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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0102
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den 1885 weitgehend umgebauten älteren
Häusern Nr. 2 und 4 sowie dem großen
Fachwerkbau Nr. 6 von 1866, einer ehemali-
gen Bäckerei mit Aufstockung und Rück-
front aus diesem Jahrhundert.
Der Ostteil der Wallstraße wird geprägt
durch die Fachwerkhaussubstanz aus der Er-
stehungszeit in den siebziger Jahren des 19.
Jh. Er ist in seinem einheitlichen Erschei-
nungsbild weitgehend noch vorhanden, ob-
wohl einige Häuser durch späteres Verput-
zen und durch moderne Ladeneinbauten
verändert wurden. Die Gebäude sind zweige-
schossig, traufständig und auf der südlichen
Straßenseite durch mittige Zwerchhäuser ge-
prägt.
Die letzte Bebauung dieser Straßenseite nahe
der Wallanlagen wird von dem dreigeschossi-
gen Schulneubau gebildet, einer Erweiterung
der zurückliegenden „Wall''-Sch ule (Nr.
22—24), die 1883—85 auf den ehemaligen
Befestigungsanlagen als Knaben- und Mäd-
chenschule errichtet wurde. Dieser dreige-
schossige gelbe Klinkerbau ist zweiflügelig.
Die Fassaden werden durch stark vorsprin-

gende, zwerchhausbekrönte Risalite geglie-
dert. Zierformen an den Giebelseiten sowie
an Gesimsen, Fenstern und Türen erinnern
an die „Backsteingotik".
DIE FRIEDHÖFE DER
JULIUSSTADT
Quartiersprägend ist die Gruppierung von
Friedhöfen um den historischen Kern der
Juliusstadt. Im Norden zwischen Friedrich-
Wilhelm-Straße und der Oker liegt der Alte
Friedhofspark, der 1741 Schloß- oder Sol-
datenfriedhof genannt wurde, und im Nord-
osten Am Jahnstein/Ecke Ahlumer Straße
der von einer Bruchsteinmauer umgebene,
mit alten Bäumen bestandene Jüdische
Friedhof. Dieser befindet sich seit 1724 hier
und hatte zuvor möglicherweise im Bereich
der Juliusstadt gelegen. Südlich der histori-
schen Siedlung Gotteslager schließt sich der
heutige Hauptfriedhof Wolfenbüttels an der
Lindener Straße an. Er entstand 1887 nach
Eingemeindung dieses Geländes, da der
Friedhof am Landeshuter Platz östlich der
Trinitatiskirche in der Neuen Heinrichstadt

nicht mehr ausreichte. Bereits 1885 wurde
die gotisierende Friedhofskapelle in der
Zentralachse des Friedhofsgebäudes errich-
tet, die nunmehr als Torgebäude (Lindener
Straße 10) erhalten ist. In der Zentralachse
des Friedhofs einschließlich des mit Hecken
umstandenen Erweiterungsbereiches entstand
1929 die Martinskapelle auf kreuzförmigem
Grundriß mit Apsis. Sie ist in historisieren-
dem byzantinisch-romanischem Stil in Bos-
senmauerwerk erbaut worden.
DIE ERWEITERUNG DER JULIUS-
STADT SEIT DER ERSTEN HÄLFTE
DES 19. JH.
Ausgehend vom historischen Kern des „Got-
teslagers" weitete sich der bebaute Bereich
seit der 1. Hälfte des 19. Jh. vorwiegend in
südöstlicher Richtung aus. Die Bebauung
wuchs schrittweise in Richtung der wich-
tigen Straßen wie Lindener Straße, Leipziger
Straße und Ahlumer Straße und entwickel-
te sich bis heute zu einem umfangreichen
Außenstadtbereich, der das südliche Dorf
Linden baulich mit einschließt.


Am Jahnstein, Judenfriedhof seit 1724 Friedhof an der St. Trinitatis Kirche,
ehemalige Bastion im Hintergrund

Lindener Straße 10, Lindener Straße, Hauptfriedhof, Friedrich-Wilhelm-Straße, Alter Friedhof
ehemalige Friedhofskapelle, 1885 Martinskapelle, 1917


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