Frans Snyders (oder Inyers).
Unter den Künſtlern, die mit Rubens häufig gemeinſam gearbeitet haben, nimmt Frans
Snyders eine der erſten Stellen ein. Zu Antwerpen geboren, wurde er daſelbſt am 11. Novem-
ber 1579 getauft. Sein Vater hieß Jan Snyders, ſeine Mutter Marie Plaetſen. Bis 1593
war er Schüler des Höllenbrueghel, ſpäter Hendriks van Balen. Doch wichtiger als der
Einfluß ſeiner Lehrer war für ihn der freie Anſchluß an die impoſante Kunſtweiſe des Rubens.
— Meiſter in der Malergilde ward er 1602, und er heirathete am 23. October 1611 Marga-
retha de Vos, die Schweſter der Maler Cornelis und Paul de Vos. Von ſeinen Lebens-
umſtänden iſt weiter nicht viel bekannt. Selbſt eine ſo wichtige Thatſache wie die, daß auch er dem
allgemeinen Zuge folgend die ewige Stadt geſehen, erſehen wir nur aus dem Umſtande, daß er
1619 in die Genoſſenſchaft der Romaniſten aufgenommen wurde, deren Aelteſter er 1628 war.
Seine Gattin verlor er durch den Tod am 2. September 1647; er ſelbſt ſtarb am 19. Auguſt 1657
und ward an ihrer Seite in der Kirche der Franciscaner beſtattet.
Als Menſch und als Künſtler war Snyders ſehr geſchätzt. Er malte für den König von
Spanien und andere Fürſten. Rubens und Jacob Jordaens arbeiteten oft mit ihm zuſammen,
und zwar unterſtützten ſie ſich gegenſeitig. Seine breite Behandlung wie ſein kräftiges Colorit
brachte eine ſehr wirkſame und harmoniſche Vereinigung der verſchiedenen Hände zu Stande.
Rubens gab ihm ein beſonderes Zeichen des Vertrauens, als er ihm mit Jan Wildens und
Jacob Moermans die Leitung des Verkaufes ſeiner hinterlaſſenen Kunſtſchätze übertrug.
Van Dyck malte ſein Bildniß.
Außer Rubens hat kein anderer Meiſter das dramatiſche Thierbild mit gleicher Kraft und
Wahrheit und ſo abſoluter Virtuoſität cultivirt, wie Snyders. In ſeinen häufigen großen Küchen-
ſtücken feſſelt mehr die Naturwahrheit des Einzelnen, als das gleichwohl meiſt auffallend geſchickte
Enſemble. Hier wird auch ſeine Farbe gelegentlich bläßlich. B. M.
Gaspard de Craeyer.
Der gewaltigſte und fruchtbarſte von Rubens unabhängige Zeitgenoſſe deſſelben iſt Gaspard
de Craeyer. Auch ſein Geburtsjahr iſt erſt kürzlich feſtgeſtellt. Im Genter Muſeum befindet ſich
Behandlung, welches die Jahreszahl 1668 nebſt der Notiz enthält, daß es — faſt unglaublich! —
im ſechsundachtzigſten Jahre des Meiſters gemalt iſt. Er iſt demnach 1582 geboren, und wirklich
hat ſich in den Kirchenbüchern von St. Jacques in Antwerpen ſeine Taufe unter dem 1. April des
genannten Jahres eingetragen gefunden. Er war der zweite Sohn des Lehrers und Gemälde-
händlers Gaspard de Craeyer und der Chriſtiana Abshoven in Antwerpen. Ein am
18. November 1584 in der Antwerpener Kathedrale getaufter Gaspard de Craeher, den man
Unter den Künſtlern, die mit Rubens häufig gemeinſam gearbeitet haben, nimmt Frans
Snyders eine der erſten Stellen ein. Zu Antwerpen geboren, wurde er daſelbſt am 11. Novem-
ber 1579 getauft. Sein Vater hieß Jan Snyders, ſeine Mutter Marie Plaetſen. Bis 1593
war er Schüler des Höllenbrueghel, ſpäter Hendriks van Balen. Doch wichtiger als der
Einfluß ſeiner Lehrer war für ihn der freie Anſchluß an die impoſante Kunſtweiſe des Rubens.
— Meiſter in der Malergilde ward er 1602, und er heirathete am 23. October 1611 Marga-
retha de Vos, die Schweſter der Maler Cornelis und Paul de Vos. Von ſeinen Lebens-
umſtänden iſt weiter nicht viel bekannt. Selbſt eine ſo wichtige Thatſache wie die, daß auch er dem
allgemeinen Zuge folgend die ewige Stadt geſehen, erſehen wir nur aus dem Umſtande, daß er
1619 in die Genoſſenſchaft der Romaniſten aufgenommen wurde, deren Aelteſter er 1628 war.
Seine Gattin verlor er durch den Tod am 2. September 1647; er ſelbſt ſtarb am 19. Auguſt 1657
und ward an ihrer Seite in der Kirche der Franciscaner beſtattet.
Als Menſch und als Künſtler war Snyders ſehr geſchätzt. Er malte für den König von
Spanien und andere Fürſten. Rubens und Jacob Jordaens arbeiteten oft mit ihm zuſammen,
und zwar unterſtützten ſie ſich gegenſeitig. Seine breite Behandlung wie ſein kräftiges Colorit
brachte eine ſehr wirkſame und harmoniſche Vereinigung der verſchiedenen Hände zu Stande.
Rubens gab ihm ein beſonderes Zeichen des Vertrauens, als er ihm mit Jan Wildens und
Jacob Moermans die Leitung des Verkaufes ſeiner hinterlaſſenen Kunſtſchätze übertrug.
Van Dyck malte ſein Bildniß.
Außer Rubens hat kein anderer Meiſter das dramatiſche Thierbild mit gleicher Kraft und
Wahrheit und ſo abſoluter Virtuoſität cultivirt, wie Snyders. In ſeinen häufigen großen Küchen-
ſtücken feſſelt mehr die Naturwahrheit des Einzelnen, als das gleichwohl meiſt auffallend geſchickte
Enſemble. Hier wird auch ſeine Farbe gelegentlich bläßlich. B. M.
Gaspard de Craeyer.
Der gewaltigſte und fruchtbarſte von Rubens unabhängige Zeitgenoſſe deſſelben iſt Gaspard
de Craeyer. Auch ſein Geburtsjahr iſt erſt kürzlich feſtgeſtellt. Im Genter Muſeum befindet ſich
Behandlung, welches die Jahreszahl 1668 nebſt der Notiz enthält, daß es — faſt unglaublich! —
im ſechsundachtzigſten Jahre des Meiſters gemalt iſt. Er iſt demnach 1582 geboren, und wirklich
hat ſich in den Kirchenbüchern von St. Jacques in Antwerpen ſeine Taufe unter dem 1. April des
genannten Jahres eingetragen gefunden. Er war der zweite Sohn des Lehrers und Gemälde-
händlers Gaspard de Craeyer und der Chriſtiana Abshoven in Antwerpen. Ein am
18. November 1584 in der Antwerpener Kathedrale getaufter Gaspard de Craeher, den man