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Nr. 58. HEIDELBERGER 1860.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Suetonii Reliqq. Ed. Reifferscheid.


(Schluss.)
Dass die Vita Terentii, die Vita Horatii und die Vita Lucani
in diese Zusammenstellung aufgenommen worden sind, wird man
begreiflich finden, da hier allerdings Suetonische Stücke vorliegen,
wenn sie auch von ihrer ursprünglichen Gestalt und ihrer wahren
Fassung Einiges verloren haben sollten: der Verfasser ist aber auch
hier noch weiter gegangen, indem er in einem Epimetrum noch
weiter drei, den Virgil betreffende Stücke folgen lässt (S. 52 ff.):
die »Vita Vergili, de commentario Valeri Probi sublata“, dann Ver-
gili Vita de commentario Donati sublata“ und »Vita Vergili a Foca
grammatico urbis Romae versibus edita“; feruer »Vita Auli Persi
Flacci de commentario Probi Valeri sublata“ und „Vita Μ. Annaei
Lucani de commentario Vaccae sublata“. Wir wollen nicht in Ab-
rede stellen, dass in diesen Stücken, die in ihrer gegenwärtigen
Fassung bis in die Zeiten des beginnenden Mittelalters hineinreichen,
Manches aus dem Werke des Suetonius stecken mag, das selbst
nicht einmal direkt, sondern durch die zweite oder dritte Hand den
Verfassern dieser Vitae überliefert worden: aber wirkliche Fragmente
des Suetonischen Werkes wird man schwerlich darin zu entdecken
vermögen, eben so wenig, wie in den längeren Stücken aus Dio-
medes, die wir oben erwähnt haben. In wie weit sie dazu dienen
können, über Inhalt und Bestand des Suetonischen Werkes Aufschluss
zu geben, wird ebenfalls schwer zu bestimmen sein, wenn man über
das, was in den Bereich der Vermuthung fällt, hinausgehen will:
so mag dies Alles bei der Aehnlichkeit des Stoffs wohl zur Erläu-
terung des ganzen biographischen Materials dienen in der Weise,
wie der Verfasser überhaupt bemüht war, die Einsicht des Ganzen
auch dadurch zu fördern, dass unter dem Texte seiner Bruchstücke,
der Angabe der Quelle, aus der das Bruchstück stammt, auch die
inhaltsverwandten Stellen anderer eben so wohl griechischer wie meist
römischer Schriftsteller und Grammatiker in einem wörtlichen Ab-
drucke beigefügt sind, so dass in einer mit etwas kleinerer Schrift
gedruckten Zusammenstellung sich Alles das bequem überschauen
lässt, was über den in dem angeblichen Fragment Sueton’s berühr-
ten Gegenstand überhaupt Aehnliches noch irgendwie sich vorfindet:
dass dadurch ein namhafter Raum in Anspruch genommen worden
und überhaupt der Umfang der Schrift sich erweitert hat, erklärt sich
von selbst. Unter dieser Anführung der Parallelstellen und des wört-
lichen Abdruckes derselben findet sich als eine zweite Unterabtheilung
LUI. Jahrg. 13, Heft, 58
 
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