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Nr. 6.

HEIDELBERGER

1872.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Verliandlungen des natur historisch- medizinischen
Vereins zu Heidelberg.

Vor trag des Herrn Dr. Klein: ȟeber das neue Mine-
ralvorkommen aus dem S u i z b a c h t h a 1 e im Pinzgau«
am 26. Januar 1872.
(Das Manuscript wurde am 3. Februar eingereicht.)
(Auszug a. d.Verf. Mineral. Mittheil.II. N. Jahrb.f.Min. 1872. II.Heft.)
1. Epidot.
Bis vor kurzer Zeit waren gut gebildete, fiächenreiche Kry-
stalle dieses Minerals nicht allzuhäufig; diesem Missstande ist nun
durch die ausgezeichneten Erfunde im Sulzbachthale gründlich ab-
geholfen worden. Als Herr Andrä Bergmann aus Innsbruck im
vergangenen Sommer auch Heidelberg auf seiner Rundreise durch
Deutschland berührte und vor den Augen der erstaunten Fachleute
tausende, mitunter der erlesensten Epidote, neben Apatit-, Sphen-
und Kalkspathkrystallen, theils lose, theils auf dem Muttergestein,
einem epidothaltigen Hornblendeschiefer, aufgewachsen, ausbreitete,
da konnte man in der That sehen, wie reich dies Vorkommen ist,
wie viel Schönes doch noch die Alpen in ihrem Schoosse bergen. —
Ueber den Epidot ist schon sehr viel gearbeitet worden. In
krystallographischer Hinsicht bat er eine reiche Ausbeute geliefert,
wie die letzte Zusammenstellung der an ihm beobachteten Gestal-
ten in den Min. Beob, III des H. Dr. Schrauf (Wien. Acad. B. 64
Juli-Heft 1871) beweist. Es werden daselbst 68 verschiedene
Flächen und Gestalten aufgeführt, eine gewiss sehr bedeutende
Zahl! — Das Sulzbacher Vorkommen ist hierbei noch nicht be-
rücksichtigt, über dasselbe steht eine grosse Arbeit des Herrn A.
Brezina in Wien an einem Material von über 1000 Krystallen in
Aussicht.
Auserlesene Krystalle, mit Sorgfalt gemessen, lassen erkennen,
dass die Fundamentalwerthe, wie sie Kokscharow (Mat. z. Min.
Russl. B. III. 1858) seinen Rechnungen zu Grunde gelegt hat,
auch für die Krystalle dieses Vorkommens gelten können. Das
Axenverhältniss:
ä : b : c = 1 : 0,63262 : 1,14234
L = 64°36',

LXV. Jahrg. 2. Heft

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