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Intelligenzblatt I.

CHRONIK
der
Universität Heidelberg
im Jahr 184 0.

Ai» 23. November ward herkömmlicher Weise das Geburtsfeet
des erlauchten Restaurators der Universität, des höchstseeligen
Grossherzogs CARL FRIEDRICH gefeiert, bei welcher Gelegenheit
vom derzeitigen Prorector Kirchenrath Dr. Ullman n die bereits im
Druck erschienene Festrede (Recolitur Memoria Joannis Dalburgii,
Camerarii Wormatiensis, summi Universitatis Heidelbergensis patroni.
Heidelbergae, typis Caroli Groos) gehalten ward. Er nahm sich als
Kirchenhistoriker einen Gegenstand aus der Geschichte der Universi-
tät: und zwar wählte er nicht, um nicht einseitig für Theologen
zu sprechen, einen der zahlreichen bedeutenden Gottesgelehrten,
die früher unsere Hochschule geschmückt haben, sondern einen
Mann, der für das Ganze der Universität wohlthätig gewirkt, Jo-
hann von Dalberg, Bischof von Worms und Canzler der Uni-
versität in der glanzreichen Periode des wissenschaftliebenden
Churfürsten Philipp des Aufrichtigen zu Ende des 15* Jahrhun-
derts. Die Rede, so weit sie das Andenken dieses ausgezeichne-
ten, hochverdienten Mannes, der seiner Zeit ein Mittelpunct aller
wissenschaftlichen, besonders der humanistischen Bestrebungen in
den Rheingegenden war, feiert, zerfällt in zwei Haupttheile. Der
erste Theil enthält eine Uebersicht vom Leben Dalberg’s und führt
besonders folgende Puncte aus: Dalberg, aus der altberühmten
deutschen Familie der Kämmerer von Worms entsprossen und
1445 zu Oppenheim geboren, bildete sieh besonders auf der Schule
zu Schlettstadt und auf den Universitäten Erfurt und Ferrara;
um 1482 ward er Kanzler des Churfürsten Philipp, mit dem er
bald in das vertrauteste Verhältniss trat, um 1484 Bischof zu
Worms; die Missverhältnisse, in denen damals fast alle wormser
 
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