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398

Jllustrirte Welt

Weue Wucher und Schriften.
Im Reiche des Geistes. Jllustrirte Geschichte der Wissenschaften, anschaulich
dargestellt von K. Faulmann, k. k. Professor. Mit 13 Tafeln, 30 Bei-
lagen und 200 Textabbildungen. Wien, A. Hartleben. 30 Lieferungen
zu 50 — Die uns heute vorliegenden Hefte 21—25 enthalten die
Rechtswissenschaft und Medizin im vorigen, sowie das Schulwesen, die
Sprachwissenschaft, die Naturwissentchaften und die Geographie im jetzigen
Jahrhundert. Der ungeheure Stoff, welchen die Wissenschaft der Gegen-
wart bietet, ist kurz und übersichtlich vorgeführt, ohne daß die Vollstän-
digkeit gelitten hätte. Zahlreiche Abbildungen erläutern den Text. Unter
den Beilagen zeichnen sich das Auge nach Sömmering und das Ei nach
Baer durch feine Ausführung in Farben aus. Auch die Porträts der
hervorragendsten Männer der Wissenschaft werden auf einer Tafel ge-
boten. Die ältere Generation findet in diesen Heften viele interessante
Erinnerungen, die Jugend aber einen mächtigen Ansporn zur Mitarbeit
im Reiche des Geistes
Wallpach, von, Arthur, Im Sommcrsturm. Gedichte. München. Druck und
Verlag von Ur. E. Albert L Co. — In den Gedichten offenbart sich ein
beachtenswertes Talent, das nur hier und da noch der Klärung bedarf.
Albrecht, Engelbert, Drachenhorst. München. Druck und Verlag von vr.
E. Albert L Co. — Unter diesem eigentümlichen Titel bietet der begabte
Verfasser eine Anzahl von Gedichten, die ein hübsches Formentalent und
inniges Gefühl verraten.
Stümcke, Heinrich, Präludien. München, Druck und Verlag von vr. E. Albert
L Co. - Eine hübsche Sammlung stimmungsvoller Gedichte, deren rhyth-
mischer Wohllaut einem vollen, fein empfindenden Herzen entströmt.
Unsere Heilpflanzen in Bild und Wort für jedermann. Ihr Nutzen und
ihre Anwendung in Haus und Familie. Mit 92 Pflanzenbildern in
Chromodruck. Text von Rich. Schimpfky. Elegant in Original-Einband
6.50. Auch in 11 Lieferungen a 50 F. Gera-Untermhaus, Fr. F.
Köhler. — Ein recht verdienstliches, sorgfältig auSgeführtes, durchaus
volkstümliches Werk, das alle Beachtung verdient um des guten Zwecks
willen, den es sich gesteckt. Jeder Volks- und Familieubibliothek zur
Anschaffung bestens empfohlen.

Allerlei Kurzweil.
Versteckrätfel.
I) Kamerun. 2) Naenie. 3) Reinhardswald. 4) Arm. 5) Stadt.
6s Waldmeister. 7) Minerva. 8) Rennes. 9) Selma. 10) Leiden-
schaft. II) Ehrenpreis. 12) Abel. 13) Lauriston. 14) Arterien.
15) Nachtfalter. 16) Rain. 17) Kurort. 18) Ratanhiastrauch. 19) Uria.
20) Mineralwasser. 21) Burg. 22) Anfruhrakte. 23) Igel. 24) Ein-
wand. 25) Achalm. 26) Eid. 27) Aristoteles. 28) Salzhemmendorf.
29) Ins. 30) Tizian. 31) Isegrim. 32) Menagerie. 33) Gersau.
34) Lache. 35) Roncesvalles. 36) Chillon. 37) Keltiberier. 38) Nor-
mandie. 39) Richter. 40) Oger. 41) Eiche. 42) Nausikaa. 43) Radau.
44) Detmold. 45) Havelock. 46) Erbschleicherei. 47) Cherubini.
48) Schcidekunst.
In diesem Verzeichnis sind 38 andere Bezeichnungen versteckt, die
dadurch gefunden werden, daß man mehrere Buchstaben eines Wortes
herausnimmt, oder von zwei oder drei aufeinanderfolgenden Wörtern
verbindet. Die Anfangsbuchstaben der richtig gefundenen Wörter
ergeben die erste Zeile eines Gedichtes. Wie heißen dieselben? Wie
lautet die Wortfolge? Von wem ist das Gedicht?

Worträtsel.
Getrennt zeig' an ich, was du mögst
lUnd wohl soll es dir schmecken),
Sitzst du beim Worte, das, vereint.
Dich ruft zu Tischgedccken.

Vuchstabenrätsel.

1, 2, 3, 5 ein Vogel ist's.
Hoch ziehend stolze Kreise;
1, 2, 3, 5 und 7 gibt
Des Liedes edle Weife.
Von rechter Stellung stets hängt ab
I, 2, 3, 4, 5, 7,
1, 3, 4, 5, 6, 7 ist
Ein Ding, das sehr gerieben.
In 1, 2, 3 und 8 ward einst
Ein großer Mann geboren.
Doch 2 und 6, und 7, 8
Benennt man einen Thoren
Wer 1, 2, 3, 6, 7, ist.
Der ist gar wohl bei Sinne,

Und 1, 2, 3, 6, 7, 8
Heißt eine Königinne.
2, 4, 5, 6 und 7 mag
Nicht gerne jeder fassen.
Und bei 1, 2, 4, 5, 6/8
Muß mancher „Haare lassen".
Von 3, 6, 7, 8e klang
Einst Donnern in die Lande,
Die 2/5, 7 magst du sehn
Auf waldesgrünem Stande.
In I, 2, 6 und 7, 8
Ein Mal steht, unvergessen;
Und 1—8 gab' manchen Schluck,
Doch besser schmeckt's zu essen.

Aschermittwochrätsel.


W ortv erän d erungsrätsel.
Feile — Brand - Sekte — Haube — Nadel - Leda — Deckel
— Hiebe — Czeche — Wahl — Wesel — Körner — Arsen — Leiter
.— Laube — Wange — Danton — Halm — Augusta — Landung
— Drache — Lärche — Schmerz — Hessen — Bürge — Lotse —
Kabel — Moloch — Eis — Truhe — Buche — Schacht — Wagram
— Lieder — Borna — Weichsel — Galba — Lenau — Band —
Darm — Lieder — Sinn — Stand — Lagune — Ubier — Schaft.
Wird aus je einem der vorstehenden Wörter ein Buchstabe weg-
gelassen, so entstehen wieder neue Wörter. Die weggelassenen Buch-
staben, der Reihe nach zu elf Wörtern vereinigt, ergeben einen Sinn-
spruch.

Wriefkaken.


A. H. in Baden bei Zürich. I) Anna (aus dem Hebräischen)
-- die Liebliche. 2) „Jllustrirte Wäsche-Zeitung", Berlin, vr. Russak.
Erbitten Sie sich Probenummer.
Fr. SylviaSch. in Galatzu. G. Step Hani n Wilhelm s-
haven. „Mottentod", „Mottenkönig" (vlsotrantüus t'rutioosus) ist bei
Vereinszentrale Frauendorf, Post Vilshofen, Niederbayern, zu haben;
wohl auch bei jeder Gärtnerei.
Pau! Schäfenacker in Mannheim. I) Der Inhalt des
Sonetts „Verloren" bekundet wiederum die Wärme und Tiefe Ihres
Empfindens, die Form jedoch ist eine mangelhafte, die uns auferlegte
strenge Kritik nicht bestehende. 2) Senden Sie die Novellette ein, wir
sind gerne bereit, sie zu prüfen.
Paul St. in K. Tie Farben der Kaiserin (als solcher) sind die
gleichen wie die des Kaisers: schwarz-gold, entsprechend dem kaiserlichen
Wappen (schwarzer Reichsadler in goldenem Schild). Die angestammten
Familienfarben der Kaiserin sind dagegen blau-weiß-rot-gelb, die Far-
ben des Hauses Oldenburg.
Ferdinand K.... in Wien. Sic wünschen „in Kürze" unsere
Ansicht über Ihre uns ein gesandten Gedichte. Da Sie unserer Kritik
diese Richtung gegeben, sei sie hier befolgt: Vöglein — Bächlein — Schiff-
lein — Alpenröslein — Aveglöcklein — Blümelein — Aenglein — Glöck-
lein — Schäfchen — Küßchen — Liebchen — Köpfchen — Schätzchen —.
A. Pf. in Q. Wir gratuliren! Das ist ja ganz gegen das be-
kannte: Doktor zu werden ist wohl schwer,
Frau Doktor aber noch viel mehr.
R e v ier f ör st er W. in W. bei A. Die von der Deutschen Ver-
lags-Anstalt in Stuttgart herausgegebene, mit einer reichen Fülle von
erläuternden Anmerkungen versehene Gesamtausgabe der von Ihnen mit
Recht so hochgeschätzten Werke Georg Ebers', !05 Lieferungen ä 60 Pfg.,
kommt Ihren Wünschen in entsprechender Weise entgegen. Wenden Sie
sich an die Buchhandlung, die Ihnen unser Blatt vermittelt.
Auguste Sch. in Oppeln. „Theeflecken auf leinenen Tafeldeckcn"
geht man folgendermaßen zu Leibe: Man verrührt ein rohes Gelbei mit
Glycerin zu gleichen Teilen, bestreicht damit die Flecken, wäscht sie daun
mit einem Schwämmchen und heißem Wasser aus und plättet die Stellen
noch halb feucht mit einem nicht zu heißen Eisen auf der linken Seite.
Bruno G. in Aschaffenburg. Dankend angenommen.
Adolf W. in R. I bewahre! Wo so? — —
Gottfried M. in A., Kreis St. Ihren Wünschen kommt ein
unlängst bei Levy L Müller in Stuttgart erschienenes, recht empfehlens-
wertes Merkchen „Hoch Freundschaft und Geselligkeit!" Eine Sammlung
ausgewählter Reden und Trinksprüche. (Mk. 1.20) in entsprechender Weise
entgegen. Es wird sich in allen erdenklichen Fällen als freundlicher Not-
helfer erweisen.
G. Bendt in Reval. Das Buch wird Ihnen inzwischen auf
direktem Wege zugegangen sein. Gruß bestens erwidert.
Richard A. Schober in Triest. Leider können wir von dem
hübsch ausgedachten, sinnigen Rätsel keinen Gebrauch machen, da ähnliche
Lösungen prinzipiell ausgeschlossen sind. — Immerhin herzlichen Dank füi
die unverkennbar freundliche Absicht.
O. A. in S1. Die Zeichnung ist schauderbar — höchst schauderbar!

Das Krhwrtzvad rnr Hause.
Von vr- A. Kühner, Arzt und Chefredakteur der Zeitschrift
„Gesundheit".
Die Gesundheitspflege, sowohl die öffentliche wie Private, hat in un-
serer Zeit eine hervorragende Bedeutung erlangt. Wenn wir indes die
Fortschritte unserer Kenntnisse ans diesem Gebiete und das Interesse der
gesamten gebildeten Welt an diesen Lehren betrachten und einen Vergleich
ziehen zwischen der Beobachtung der Gesetze der Gesundheilspflege seitens
unserer Mitmenschen und den Gewohnheiten
unserer Ahnen, so ergibt sich mit Bestimmt-
heit, daß e i n Gebot in alter Zeit gewissen-
hafter beobachtet wurde als in der unsrigen,
in welcher dasselbe wissenschaftlich begründet
worden. Dieses Gebot betrifft die persön-
liche Reinlichkeit. Wir wissen jetzt,
daß unter Umständen Krankheitsstoffe im
Innern unseres Körpers oder auf der Haut
sich ansammeln und anderen als Krankheits-
erreger verderblich werden, wenn sie zum
Boden, zum Wasser oder in die Luft gelangen.
Die Reinlichkeit des Bodens, auf dem wir
leben, die Reinlichkeit der Räume, in welchen
wir wohnen, die Reinlichkeit des Luftkreises,
in welchem wir atmen, ist vielfach Aufgabe
der öffentlichen und persönlichen Gesundheits-
pflege insgemein. Aber Reinlichkeit an
Körper undGewand, obgleich als die
Grundbedingung der Gesundheit, der Wohl-
fahrt des Menschen von der neuesten Wissen-
schaft anerkannt, erfährt noch zu allgemein
eine Vernachlässigung. Wir leben
im Zeitalter der Bakterio-
logie. Indes unsere Vorfahren,
obwohl sie von Bazillen keine Ah-
nung hatten und niemals wissen
konnten, daß diese kleinen Lebe-
wesen in den menschlichen Körper
eindringen, dessen Leben und Ge-
sundheit unter gewissen Vorbedin-
gungen bedrohen, ließen ihrer Haut
eine Pflege zu teil werden, wie dies Ausgeklappt,
heute bei uns nicht der Fall ist.
Von alters her wurden Schwitzbäder als ein kräftigendes, gesnnd-
hcitsörderndes Verfahren, als eine wichtige Schutzmaßregel vor Er-
krankungen betrachtet. Wenn wir in einem sehr warmen Raume längere
Zeit verweilen, so wird unsere Körpertemperatur nicht unwesentlich, uni
einen Grad und selbst noch mehr, erhöht, alsbald bricht aus „allen Poren"
der Schweiß aus, der uns von dem lästigen Gefühl der Ueberhitzung
befreit. Ein wohlthuendes Gefühl der Erleichterung tritt ein und auch
dieser Empfindung des Behaglichen und Angenehmen ist es wohl zuzu-
schreiben, daß die Menschen von jeher sich bestrebten, den Schweiß künstlich
hervorzurufen und zu diesem Zweck Schwitzbäder ersannen. Zunächst ist
ein von Zeit zu Zeit genommenes Schwitzbad das beste Verfahren zur
Genüge der Reinlichkeit. Nur ein Teillder Ausscheidungsprodukte unserer
Haut nämlich teilt sich der Kleidung mit, ein anderer großer Anteil bleibt
der Hautoberfläche anhaften, verstopft deren ungefähr zwei Millionen an
Zahl betragende Poren und hemmt die normalweise außerordentlich
lebhaft vor sich gehenden Verrichtungen des Hautorgans.
Mangel an Reinlichkeit bildet namentlich eine Eigenschaft der unteren
Bevölkcrungsklassen. Schmutz, Staub, infolge der Berufsthätigkeit, sam-
meln sich in Masse auf der Haut und benachteiligen nicht nur die Funktion
der Haut und der inneren Organe, mit denen sie in lebhafter Wechsel-

wirkung steht, sondern geben direkt Anlaß zum Entstehen von Krankheiten
und zu deren Weiterverbreitung. Das ekelhafte Gemisch von Schweiß,
Oberhautschuppen, Hauttalg, Staub und so fort fällt nämlich der Zer-
setzung anheim, wie schon beim Eintritt in eine solche mit Menschen über-
füllte Wohnung „der Geruch nach Menschen" kund gibt. Diese in Zer-
setzung begriffenen Massen auf der Haut geben den besten Nährboden für
die Ansiedlung organisirter Krankheitsstoffe, bieten für deren Entwicklung
und Vervielfältigung die günstigsten Lebensbedingungen. Wir entfernen
zur Verhütung und Weiterverbreitung ansteckender Krankheiten die Dung-
stätten in der Nähe menschlicher Wohnungen, aber wir dulden die Brut-
stätten von Krankheitskeimeu am eigenen Körper! Diese
traurige Erfahrung hat ihre besondere Bedeutung zu einer
Zeit, in welcher epidemische Krankheiten, DiphthcritiS,
Cholera und dergleichen, herrschen. Oeffeniliche Maß-
regeln suchen unter diesen Uniständen den Feind aller-
orts zu vernichten, aber wir müssen demselben an unseren:
Körper die Eingangspforten verschließen, wenn wir den
Gefahren einer Ansteckung Vorbeugen wollen. Mit der
öffentlichen Desinfektion muß die persönliche Hand in
Hand gehen. Daß diese Forde-
rung eine richtige und wichtige,
bestätigt die allgemeine Erfah-
rung, daß die ärmeren Klassen,
welche der persönlichen Reinlich-
keit wenig Aufmerksamkeit schenken,
weit mehr derartigen Erkrankungen
ausgesetzt sind, als die besser
sitnirten Gesellschaftsschichten, vr.
I. Steinbacher hat beobachtet,
daß während des fürchterlichen
Wütens der Cholera in Galizien
im Jahre 1849 alle diejenigen von
der Seuche verschont blieben, welche
auf seine Veranlassung regelmäßig
Dampfbäder nahmen.
Die Reinigung der Haut
kann nun zwar einfach durch
Waschungen, Fluß- und Wannen-
bäder bewerkstelligt werden, in-
des sind die Schwitzbäder entschie-
den vorzuziehen. Fast jede Ar-
beiterkaferne (Arbeiterkolonie) in
den englischen Fabrikflädten Shef-
field, Manchester, Bradford ist nnt
einer römischen Badeanstalt versehen worden, denn
man hat gefunden, daß der zähe, rußige, alle Poren
verstopfende Fabrikschmntz sich durch das Schwitzbad
viel gründlicher entfernen läßt als durch irgend eine
andere Badeform., Die Sitte der Dampfbäder trägt
unstreitig dazu bei, die nordischen Völker gegen die
Unbill des Klimas abzuhärlen. Wenn daher den
Matrosen der schwedischen Kriegsmarinestation zu
Stockholm der Gebrauch der Dampfbäder im Winter
dienstlich vorgeschrieben ist, so kann der Hygieniker diese Maßregel nnr
billigen. Auch in unserem Klima, ja überall, wo Witterungsschwankungen
eine Abhärtung des Körpers wünschenswert machen, sind Schwitzbäder zu
empfehlen.
Durch die Schweißabsonderung werden überdies, selbst beim Gesunden,
fortwährend schädliche Auswurfstoffe aus dem Körper entfernt, und wenn
irgend etwas den Körper gesund erhalten kann als hygienisches Lebens-
elixier, so ist es das Schwitzbad, das in gesunden und kranken Tagen
als U n i v ersa l m e d i zi n sich vollkommen bewährt hat.
Vor allen: ist das Schwitzbad zu betrachten als ein mächtiges Heil-
nüttel bei gewissen fieberhaften sogenannten Erkältungskrankheiten.

Katarrhender verschiedensten Art, Rheumatismen, Influenza.
Von der nach der Haut ableitenden Wirkung der Schwitzbäder machen wir
Gebrauch in fast allen Fällen von inneren Organerkrankungen, die ent-
weder aus Blutstauungen hervorgcgaugen sind oder sich mit solchen komplizirt
haben. „Mögen sich solche Asfektionen in Leber, Magen, Milz, Nieren,
Lungen abspieleu, stets werden sie günstig beeinflußt, wenn wir das
stauende Blut ableiteu und in der Zufuhr frischen, sauerstoffreichen Blutes
bessere Ernährung anbahuen." Es ist daher mit Genugthuung zu be-
merken, daß in keiner Kuranstalt, welcher Richtung sie auch diene, ein
Schwitzapparat fehlt, und daß selbst die Kaltwasserkur bei ungünstiger
Jahreszeit des vorherigen Gebrauchs der Schwitzbäder nicht entbehren
kann, da durch dieselben die Kaltwasserkur weit angenehmer, sicherer
und prompter wirkt. Aus diesen Gründen ist die immer mehr zunehmende
Verbreitung des Schwitzbades im Hause als eine der wohlthätigsten
Neuerungen für Gesunde und Kranke zu begrüßen.
Wie aber aus der Art des Gebrauches jedes Heilmittel erst seine
vollgiltige Kraft gewinnt, so ist auch dem Patienten bei Anwendung
von Schwitzbädern die nötige Vorsicht geboten. Am zweckmäßigsten und
gefahrlosesten ist es daher, das Dampfschwitzbad im eigenen Heim an-
zuwenden, da es nur hier ohne
viele Umstände mit Erfolg ge-
nommen werden kann. Diesen
Vorschriften ist die Firma:
Moosdorf <L Hochhäusler, Ber-
lin 8., Kommandautenstraße 60,
nachgekommen, indem es ihr ge-
lungen ist, einen zerlegbaren,
leicht transportablen Zimmer-
Dampf-Schwitz-Apparat zu kon-
struiren, der allen soliden Anfor-
derungen entspricht und über wel-
chen von Herrn Sanitätsrat vr.
Koch nach erfolgter Prüfung, so-
wie von anderen hervorragenden
Aerzten bei seiner Aufstellung
während der medizinisch-wissen-
schaftlichen Ausstellung 1890 den
Erfindern die vollste Anerkennung
ausgesprochen wurde.
Der Apparat nimmt einen
sehr geringen Raun: ein, ist »zu-
sammenlegbar, leicht transportabel
und kann in jedem beliebigen
Zimmer aufgestellt werden. Um
bequem hinein zu gelangen,
klappt der Badende den Mantel
von dampfdichtem Ledertuch auf
und placirt sich auf eine:: be-
liebigen Holz- oder Rohrstuhl,
wobei die Füße auf einem Holz-
roste ruhen. Der Dampf wird
Zusammengelegt. mit einem Spiritusapparat in
einen: Messingkessel erzeugt und
von außen in den Apparat hinein geleitet.
Bemerkenswert erscheint noch, daß die Apparate aus bestem Material
in geschmackvoller Form und eleganter Ausstattung angefertigt werden.
Ein durchaus mäßiger Preis *) ermöglicht jedermann die Anschaffung des
Zimmer-Schwitz-Apparates und können wir denselben allen in
Stadt und Land dringlichst empfehlen, denen an Erhaltung und Erlangung
ihrer Gesundheit gelegen ist. Für eine billige Kur in: Hause konnte wahr-
lich Passenderes nicht gefunden werden

*) Ein kompleter Apparat nut Dampferzeuger stellt sich auf 36 Mk., Ver-
packung 2 Mk.
 
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