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charakterisirt. Im fünften Abschnitt, welcher die philosophische Speculalion
der Griechen über den Ursprung der Dinge uns vorführt, ist es besonders die
Lehre des Anaxagoras, die hier berücksichtigt und mit den Systemen neuerer
Philosophen und Geologen zusammengestellt wird, wesshalb daran auch ein wei-
terer Abschnitt, der sechste: „historische Beziehungen der modernen Geologie
und Petrefactenkunde“ sich anreiht. „Die Weltalter nach dichterischer Dar-
stellung und philosophischer Deutung“ bilden den Inhalt des siebenten Ab-
schnitts, wobei natürlich Hesiods Schilderung den Ausgangspunkt giebt, an den
aber dann auch die Erörterungen und Auffassungen Plato’s sich anreihen; während
unter den Neuern, die Ansichten Rousseau’s und Voltaire’s sowie selbst Kant’s
des Näheren hier besprochen werden. Die schwierige Frage nach der Stamm-
einheit oder Stammverschiedenbeit des Menschengeschlechts wird im folgenden
Abschnitte (dem achten) verhandelt, hier auf die verschiedenen Rassen und
deren Beziehungen zu einander Rücksicht genommen, jede in ihren Hauptmerk-
malen geschildert und zuletzt noch über Sprache und Schrift, sowie über die
Erfindung des Geldes gehandelt. Die Behauptung S. 93 von einem möglichen
Zusammenhang der amerikanischen Rasse mit der mongolischen wird freilich
nur bedingt ausgesprochen; wir verweisen auf das in diesen Jahrbüchern S. 124 iE.
darüber bemerkte. Der neunte Abschnitt enthält die Ursprünge und Grundver-
hältnisse des staatlichen Lebens, also Ehe, Familie, deren Erweiterung zu
Stämmen u. s. w., woran sich dann passend im zehnten Abschnitt eine Erör-
terung über das Entstehen und die Zustände der Knechtschaft, mit besonderer
Rücksicht auf das Griechische Allerlhum und die Ansichten der griechischen
Denker, namentlich des Aristoteles und Plato, anknüpft; der eilfte Abschnitt
setzt diese Erörterung in einer Betrachtung und Würdigung des Sklavenwesens
bei den Römern fort und wirft dabei einen Blick auf die heutigen Zustände der
arbeitenden und dienenden Volksklassen, auf den Standpunkt der christlichen
Kirche, wie auf die Irrlehren der Humanitätsphilosophie neuer und neuester Zeit.
Die Anfänge des Königthunis schildert der zwölfte Abschnitt, der dreizehnte
bringt eine Darstellung des Königthunis nach Plato’s Auffassung; dessen Ver-
nunftstaat wird im folgenden ausführlich entwickelt, und dann im fünfzehnten
Abschnitt das Königthum nach des Aristoteles Auffassung geschildert. Die drei
folgenden Abschnitte (16, 17, 18) geben eine Darstellung der assyrisch-babylo-
nischen Monarchien, der arischen oder iranischen Völker und der Perser; hin-
sichtlich der Abkunft des Cyrus wird, und mit Recht, des Ctcsias Erzählung
vorgezogen; die nähere Ausführung, die wir jetzt über die Herkunft und das
Emporkommen des Cyrus in den unlängst bekannt gewordenen Excerptcn aus
Nicolaus Damascenus erhalten haben, scheint noch nicht benutzt, ebenso wenig
die für die erste Periode der persischen Monarchie so wichtige Aufklä-
rungen bietende Inschrift von Bisulun. Fünf nun folgende Abschnitte (19, 20,
21, 22, 23) sind dem alten Wunderland Aegypten gewidmet, und erörtern die
geschichtlichen Verhältnisse von der ältesten Zeit an bis in die persische Herr-
schaft herab, dann die Religionslehre und den Cultus, sowie das Staatswesen;
die übrigen sechs Abschnitte (24, 25, 26, 27, 28, 29) enthalten die Anfänge
der hebräischen Religions- und Familiengeschichte, schildern dann die Auswan-
derung aus Aegypten, die mosaische Verfassung, insbesondere das darin herr-
 
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