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Nr. 26. HEIDELBERGER 1851.

Jahrbücher mb literatm


Unsere junghegel'sehe Weltanschauung oder der sogenannte neueste
Pantheismus. Allen Denkenden J. P. Romangs (sic!) gewidmet von
A. E. Biedermann. Zürich. Druck und Verlag von Friedrich,
Schulthess. 1849. IV S. u. 207 S. 8.
Obige Schrift hat eine polemische Tendenz und ist gegen das Buch
des schweizerischen Theologen, J. P. Romang „der neueste Pantheismus
oder die junghegel’sche Weltanschauung“ gerichtet, auf dessen Vorzüge
und Mängel wir in diesen Blättern, Jahrgang 1849, S. 236ff. hingewie-
sen haben. Die Schrift J. P. Romang’s bekämpft vorzugsweise die jung-
hegelsche Richtung in der Schweiz. Als Hauptrepräsentanten derselben sind
Zeller und Biedermann bezeichnet. A. E. Biedermann tritt in der
obigen Schrift gegen die ihm von Romang gemachten Vorwürfe auf.
Er theilt seine Rechtfertigung in folgende Abschnitte: 1} Anlass und Ab-
sicht QS. 1—9}, 2) Gott als absolute Substanz (JS. 10—40), 3) Gott
als absoluter Geist (S. 40—69), 4) Gott als höchstes Gut oder die
sittliche Weltordnung (JS. 69—97), 5) Gott als allgemeines Wesen de»
Menschen (S. 97 — 111), 6) das Wesen der Religion (S. 111 —138),
7) die religiösen Tugenden (S. 138—164), 8) das ewige Leben (S. 164
bis 179), 9) unsere sociale und kirchliche Stellung (S. 179 —207.).
Ein näheres Eingehen in die A. E. Bi e d er m aηn’sche Schrift
wird zeigen, in wiefern es dem Verf. gelungen ist, die Romang’scheu
Vorwürfe abzuweisen.
A. E. Biedermann behauptet, dass die von J. P. Romang
entwickelte „junghegel’sche Weltanschauung“ auf „ einem Fundamental-
missverständnisse“ (JS. 4) beruhe. Der Verf. gibt zu, dass das von Ro-
mang dargestellte System der „junghegel’schen Weltanschauung wirk-
lich existire.“ Aber die „Romang’sche junghegel’sche Weltanschauung“,
fügt er S. 5 bei, „ist nicht die meinige und nicht die meiner Mitarbei-
ter an der Kirche der Gegenwart.“ Unser Verf. hat also gc~ca die
wirkliche Existenz einer atheistischen Richtung des Junghege'fhums nichts
einzuwenden, nur weist er es zurück, wenn man seine Ansicht mit diesem
modernen Atheismus vermengt. Er will sich darum in seiner Schrift nur
„auf das beschränken, was ibn speciell angeht.“ Der Verf. will den
„neuesten junghegel’schen Pantheismus“, wie er in „seinen theoretischen
Grundlagen“ und „praktischen Conscqueuzen“ von Romang „dargestellt“
XUV. Jahrg, 3. Doppelheft. 26
 
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