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Nr. 7.

HEIDELBERGER

1872.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Verhandlungen des naturhistoriscli - medizinischen
Vereins zu Heidelberg.
(Schluss.)
Erde, Torfabfälle.
Die Vermischung der Auswurfstoffe mit Erde und Torfklein
vermag in chemischer Beziehung völlig Befriedigendes zu leisten,
und auch die Landwirthschaft kann sich damit zufrieden geben,
wenn der Transport der so erzielten Massen nicht zu grosse
Schwierigkeiten bereitet. Vom hygienischen Gesichtspunkte au3
erscheinen dagegen derartige Methoden unvollkommen, wenn
auch nicht geläugnet werden soll, dass für gewöhnliche Zeiten Ge-
nügendes damit erreicht werden kann. Hierauf begründete Mass-
nahmen können daher für ländliche Aborte zweckmässig in Aus-
sicht genommen und dadurch deren primitive Einrichtung einiger
Massen in ihren Folgen paralysirt werden. Für Städte wird die
Methode wegen der resultirenden Transportkosten in der Regel un-
ausführbar.
Gyps, schwefelsaure Magnesia.
Der für den Stallmist übliche Zusatz von Gyps oder schwefel-
saurer Magnesia ist für die menschlichen Auswurfstoffe chemisch
weniger wirksam als der von Eisenvitriol, doch entschieden den
Düngewerth erhöhend. Hygienisch ist derselbe ohne Wirkung.

Vortrag des Herrn Prof. Lossen: »Ueber Isuretin,
eine dem Harnstoff isomere Base« am 23. Februar 1872.
(Das Manuscript wurde am 26. Februar eingereicht.)
Wöhler fand im Jahr 1828, dass cyansaures Ammoniak,
welches aus Ammoniak und Cyansäurö nach der Gleichung
NH3 + CNOH = N2CH4O
entsteht, beim Abdampfen seiner Lösungen in Harnstoff übergeht,
ohne seine empirische Zusammensetzung zu ändern. Das Hydroxyl-
LXV. Jahrg. 2. Heft. 7
 
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