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Ur. 51. HEIDELBERGER 1871.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Verhandlungen des naturhistoriscli- medizinischen
Vereins zu Heidelberg.

Vor trag des Herrn Prof. H. Alex. Pagenstecher »Zur
Kenntniss der Schwämme« vom 15. Dezember 18 7 1.
(Das Manuscript wurde alsbald eingereicht.)
I. Geschichtliche Einleitung.
Die Untersuchungen, welche ich selbst in letzter Zeit an den
Schwämmen des Heidelberger Museums vorgenommen habe und
von welchen besonders diejenigen über einige an der Insel Mallorka
gesammelten Interesse boten, mussten mich zu einem eingehenderen
Studium der Literatur dieses zoologischen Gegenstandes veran-
lassen. Es hat mir dabei geschienen, es möge die Zusammenstel-
lung der wichtigsten Ergebnisse eines solchen Studiums in der
jetzigen Zeit, in welcher die Frage von der systematischen Stel-
lung der Schwämme mit erhöhter Wärme behandelt wird und eben
daraus ein besonderer Sporn gegeben ist, grade dieses Material
zur Bearbeitung auszuwählen, auch für Andere von einigem Nutzen
sein. Auch dürfte es Interesse bieten zu sehen, wie die Schwämme
mehr als andere Theile des Thierreichs für ihre Auffassung vom
»Geiste der Zeit« abhängig gewesen sind und nicht allein von den
Fortschritten, welche ihre eigne Kenntniss machte, da die Erklä-
rungen, welche man über ihren Bau zu geben wünschte der Schwierig-
keiten halber direkt und allein aus ihnen nur unvollkommen ge-
geben werden konnten und man Ergänzungen suchte aus Unter-
suchungsergebnissen an anderem Materiale, welchem sie dann ent-
sprechend angelehnt wurden. So in alten Zeiten, so heute.
Die geschichtliche Einleitung in die Kenntniss der Schwämme,
welche ich hiernach dem Vereine zu bieten mir gestatte, soll selbst-
redend nicht ein erschöpfendes Repertorium, sondern nur einen
Leitfaden bieten und wenngleich ich in dieser zum Drucke gege-
benen Ausführung Manches aufzunehmen im Stande war, welches
mündlich vorzutragen ungeeignet erschien, so bin ich doch auch
hier nicht über dasjenige hinausgegangen, was ich für das Ver-
ständniss im Grossen und Ganzen dienlich erachtete. Allerdings
nicht nur nach den Richtungen histologischer Untersuchung und
organischen und physiologischen Verständnisses hin, sondern auch
Betreffs der morphologischen Fragen und ihrer Verwerthung für
systematische Anordnung.
LXIV. Jahrg. 11. Heft.

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