Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 29.

HEIDELBERGER

1851.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Kurze Anzeigen.
(Fortsetzung.)
Auch Iladji Chalfa berichtet, dass Safi Eddin das Werk Jakutis abgekürzt
habe, an einer andern Stelle bezeichnet er aber das vorliegende Wörterbuch
als das Werk Sujutis, was jedenfalls unrichtig ist, da einmal nach seiner eignen
Bemerkung Sujuti seine Arbeit nicht vollendete und dann das „Marassid alittila“
gewiss vor der Zeit, in welcher Sujuti als Schriftsteller auftrat, vollendet wor-
den ist. Wir theilen die Ansicht des Herrn Reinaud nicht, welcher Jakuti selbst
für den ursprünglichen Verf. dieses abgekürzten Wörterbuches hält, das dann
ein Späterer unbearbeitet haben soll, weil die ganze Vorrede dagegen spricht,
lassen aber diese Frage hier’einstweilen auf sich beruhen, weil der Herausgeber
am Schlüsse des Werkes sie zu erörtern verspricht und ohne Zweifel durch
vollständigere Kenntniss des Inhalts auch am besten im Stande sein wird, sie zu
lösen. Äusser dieser Abhandlung über den Verf. des Lexikons und sein Zeit-
alter beabsichtigt Herr Iuynboll auch, dem Texte eine lateinische Uebersetzung
mit erläuternden Anmerkungen beizugeben, um ihn jedem Gelehrten zugänglich
zu machen.
Von den beiden Handschriften, welche dem Herausgeber dieses Wörter-
buches zum Grunde liegen, befindet sich die eine auf der Leydener und die
andere auf der kaiserlichen Bibliothek zu Wien. Beide enthalten auch Glossen
aus dem Werke Jakuti’s und Bekri’s, welche der Herausgeber ebenfalls, theils
im Texte selbst zwischen Klammern, theils in den Noten aufgenommen hat.
Die dem Ref. zugekommenen drei ersten Fascikel erstrecken sich bis
zum Buchstaben „dal“ und mögen ohngefähr drei Achttheile des Lexikons ent-
halten , von dem wohl der grösste Theil schon erschienen wäre, wenn nicht
Herr Gaal, der Mitherausgeber, von Leyden abgerufen und andern Beschäfti-
gungen zugewendet worden wäre, so dass die ganze Arbeit nunmehr auf den
Schultern des Herrn Iuynboll lastet.
Was den Inhalt dieses Werkes betrifft, so ist schon angedeutet worden,
dass der Verf. sich im Allgemeinen damit begnügt, die Orthographie der ver-
schieden Ortsnamen zu bestimmen, oder wo er das nicht konnte, die divergirenden
Ansichten darüber anzuführen und die Lage derselben so genau als möglich,
durch Angabe ihrer Entfernung von bekannten Plätzen, zu bezeichnen, doch fin-
det man auch nicht selten kurze Notizen über die frühere Geschichte oder Sage
von dem Orte, sowie über die Bewohner desselben. So liest man z. B. über
Harran: „Harran mit doppeltem r und n am Schlüsse ist eine alte Stadt,
Hauptstadt der Provinz Dijar Mudhar, eine Tagereise von Roha (Edessa) und
zwei von Rakka. Man glaubt es sei die erste Stadt, welche nach der Sünd-
fluth gebaut worden, auch war sie der Aufenthaltsort der harranischen Sabäer,
welche der Verf. (hier ist wahrscheinlich das waw von d. W. mussannif zu streichen)
XLIY. Jahrg, 3. Doppelheft, 29
 
Annotationen