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Krauss: das Thierreich in Bildern.

In welchem Umfange nun der Begriff der Sippe liier genommen
ist, wird sich ergehen, wenn wir anführen, dass der Text von Äffen 21,
von Fledermäusen 18, von Raubthieren 42, von Beutelthieren 18, von
Magern 53, von Zahnlosen 6, von Einhufern 1, von Dickhäutern 9, von
Wiederkäuern 29, von Ruderfüssern 5 und von Walthieren 13, zusam-
men 215 Sippen aufzählt, nach Charakteren, Lebensweise und Verbreitung
beschreibt und durch Abbildungen von 238 Arten erläutert, wo denn ein Theil
dieser Ueberzahl wieder Untersippen zur Grundlage dient, während das bis
jetzt vollständigste „systematische Verzeichniss der Säugethiere von Schinz“
die auf mehr als 2000 steigende Anzahl der Arten in 234 Sippen ein-
theilt. Wenn in dem Krauss’schen Werke die Affen, Flederthiere,
Raub- und Nage-Thiere weniger zerlheilt sind, als bei Schinz, finden wir
hauptsächlich die Wiederkäuer und Wale nach den Arbeiten von Sunde-
wall und Eschricht weiter zerlegt, übrigens auch andre neue Werke früher
und später zur Ausarbeitung benützt. Und wenn absichtlich nicht überall
alle vorgeschlagenen Sippen aus denselben aufgenommen worden sind, so
finden wir doch noch manche im Texte angedeulet, zu deren Erläuterung
eine besondere Figur nicht mehr nöthig schien. Der Text ist fleissig be-
arbeitet und scheint uns seinem Zwecke sehr angemessen zu sein.
Was die Abbildungen betrifft, so ist, wie schon erwähnt, ein ziem-
lich grosser Maasstab, verhältnissmässig grösser für die kleinsten, kleiner
für die grössten Arten in Anwendung gekommen; die Figuren sind besser
illuminirt, als wir sie in mehreren verwandten Werken gefunden; die Stel-
lungen manchfaltig, natürlich und lebendig, wenn sich auch in einigen
wenigen Fällen, wie auf Taf. 13 ein Einwand gegen die Gruppirung
machen lässt; die Thiere sind mit einer landschaftlichen Dekoration
umgeben, welche ihre Lebensweise zu beleuchten dient. Von sämmtlichen
■abgebildeten Arten sind 102, oder von je 100 sind 45 Zeichnungen nach
der Natur angefertigt, die übrigen aus andern Werken entlehnt.
Eine willkommene Zugabe bildet aber die Darstellung der Skelette
und Gebisse von 88 Geschlechtern aus allen Ordnungen auf den letzten 7
Tafeln, wozu dann S. 77 — 96 mit engerm Drucke einen guten und sehr
ausführlichen vergleichend-osteologischen Text nach den einzelnen Ord-
nungen liefert. Es ist diess eine Zugabe, welche allen andern verwandten
Werken fehlt, und die es jedem, welcher nicht Gelegenheit uoeb Beruf
hat, sich in Mitten einer anatomischen Sammlung zu belehren, möglich
machen wird, sich mit der vergleichenden Osteologie in einem hinrei-
chenden Grade vertrant zu machen.
Ueberblick und Gebrauch des Werkes werden sehr gefördert durch
ein systematisches, sowie ein alphabetisches Inhalts-Verzeichniss und eine
Erklärung der Abbildungen.
Wir glauben daher eine ebenso wohlwollende Aufnahme dieser Un-
ternehmung erwarten, als ihr einen ruhigen gesicherten Fortgang Voraus-
sagen zu dürfen.
tl. lironn.
 
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