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Nr. 1.

HEIDELBERGER

1851.


JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

J. Volontari ed i bersaglieri. Lotnbardi Annolazioni slorichi di Emilio
D andolo.
Ah sogli eslinti
Non sorge ilore, ove non siet d’umane,
Lodi onoralo e d’amoroso pianlo.
Torino. Tipografia Ferrero e Franco. Agosto. 1849. 303 p. kl. 8.
Diese Schrift enthält Notizen über die Schicksale dreier edler ita-
lienischer Enthusiasten, welche hingerissen von Vaterlandsliebe im Kampfe
für das Unmögliche, das Härteste erduldeten und das Aeusserste wag-
ten. Der Zweck des k Verfassers des sehr schön gedruckten mit den Bild-
nissen der drei Märtyrer versehenen Büchleins ist auf dem Titelblatte mit
Foscolos Worten ausgesprochen. Die Märtyrer sind Enrico Dandolo,
Emilio Morosini, Luciano Manara, ganz junge Leute, die Bildnisse zeigen
interessante Gesichter, schwärmerisch, aber ohne Spur von Wildheit. Da
dem Referenten dieses Büchlein von einem sehr achtbaren Freunde in
Turin mitgetheilt ist, so glaubt er diesem und den Lesern der Jahrbücher
einen Dienst zu thun, wenn er etwas ausführlicher als gewöhnlich vom
Inhalte desselben Nachricht gibt. Im Allgemeinen kann diess nicht besser
geschehen, als wenn er, ehe er zum Buche selbst, das heisst zu den
Feldzügen und zu der Vertheidigung Roms, wo alle drei das Leben ver-
loren, übergeht, den grössten Theil der Vorrede mittheilt.
„Der Zufall“, heisst es p. 10, „brachte mich in solche Verhältnisse,
dass ich oftmals manche Thatsachen klar und bestimmt beurtheilen konnte,
welche andern zweifelhaft blieben oder welche falsch von ihnen beur-
theilt wurden. Ich war als langjähriger Freund des seligen Manara ge-
wissermassen sein Bruder geworden, ich war sein Adjutant und Secretär
in Kriegsangelegenheiten, ein Jahr lang oder mehr, war sein unzertrenn-
licher Gefährte in allen den verschiedenen Abwechselungen seines Schick-
sals, welches ihn endlich zum Tode führte. Ich war im Stande, die ver-
wickelten Verhältnisse, durch welche er und seine Genossen auf eine so
unglückselige Weise herumgetrieben und endlich vernichtet wurden, in
ihrem wahren Lichte zu sehen. Ohne vorgefasste Meinungen, ohne einer
Partei anzugehören, glaubte ich eine schuldige letzte Pflicht der Freund-
schaft zu erfüllen, wenn ich diesen kurzen Abriss bekannt machte. Ich
habe nach nichts Anderem gestrebt als stets und freimüthig die Wahrheit
zu sagen und unparteiisch zu seyn in Allem und für Alle, und wenn ich
XLIV. Jahrg. 1. Doppelheft. 1
 
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