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Hilgert, Markus [Editor]; Wink, Michael [Editor]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Editor]
Heidelberger Jahrbücher: Universität Heidelberg: Menschen, Lebenswege, Forschung — Heidelberg, 55.2011(2013)

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Hacke, Werner
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.29291#0046

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Diese Heidelberger Medizinische Fakultat wurde da-
nach von Professor Sonntag erfolgreich weitergefiihrt
und ist jetzt unter Professor Bartram professionalisiert
und hervorragend durchstrukturiert. Ich blieb Senats-
mitglied, jetzt als Wahlmitglied der Ruperto Carola, fur
die ich auch eine Periode lang Stimmfuhrer war. Erst
2003 verliefi ich den Senat, um mich meiner Tatigkeit
im Vorstand des Klinikums zu widmen. Das Angebot
von Rektor Ulmer, Prorektor zu werden, musste ich aus
den gleichen Griinden ablehnen.

Ich habe die Senatsaufgaben immer gerne wahrgenom-
men, weil sie mich mit der Realitat der Gesamtuniver-
sitat konfrontierte und somit den Blick iiber die schon
komplex genug erscheinende Realitat der klinischen
Medizin und der Medizinischen Fakultat erlaubte. Die
so oft von der Universitat befiirchtete Loslosung der
Medizin habe ich so nie wahrgenommen und auch
keine derartigen Tendenzen erlebt. Es ist nicht die Frage,
wer das Geld verwaltet, die Auskunft dariiber gibt, ob
eine Fakultat voll in die Universitat integriert ist Oder
nicht. Es ist die Einstellung der Professoren und Deka-
nate, die die Zugehorigkeit definiert. Ich verstehe, dass
die Medizinische Fakultat und das Klinikum - ein Grofi-
betrieb mit einem immensen Umsatz - in der engen
Zusammenarbeit mit der Uni auf Vertreter kleinerer
Fakultaten der Universitat kolossal wirken muss, trotz-
dem gehort sie dazu. Die so oft beschworene, strikte
Trennung von Medizinischer Fakultat und Klinikum
ist in der Praxis undurchfuhrbar und wurde zu einem
massiven Oualitatsverlust fiihren. In der gegenwartigen

Konstruktion ist das Nebeneinander von exzellenter
Krankenversorgung und guter Wissenschaft in der
Medizin moglich: Der Erfolg in der kompetitiven
Drittmitteleinwerbung und die hervorragenden Publika-
tionsleistungen vieler Wissenschaftler der Medizini-
schen Fakultat und des Klinikums beweisen dies. Nicht
ohne Grund stehen Klinik und Fakultat in unabhangigen,
auch internationalen Rankings auf Spitzenpositionen.
Also, lassen wir den Geist lebendig bleiben und uns
keine unnotigen Sorgen machen.

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