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Nr. 28.

HEIDELBERGER

1851.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Döderlein: Homerisches Glossarium.

(Schluss.)
Zwar fehlt es gar nicht an Stellen, wo, wie hei manchen Stellen seiner
frühem Werke, der Verf. etwas zu kühn erscheint, wo er, nach unserer
Ansicht, mit einer Art von Zwang Unvereinbares zusammenstellt, wäh-
rend Naheliegendes und Verwandtes auseinandergehalten wird. Aber weit
öfter begegnet man Erörterungen und Zusammenstellungen, die so schla-
gend, treffend und einleuchtend sind, dass man sich wundert, fast ärgert,
dass man nicht selbst auf das gekommen ist, was so nahe lag und nun
so offen da liegt.
Wenn nun der Ref., um seine Theilnahme oder vielmehr sein In-
teresse an dem Werke zu bethätigen, aus welchem viel gelernt zu haben,
er offen gesteht, einen Theil des Buches mit Bemerkungen, Zusätzen, Ein-
wendungen oder Ausstellungen begleitet, so beobachtet er nur seine Ge-
wohnheit, die ihm fast noch nie missdeutet wurde, und wobei er eben
seine subjective Ansicht ausspricht.
S. 3 will es dem Ref. gar nicht einleucbten, dass έλλός, stumm, das
überdiess auch nach Andern durch schnell zu erklären ist, und vielleicht
nur durch die Aussprache sich von ’έλλοψ unterscheidet, durch Trübung des
a privat, in ε aus αλαλος entstanden seyn könne, wie αργός aus άεργος.
Diese Vergleichung hinkt stark; so wahr cs ist, dass αργός aus άεργος
zusammengezogen ist, wovon sich sogar bei Hesychius die doppelt digam-
mirte lakonische Form γαβεργός findetso passt es doch gar nicht zu
einem Beweise oder einer Identificirung von ελλός mit αλαλος. — S. 5.
steht: den Commentar zu dem Worte κορυθάιολος gebe II. VI, 49. Dort
findet sich aber nichts, was hierher zu beziehen wäre oder passte. Ref.
glaubt, es werde VI, 469 f. gemeint sein: ταρβήσας χαλκόν τε ϊδέ λόφον
ύππιοχαίτην, δεινόν άπ άκροτάτης κόρυΟ-ος νεόοντα νοήσας. — S. 6,
*) Thiersch in seiner Gramm, des homer. Dialekts p. 186, §. 153 be-
merkt, es stehe bei Hesychius όρουμιςθωτος. Λάκωνες, und sagt, man müsse lesen
ού ριςθωτός. Ref. hat vom Hesychius keine Ausgabe als die von Hagenau 1521 fol.,
die correcter ist als die Ed. prc. Aid. Dort aber steht Γαβεργός. έργου μιςθωτός.
Ref. vermuthet αργός, ού ριςθωτός.
XLIY. Jahrg. 3. Doppelheft. gg
 
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