Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
864

Fbarmakopoeia of Edinburgh.

der Flüssigkeiten za bemessen, empfiehlt die Pharmakopoe deri
Hydrometer von Twaddell, oder den kugelförmigen von Lovi
(Xovi’s Density Beads), bei welchen Versuchen immer eine ge-
wöhnliche Temperatur oder 60° der Fabrenheit’schen Skale vor-
ausgesetzt wird.
Das Werk ist in zwei Hauptabtheilungen gesondert, wovon
die erste List of the Materia medica, die andere Preparations and
Compounds überschrieben ist; die erste enthält eine Liste der ro-
hen Droguen, so wie derjenigen Praeparate, welche von den La-
boranten in den Handel gebracht und zum officinellen Gebrauche
öfters von den Apothekern angekauft werden. Die rohen Droguen
sind blos namentlich aufgeführt und die systematische Abkunft
dabei angegeben, ohne alle nähere Beschreibung, was man nicht
wohl billigen kann, da es von manchen Droguen sehr verschiedene,
ihrem innern Gehalte nach bedeutend von einander abweichende
Sorten gibt, und es mithin dem Apotheker überlassen bleibt, ob er
die bessere oder die schlechtere, die wohlfeilere oder theurere an-
zusehaffen und zu dispensiren für gut findet, was dem Arzte doch
wohl nicht gleichgültig seyn kann; die Rhabarber, Sarsaparill-
wurzeln, das Opium mögen hier nur als Beispiele der Art genannt
seyn. Sorgfältiger war man bei den käuflichen chemischen Prä-
paraten, indem da die Kennzeichen der Güte, und die Methode,
sich davon zu überzeugen, freilich nur sehr kurz angegeben sind.
Es befinden sich darunter manche, die wohl jeder deutsche Apo-
theker selbt bereiten und sie nicht leicht Laboranten abkaufen
wird, wie Acidum benzoicum, Acidum hydrocyanicum, Aether sul-
phuricus, Aqua Ammoniae, Cuprum Ammoniatum, Ferri Carbonas
saccharatum, Spiritus aetheris sulphurici etc.
Vergleicht man den Vorrath an rohen Arzneidroguen der
Schotten mit dem der meisten deutschen Provinzen, so wird man
bald wahrnehmen, dass ersterer kleiner und dabei sehr sorgfältig
gewählt ist, so dass sich nicht leicht ein ganz unwirksames Mittel
dabei befindet, aber eben so bald wird man die Bemerkung ge
macht haben, dass in der Edinburger Pharmakopoe eine ganze
Reihe von Medikamenten fehlt, die in den meisten Gegenden Deutsch-
lands sehr beliebt sind und vielfach benutzt werden, auch dass
sich mehrere darunter befinden, deren Wirksamkeit zureichend be^
stätigt ist.

(Der Beschluss folgt')
 
Annotationen