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Publikationen des literarischen Vereins.
diu herschaft hat an liuten und an guote, die mit der bürg ze der Niu-
wen Hewen koufet sind umbe gräven Albreht von Heigerlöch.“ Es dürfte
dieser Umstand besonders geeignet sein, die Aufmerksamkeit der Forscher
für Η o h e η z ο 11 e r s c h e Genealogie auf die Archivalien dieser Gegend
zu ziehen, zumal die Stiftung des Klosters St. Margen und jene rätsel-
hafte Stelle der alten St. Georger Annalen: „Bellum inter ducem (von
Zähringen) et Zolrenses. Dux occupavit castrum FürstenbergiC auf Güter-
besitz jenes Geschlechtes in der westlichen Baar hindeutet. Dass übrigens
die Herrschaft ursprünglich zu Höwen gehörte, geht aus den mit dersel-
ben erworbenen Gütern zu Zimmerholz und Stetten hervor, welche „an
Sant Martin hörent.“ Dies aber ist die Pfarrpfründe der Stadt Engen,
die bekanntlich (1370. 10. Jän. Basel) von Herzog Leopold zusammt
„der Burg vormals Iunghewen, jetzt Hewenegg“ — bei Möhringen —
an Peter von Hewen wieder als Lehen übertragen wurde, nachdem sie
wahrscheinlich von ebendemselben verkauft worden war. Wenigstens schul-
den die Erzherzoge ihm 1398 noch Geld (Lichnowsky IV. Reg. 954.
V. Reg. 283. 2S4. 331. 332. 337). Bei Aach und Radolphzeil
erfahren wir S. 290, dass Oesterreich als Vogt des Bisthums Konstanz und
der Abtei Reichenau bestimmte Einkünfte hatte, die später erst sich in
eine Art Landeshoheit verwandelten, aus welcher für kurze Zeit (1419
—1435) Kaiser Sigismand letztere Stadt unmittelbar an das Reich brachte.
Ref. will seine Anzeige nicht schliessen, ohne durch einige Berich-
tigungen dem Herrn Herausgeber die Aufmerksamkeit nachzuweisen, mit
welcher er seiner mühevollen Arbeit gefolgt ist. S. 45 wird die Stelle.'
„Die herschaft hat in (den bei Wehr erwähnlen) dörfern allen und in
andren dörfern unz üf die Murge ie und ie gerihtet“ auf den Fluss
Murg bei Rastatt bezogen, während es offenbar nur auf einen gleichna-
migen Bach des Dorfes Murg bei Säckingen sich beziehen kann.
Schadhusen S. 48 wird — mit Frage — auf Stadenhau-
sen bei Luttingen bezogen; Ref. möchte es auf S c h a d e n b i r n d o r f bei
Birndorf beziehen.
Koboltz S. 53 wird mit Zweifel auf Kadolzburg (Kadelburg) be-
zogen; — es ist sicher das Dorf Coblenz, unfern von Waldshut am Zu-
sammenfluss der Aar mit dem Rheine. Zell, ebendas, ist gewiss das im
Wiesenthale, das zu Säckingen gehörte, worüber die Habsburger ja die
Schirmvogtei hatten.
Zum Schlüsse lässt Herr Pfeiffer (S. 347 — 367) ein sprachliches
und (S. 368—404) ein geographisch - historisches Register folgen. Es
ist dies eine sehr dankenswerthe Arbeit, wie jeder ermessen kann, der
Publikationen des literarischen Vereins.
diu herschaft hat an liuten und an guote, die mit der bürg ze der Niu-
wen Hewen koufet sind umbe gräven Albreht von Heigerlöch.“ Es dürfte
dieser Umstand besonders geeignet sein, die Aufmerksamkeit der Forscher
für Η o h e η z ο 11 e r s c h e Genealogie auf die Archivalien dieser Gegend
zu ziehen, zumal die Stiftung des Klosters St. Margen und jene rätsel-
hafte Stelle der alten St. Georger Annalen: „Bellum inter ducem (von
Zähringen) et Zolrenses. Dux occupavit castrum FürstenbergiC auf Güter-
besitz jenes Geschlechtes in der westlichen Baar hindeutet. Dass übrigens
die Herrschaft ursprünglich zu Höwen gehörte, geht aus den mit dersel-
ben erworbenen Gütern zu Zimmerholz und Stetten hervor, welche „an
Sant Martin hörent.“ Dies aber ist die Pfarrpfründe der Stadt Engen,
die bekanntlich (1370. 10. Jän. Basel) von Herzog Leopold zusammt
„der Burg vormals Iunghewen, jetzt Hewenegg“ — bei Möhringen —
an Peter von Hewen wieder als Lehen übertragen wurde, nachdem sie
wahrscheinlich von ebendemselben verkauft worden war. Wenigstens schul-
den die Erzherzoge ihm 1398 noch Geld (Lichnowsky IV. Reg. 954.
V. Reg. 283. 2S4. 331. 332. 337). Bei Aach und Radolphzeil
erfahren wir S. 290, dass Oesterreich als Vogt des Bisthums Konstanz und
der Abtei Reichenau bestimmte Einkünfte hatte, die später erst sich in
eine Art Landeshoheit verwandelten, aus welcher für kurze Zeit (1419
—1435) Kaiser Sigismand letztere Stadt unmittelbar an das Reich brachte.
Ref. will seine Anzeige nicht schliessen, ohne durch einige Berich-
tigungen dem Herrn Herausgeber die Aufmerksamkeit nachzuweisen, mit
welcher er seiner mühevollen Arbeit gefolgt ist. S. 45 wird die Stelle.'
„Die herschaft hat in (den bei Wehr erwähnlen) dörfern allen und in
andren dörfern unz üf die Murge ie und ie gerihtet“ auf den Fluss
Murg bei Rastatt bezogen, während es offenbar nur auf einen gleichna-
migen Bach des Dorfes Murg bei Säckingen sich beziehen kann.
Schadhusen S. 48 wird — mit Frage — auf Stadenhau-
sen bei Luttingen bezogen; Ref. möchte es auf S c h a d e n b i r n d o r f bei
Birndorf beziehen.
Koboltz S. 53 wird mit Zweifel auf Kadolzburg (Kadelburg) be-
zogen; — es ist sicher das Dorf Coblenz, unfern von Waldshut am Zu-
sammenfluss der Aar mit dem Rheine. Zell, ebendas, ist gewiss das im
Wiesenthale, das zu Säckingen gehörte, worüber die Habsburger ja die
Schirmvogtei hatten.
Zum Schlüsse lässt Herr Pfeiffer (S. 347 — 367) ein sprachliches
und (S. 368—404) ein geographisch - historisches Register folgen. Es
ist dies eine sehr dankenswerthe Arbeit, wie jeder ermessen kann, der