Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kurze Anzeigen.

627

wenn wir die von Scheiffele in Pauly’s Realencyclopädie (VI, I. p. 137611.) ge-
gebene Zusammenstellung durchgehen. Nur die von Lassaulx (Ueber den Sinn
der Oedipussage S. 9) gegebenen Winke möchten wir davon ausnehmen, die,
weiter verfolgt, allerdings eher zu einem Ergebniss führen dürften, als die
neueste Deutung, die wir nicht ohne geringes Staunen unlängst bei einer Be-
sprechung dieser Schrift aufgestellt fanden. Hiernach ist die Sphinx ein Symbol
der Kälte und des Frostes — etwa, setzen wir hinzu, aus Aegypten (!) nach
Hellas, zunächst nach Theben eingeführt und verpflanzt.
Die folgenden Abschnitte behandeln: 5. Laios und Oedipus Begegnung.
6. Oedipus und Teiresias. Auf einer neapolitanischen Vase (Tafel II, Nr. 11.)
erblicken wir den blinden, von einem Knaben geführten Seher in vollem Prie-
sterornat, wie er dem auf einem Throne sitzenden Oedipus das kommende Un-
glück verkündet. 7. Oedipus Blendung, grauenhaft dargestellt auf einer etrus-
kischen Aschenkiste (Tafel II, Nr. 12.). 8. Oedipus Grab.
Allgemeine Cultnrgeschickte der Menschheit von Gustav Klemm. Nach
den besten Quellen bearbeitet imd mit xylographischen Abbildungen der ver-
schiedenen Nationalphysiognomien, Geräthe, Waffen, Trachten, Kunstpro-
ducle u. s. w. versehen. Achter Band. Das alte Europa. Mil 6 Tafeln
Abbildungen. Leipzig, Verlag von B. G. Teubner. 1850. X. und 645 S.
Neunter Band. Das christliche Westeuropa. Mit 6 Tafeln Abbildungen.
Leipzig u. s. w. 1851. VI. und 5S2 S. in gr. 8.
Wie der siebente Band (s. diese Jahrbb. 1849. S. 795 ff.) mit dem Mor-
genlande sich beschäftigte, so haben die beiden nachfolgenden Bände, die
wir hier zur Anzeige bringen, das Abendland, und zwar das Europäische,
das alte wie das neue, das in einem weitern zehnten Band seinen Abschluss
erhalten und damit die Vollendung des Ganzen bringen soll, zum Gegenstände.
Wenn wir, was die Anlage und den Plan, wie die Ausführung dieses umfassen-
den Werkes betrifft, das nur durch unermüdete Ausdauer und durch die um-
fassendsten gelehrten Studien so weit geführt werden konnte, auf die früheren
Anzeigen uns im Allgemeinen beziehen, so wird es darum nicht unzweck-
mässig erscheinen, Einiges im Besondern über den Inhalt der beiden neuen
Bände zu bemerken. Der achte Band befasst das alte Europa, d. h. er giebt
eine allgemeine Darstellung der alten Welt, mit besonderer Berücksichtigung der
bejden Hauptvölker der alten Welt, der Griechen (S. 55ff.) und der Römer
(S. 331 ff.) mit Einschluss der Etrusker (S. 319), denen ein den Römern vor-
ausgehender Abschnitt gewidmet ist, eben so wie auch zu Anfang des Ganzen,
dem Abschnitt über die Griechen Einiges über Scythen, Iberer und Gallier voraus-
geht. Es war dem Verf. angelegen, den Lesern ein möglichst vollständiges Bild
von dem Leben der Völker des Alterthums zu geben, und wenn es dabei nicht
in seinem Plan lag, eine für die Zwecke des classischen Unterrichts oder für
die gelehrten Studien der Philologie berechnete Alterthumskunde hier zu liefern,
so hat er doch von den dahin einschlägigen Forschungen der Gelehrten einen
gewissenhaften Gebrauch gemacht, um gebildeten Lesern, welche in die Quellen
selbst näher einzugehen äusser Stand sind, eine gründliche, auf diese Quellen
40*
 
Annotationen