DOI Heft:
No. 31
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41335#0009
S0· 34. HEIDELBERGER 1841·
J Λ HUB Ü C H 6 U HEU EI T E E A T U R,
1. Georg Calixtus Briefwechsel in einer Auswahl aus Wolfenbiittelschen
Handschriften herausgegeben von Dr. Ernst Ludwig Th. Henkef
Cjetzig Consistorialrath und Prof, der Theologie zu Marburg. Halle
1833. 206 S. Angehängt noch 12 andere Briefe. Gedruckt Jen.
1835, 16* £. 8.
2. Geor# Calixtus und seine Zeit von demselben Verfasser. Auch unter
dem Titel: De Universität Helmstädt im sechzehnten Jahrhundert.
Ein Beitrag zur Kirchen- und Literärgeschickte. 1833. Halle. 88 S.
Dazu gehört Commercii litterarii Calixtini ex autographis editi fas-
ciculus tertius. Marburgi MDCCCXL. 67 S 8.
Die Anzeige dieser Bücher, wenn man den Fasciculus tertius
ausnimmt, kommt freilich etwas spät, sie sind aber dem Ref. erst
im vorigen Jahre zufällig zu Händen gekommen; er wird sich
daher auch kurz fassen und sich auf das, was die Geschichte der
Universität Helmstädt angeht, nicht einlassen, sondern auf Calixt
und das Resultat der bisher ungedrückten Briefe desselben be-
schränken, weil es ihm interessant gewesen ist, durch dieselben
in die Zeiten des protestantischen Glaubenszwangs und Glaubens-
hasses, welche man in unsern Tagen idealisirt und zurückruft,
versetzt zu werden und bei der Gelegenheit einen Mann wie Ca-
lixtus näher kennen zu lernen. Um indessen Nr. 2. nicht blos
zur Schau angeführt zu haben, will Ref. mit wenigen Worten an-
geben, was er aus dem Büchlein gelernt hat, welches sich unge-
mein vortheilhaft von hundert ähnlichen Schriften dadurch unter-
scheidet, dass „ der Verf. sich durchaus nicht auf sophistisiren,
philosophiren, deduciren einlässt, sondern für die Art von Gelehr-
ten sorgt, die der Predigt nicht bedarf und der Redensarten,
wie der tiefen Gedanken satt ist. Er reiht Thatsache an That-
sacbe, er gibt nur leise Winke, er belegt alles mit Originalstellen
unter dem Text. Das Büchlein versetzt uns in die Zeit Calixts, ohne
dass der Verf. in die Trompete stösst, oder zu jeder Schilderung
und Darstellung die Pauken schlägt, wie die Sophisten und Hess-
husen unserer Zeit zu thun pflegen. Der Verf folgt in Ton, Ma-
nier, Styl, oft fast zu merklich, Spittler und Plank, und leitet uns
Jahrg-, XXXIV. 4. Doppelheft.
J Λ HUB Ü C H 6 U HEU EI T E E A T U R,
1. Georg Calixtus Briefwechsel in einer Auswahl aus Wolfenbiittelschen
Handschriften herausgegeben von Dr. Ernst Ludwig Th. Henkef
Cjetzig Consistorialrath und Prof, der Theologie zu Marburg. Halle
1833. 206 S. Angehängt noch 12 andere Briefe. Gedruckt Jen.
1835, 16* £. 8.
2. Geor# Calixtus und seine Zeit von demselben Verfasser. Auch unter
dem Titel: De Universität Helmstädt im sechzehnten Jahrhundert.
Ein Beitrag zur Kirchen- und Literärgeschickte. 1833. Halle. 88 S.
Dazu gehört Commercii litterarii Calixtini ex autographis editi fas-
ciculus tertius. Marburgi MDCCCXL. 67 S 8.
Die Anzeige dieser Bücher, wenn man den Fasciculus tertius
ausnimmt, kommt freilich etwas spät, sie sind aber dem Ref. erst
im vorigen Jahre zufällig zu Händen gekommen; er wird sich
daher auch kurz fassen und sich auf das, was die Geschichte der
Universität Helmstädt angeht, nicht einlassen, sondern auf Calixt
und das Resultat der bisher ungedrückten Briefe desselben be-
schränken, weil es ihm interessant gewesen ist, durch dieselben
in die Zeiten des protestantischen Glaubenszwangs und Glaubens-
hasses, welche man in unsern Tagen idealisirt und zurückruft,
versetzt zu werden und bei der Gelegenheit einen Mann wie Ca-
lixtus näher kennen zu lernen. Um indessen Nr. 2. nicht blos
zur Schau angeführt zu haben, will Ref. mit wenigen Worten an-
geben, was er aus dem Büchlein gelernt hat, welches sich unge-
mein vortheilhaft von hundert ähnlichen Schriften dadurch unter-
scheidet, dass „ der Verf. sich durchaus nicht auf sophistisiren,
philosophiren, deduciren einlässt, sondern für die Art von Gelehr-
ten sorgt, die der Predigt nicht bedarf und der Redensarten,
wie der tiefen Gedanken satt ist. Er reiht Thatsache an That-
sacbe, er gibt nur leise Winke, er belegt alles mit Originalstellen
unter dem Text. Das Büchlein versetzt uns in die Zeit Calixts, ohne
dass der Verf. in die Trompete stösst, oder zu jeder Schilderung
und Darstellung die Pauken schlägt, wie die Sophisten und Hess-
husen unserer Zeit zu thun pflegen. Der Verf folgt in Ton, Ma-
nier, Styl, oft fast zu merklich, Spittler und Plank, und leitet uns
Jahrg-, XXXIV. 4. Doppelheft.