des nord-süd-
fließenden Durchgangsverkehrs der B 4 mit
dem innerstädtischen Querverkehr.
Der Holzmarkt, der noch 1679 „Kayserstra-
ße" und 1754 ,,Kayser Platz" genannt wur-
de, war ein wichtiger Bestandteil der seit
1571 unter Herzog Julius konzipierten
Neuen Heinrichstadt.
Er übernahm die Aufgabe eines Foyers, das
nach dem Eintritt in die Heinrichstadt durch
das ehemalige „Kaysertor" betreten wurde.
Das 1589/90 errichtete Tor war der einzige
Zugang in die damalige Stadt. Seit 1607
hatte es mit dem Bau des Harztores und
1660 mit dem des Herzogtores zunehmend
an Bedeutung verloren und nach seiner
Schließung wurde es 1716 zur St. Trinitatis
Kirche umgebaut.
Ev. Kirche St. Trinitatis
Der heutige barocke Baukörper dieser Kir-
che bildet den monumentalen Abschluß des
Holzmarktes nach Osten. Die korbbogigen
Tordurchfahrten in den Außentürmen erin-
nern noch an die ehemalige Torfunktion.
Nachdem die ursprüngliche, 1588/89 errich-
tete Dreifaltigkeitskirche (Trinitatiskirche)
im östlichen Gotteslager 1655 abgebrochen
worden war (siehe Juliusstadt), hatte man
der zugehörigen Gemeinde zunächst einen
Raum über dem Kaisertor zugewiesen. Für
eine gegen Ende des 17. Jh. von J. B. Lauter-
bach und Hermann Korb entworfene Kirche
an dieser Stelle ist lediglich das oberen Ge-
schoß des ehemaligen Tores abgebrochen
worden. 1705 brannte die Kirche ab. Von
ihrem Baukörper blieben die Außenmauern
und Türme erhalten und wurden in den
neuen Baukörper übernommen. Die heutige
St. Trinitatis Kirche wurde 1716 bis 1722
durch den Architekten Hermann Korb er-
richtet. In die Umfassungsmauern mit recht-
eckigem Grundriß ist ein gestrecktes Säulen-
oktogon eingestellt. Die Fassade ist in der
(aus: P. J. Meier, 1904)
1 Jill
II»
Holzmarkt mit St. Trinitatis Kirche
St. Trinitatis-Kirche, 1716-1722
77