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Ciceronis Cato von Lahmeyer.

einem Jeden unter den gegebenen Verhältnissen sagen, was liegt
in diesen Worten ftir einen jeden Einzelnen? — Dies scheinen
die Grundsätze zu sein, nach denen der Verfasser gearbeitet hat.
In wie weit es ihm gelungen ist, sie in genügender W^ise durch-
zuführen, überlassen wir billig dem Leser zu beurtheilen, der nicht
ohne vielfache Belehrung und mannichfachen Gewinn diese Aus-
legung benutzen wird.
Die ziemlich zahlreichen Anführungen aus älteren Erklärungen
bilden eine recht erwünschte und nützliche Zugabe. Besonders
sprechen darunter mehrere Citate von Chrysostomus an, der ja
praktischer Exeget in eminentem Sinn ist, z. B. das Citat auf
S. 57 unten; und das von Sailer S. 17.
Um noch zwei Einzelheiten anzuführen, so scheint das, was
S. 50 ff. über die Irrlehrer gesagt wird, ganz einleuchtend zu sein.
Ebenso dürfte die Erklärung der vier Benennungen des Gebetes
1. Tim. 2, 1 auf S. 77, 78 nicht zu übersehen sein.
Der allgemeine Standpunkt des Verf. ist ein kirchlich positiver
und conservativer. Von unfruchtbarer Polemik hält sich der Ver-
fasser gänzlich fern.
Der Druck ist correkt, die Ausstattung gut.

Μ. Tullii Ciceronis Cato major De senectute. Für den Schul-
gebrauch erklärt von Gustav Lahmeyer. Dritte Auflage.
Leipzig. Druck und Verlag von B. G. Teubner 1872, VII und
68 S. in gr. 8.
Die beiden früheren Auflagen sind in diesen Jahrbüchern Jahrg.
1858 S. 387 und 1866 'S. 552 hinreichend besprochen worden:
die dritte, welche so eben erschienen ist, zeigt, wie der Heraus-
geber von Allem, was seit dem Erscheinen der zweiten Auflage
im Jahr 1866 über den Cato in Zeitschriften und sonst, zur Kritik
wie zur Erklärung des Einzelnen, beigesteuert worden, nicht blos
Einsicht genommen, sondern auch da, wo es zweckmässig erschien,
dasselbe benutzt hat, zum Vortheil dieser Ausgabe, welche daher
für die Zwecke, für welche sie bestimmt ist, insbesondere auch
für das nicht genug zu empfehlende Privatstudium dieser durch
Form und Inhalt anziehenden Schrift empfohlen werden kann.
 
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