DOI Heft:
No. 33
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41335#0041
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JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Briefe, l) epedien, Correspondenz von Washington, Wel~
lesley, Wellington und Vapo d’lstrias.
CFortsetzun g.) ,
Auch noch ein zweiter Eindruck bleibt uns lebendig, der
nämlicht, dass Washington das Muster eines bürgerli-
chen Staatsmannes ist. Wir reden dabei nicht von seiner Ge-
burt, sondern von der Art der Gesinnung uud des Verfahrens.
Da ist keine Spur von hochfahrendem, aristokratischen Sinne, von
Verachtung eines Hindernisses im Bewusstseyn wichtiger Verbin-
dungen und unantastbarer eigener Stellung, von Vorwegnahme
einer Befugniss oder eines Anspruches; wohl aber das Gefühl
der Nothwendigkeit, durch persönliches Verdienst und Erfül-
lung jeder Pflicht den nöthigen Einfluss zu gewinnen, die Be-
rücksichtigung der Meinung und der Forderungen der Andern, als
Gleichst eh endefr, die Pünktlichkeit und das Detail der Besorgung.
Es ist nicht der Geist und die Richtung des Republikaners, wo-
von wir hier reden wollen (dies ist eine Sache für sich), sondern
der des Mannes vom Mittelstände.
Die Sammlung der amtlichen Schriften des Marquis Wel-
lesley (früher Graf Mornington) zerfällt, wie schon die oben
angeführten Titel zeigen, in zwei verschiedene Abtheilungen.
Die erstere, bei weitem bedeutendere, bezieht sich auf die Re-
gierung des britischen Reiches in Indien während der Jahre 1798
bis 1805. Die vier ersten Bände geben in chronologischer Folge
die Schreiben des General - Gouverneur oder die an ihn gerichte-
ten. Der fünfte Band liefert Nachträge. Mag auch einem Theile
unserer Leser die Geschichte der Engländer in Indien nicht in
allen ihren Einzelnheiten vor Augen stehen, so werden doch die
meisten wenigstens im Allgemeinen die Leistungen kennen, welche
Lord Wellesley als General-Gouverneur vollbrachte, und wel-
che der Gegenwart und der Zukunft des Riesenreiches eine ganz
neue Gestalt gaben. Durch den Scharfsinn, mit welchem er die
Verhältnisse durchschaute, die Entschlossenheit, mit welcher er die
Jahrg. XXXIV 4. Doppelheft- 33
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Briefe, l) epedien, Correspondenz von Washington, Wel~
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Auch noch ein zweiter Eindruck bleibt uns lebendig, der
nämlicht, dass Washington das Muster eines bürgerli-
chen Staatsmannes ist. Wir reden dabei nicht von seiner Ge-
burt, sondern von der Art der Gesinnung uud des Verfahrens.
Da ist keine Spur von hochfahrendem, aristokratischen Sinne, von
Verachtung eines Hindernisses im Bewusstseyn wichtiger Verbin-
dungen und unantastbarer eigener Stellung, von Vorwegnahme
einer Befugniss oder eines Anspruches; wohl aber das Gefühl
der Nothwendigkeit, durch persönliches Verdienst und Erfül-
lung jeder Pflicht den nöthigen Einfluss zu gewinnen, die Be-
rücksichtigung der Meinung und der Forderungen der Andern, als
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Es ist nicht der Geist und die Richtung des Republikaners, wo-
von wir hier reden wollen (dies ist eine Sache für sich), sondern
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Die Sammlung der amtlichen Schriften des Marquis Wel-
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Die erstere, bei weitem bedeutendere, bezieht sich auf die Re-
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bis 1805. Die vier ersten Bände geben in chronologischer Folge
die Schreiben des General - Gouverneur oder die an ihn gerichte-
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unserer Leser die Geschichte der Engländer in Indien nicht in
allen ihren Einzelnheiten vor Augen stehen, so werden doch die
meisten wenigstens im Allgemeinen die Leistungen kennen, welche
Lord Wellesley als General-Gouverneur vollbrachte, und wel-
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neue Gestalt gaben. Durch den Scharfsinn, mit welchem er die
Verhältnisse durchschaute, die Entschlossenheit, mit welcher er die
Jahrg. XXXIV 4. Doppelheft- 33