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to· 39. HEIDELBERGER 1871.


Unter den Tropen. Wanderungen dzirch Venezuela, am Orinoco,
durch Britisch-Guyana und am Amazonenstrome in den Jahren
1849—1868. Von Carl Ferdinand Appun. Zzveiter Band.
Britisch Guyana. ■ Mit sechs vom Verfasser nach der Natur
aufgenommenen Illustrationen in Holzschnitt ausgeführt von
R. Brend’amour et Co. in Düsseldorf und zwei Tafeln india-
nischer Bilderschriften. Jena, Hermann Costenoble. 1871. XII
und 598 8. in gr. 8.
Ueber den ersten Band s. diese Jahrbücher 1871 Nr. 19
p. 289 ff. Der vorstehende zweite Band ist zunächst dem Briti-
schen Guyana gewidmet, das auch noch Gegenstand eines weiteren
Bandes sein wird, da es dem Verfasser nicht möglich war, den
reichen während eines fast zehnjährigen mit vielfach ausgedehnten
Reisen verbundenen Aufenthalts in diesem Lande wie in dem nörd-
lichen Gebiete des Amazonenstroms gesammelten Stoff in Einem
Bande zu bewältigen. Es ist daher in diesem Band das, was von
diesen Reisen dem Verfasser als das Interessanteste erschien, auf-
genommen, und es entbehrt auch derselbe, so wenig wie der erste
mancher interessanten Schilderung der Erlebnisse auf diesen Reisen,
abgesehen auch von der reichen Belehrung, die er über die natür-
liche Beschaffenheit dieser noch so wenig im Ganzen näher be-
kannten Landstriche, über ihre Producte, ihre Bevölkerung, insbe-
sondere auch über die Thier- und Pflanzenwelt derselben bringt.
Die beiden ersten Abschnitte dieses Bandes enthalten eine genaue
Beschreibung der Hauptstadt des unter der britischen Oberherr-
schaft in so raschem Aufblühen begriffenen Landes, der Stadt
Georgetown (früher Stabroek unter der holländischen Herrschaft)
mit ihren fast dreisssigtausend Einwohnern, und der in einiger
Entfernung davon am linken Ufer des Flusses Massaruni nahe bei
dessen Mündung in den Essequibo auf einer felsigen Höhe gelege-
nen Strafanstalt der ganzen Colonie, wo der Verfasser an zwei
Jahre verlebte, die er meist in den Creeks und Urwäldern des
Flussgebietes des Essequibo zubrachte, nicht ohne grossen Gewinn
für die Kenntniss der Flora und Fauna des Landes, und zugleich
als Vorbereitung für die nachher in das Innere des Landes unter-
nommenen Reisen, für welche die hier schon mit den Indianern,
ihrem Leben und Charakter gemachte Bekanntschaft gut zu
Statten kam. Von dieser Oertlichkeit aus, die »völlig isolirt von
jeder Inland-Verbindung von allen Seiten umgeben von gewaltigen
dichten Urwäldern ist, mit Ausnahme der Frontseite, an welche
LXIV. Jahrg, 8. Heft. 39
 
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