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Nr. 19.

HEIDELBERGER

Zur älteren Geschichte des untern Neckarthals,
besonders von Wimpfen.

(Fortsetzung.) *
Dieses Hochstift scheint die Abtei in eine blose Probstei ver-
wandelt und den grössten Theil ihrer Einkünfte für sich bezogen
zu haben, wesshalb das Kloster’ namenlos dahin lebte, bis es wäh-
rend der Zeiten, wo die Collegiatstifte vorherrschenden Anklang
fanden, in ein solches umgestaltet wurde. (Vergl. Wirth in der
Badenia*) für 1864 S. 129; zu dem was er daselbst über Colle-
giatstifte im Allgemeinen sagt, ist zu vergl. Lorent S. 305 ff.) —
In spätem Zeiten ging das Stift Mosbach an das Bisthum
Würzburg über, zu dessen DiÖcese der Ort Mosbach sowohl, als die
Wingartau überhaupt in kirchlichen Dingen nun gehörte. —

VII. Entwicklung Wimpfens zur reichsstädtischen Freiheit.
— Regia Wimpina gerit haec
victricia Signal (Umschrift des
ältesten Stadtsiegels.) —
Der grosse Wendepunkt in der Geschichte des Neckarthaies
und der Stadt Wimpfen fällt in das Jahr 1220.
Die Kaiser aus dem Geschlechte der Hohenstaufen verfolgten
nämlich eine andere Politik, als ihre Vorgänger sächsischen und
fränkischen Stammes. Sie waren weniger auf Vermehrung, als
vielmehr auf Beschränkung der geistlichen und Erweiterung ihrer
eigenen Macht bedacht, und so hegten schon zu Anfang des 13.
Jahrhunderts die Hohenstaufen die Absicht, unsere Gegenden wie-
der in ihre unmittelbare Gewalt zu bekommen, nachdem sie schon
1140 die ansehnliche Herrschaft Weinsberg erworben hatten mit
Besitzungen zu beiden Seiten des Neckars bis in die Nähe von
Wimpfen. Sehr natürlich entstand desswegen auch der Wunsch
durch die Erwerbung dieser Stadt jenen bedeutenden Complex von
Familienbesitzungen noch weiter auszudehnen und abzurunden. (H.
Bauer.) —
*) Tn einer Geschichte von Mosbach (ib. 88 ff.), zu welcher die Be-
schreibung der Mosbacher Cent in „Wirtembergisch Franken“ VI, 41 zu
halten ist.
LXV. .Tahrg. 4. Heft.

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